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"Für mich ist es eine Fantasie, eine destruktive"

Ina Hartwig gegen Fusionsideen zum Archäologischen Museum

Die Stelle des Direktors im Archäologischen Museum wird neu besetzt - das ist auch als deutliches Zeichen gegen Fusionsideen mit dem Historischen Museum zu verstehen, die kürzlich Politiker anderer Parteien geäußert hatten.
Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) hält nichts von Fusionsideen. In der Amtszeit ihres Vorgängers Felix Semmelroth (CDU) kam einst die Idee auf, das Archäologische Museum mit dem Institut für Stadtgeschichte zusammenzulegen und auf mittlere Sicht noch das Historische Museum hinzuzunehmen. Das Konzept wurde durchgespielt um Geld einzusparen. Der Plan wurde jedoch wieder zerschlagen, der Direktor des Archäologischen Museums, Egon Wamer, stemmte sich dagegen.

Hartwigs Strategie hingegen ist es die einzelnen Häuser aufwerten zu wollen und die wissenschaftliche Expertise zu stärken. "Das sollten Sie mal sehen, was die im Archäologischen Museum machen. Da werden alle Bodendenkmäleraller aus dem Stadtgebiet erfasst", sagt sie. Das sei eine Aufgabe, die man nicht an ein anderes Haus abgeben könne. "Ich halte nichts davon die Direktion wegzusparen", sagt Hartwig. Man spare dadurch nicht viel Geld ein und Ansehen ginge gleichzeitig dadurch verloren. Dabei sei es zentral für eine Institution sich auf nationaler und internationaler Ebene zu vernetzen. "Museen sind immer zur Hälfte auch Forschungseinrichtungen."

Gleiches gilt auch für das Historische Museum. "Für mich ist eine Fusion eine Fantasie, eine destruktive." Sie würde das Profil der einzelnen Häuser beschädigen. Dennoch sollten die Häuser an einer engeren Vernetzung untereinander interessiert sein, sei es aus logistischer oder thematischer Natur. "Das erwarten wir von einer künftigen Direktion."

Das Archäologische Museum sei in den letzten Jahren stiefmütterlich behandelt worden. Das Ungleichgewicht zwischen den Häusern würde sie gerne ausgleichen. "Das Museum muss stärker ins Bewusstsein gerückt werden", sagt sie. Ideen diesbezüglich erwarte man von den Bewerbern. Denn eine Steigerung der Besucherzahlen sei "wünschenswert".

Wamers, der am 30. Juni in den Ruhestand geht, freue sich auf den Nachfolger, sagt Hartwig. Er gehe in "good spirits" und man stehe in gutem Kontakt. Zur Besetzung der anderen Direktionsstellen in der Museumslandschaft äußerte sich Hartwig nur knapp. Das Weltkulturen Museum wird bereits seit zwei Jahren in­te­ri­mis­tisch von Eva Raabe geleitet. Man sei zufrieden mit ihrer Arbeit und befände sich im Gespräch die kommissarische Leitung zu verlängern. Doch nach der Sommerpause wolle man die Direktion ausschreiben. Bei der Leitung des Museums Moderne Kunst habe die Stadt auch keinen Druck. Peter Gorschlüter, der seit 2010 bereits stellvertretender Museumsleiter ist, soll ab September die drei Standorte des Museums für Moderne Kunst interimistisch leiten.
 
Fotogalerie:
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29. März 2017, 14.01 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
 
 
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