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Frankfurter Römer
Tonio Schachinger erhält den Deutschen Buchpreis 2023
Der Schriftsteller Tonio Schachinger erhält für seinen Coming-of-age-Roman „Echtzeitalter“ den Deutschen Buchpreis 2023. Verliehen wurde der Preis einen Tag vor Eröffnung der Frankfurter Buchmesse.
Einen Tag vor der Eröffnung der Buchmesse in Frankfurt erhält der Österreicher Tonio Schachinger für seinen Roman „Echtzeitalter“ den Deutschen Buchpreis 2023. Bei der feierlichen Verleihung im Frankfurter Römer hieß es, der Roman sei auf den ersten Blick ein Schulroman, „auf den zweiten viel mehr als das“. Es sei „ein Gesellschaftsroman, der das Aufwachsen seines Helden an einer Wiener Eliteeinrichtung beschreibt, an der die künftigen Leistungsträger:innen mit reaktionärem Drill und bildungsbürgerlichen Idealen aufs Leben vorbereitet werden.“ Das Werk spielt an einem elitären Wiener Internat und handelt von dem 15-jährigen Till, der sich nach dem Tod des Vaters in die Welt der Computerspiele, insbesondere Age of Empires II, flüchtet.
Die Jury begründete die Auszeichnung damit, dass Tonio Schachingers Buch „auf erzählerisch herausragende und zeitgemäße Weise“ die Frage nach dem gesellschaftlichen Ort der Literatur verhandle: „Mit feinsinniger Ironie spiegelt Schachinger die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart: Aus gebildeten Zöglingen spricht die rohe Gewalt. Die Welt der Computerspiele bietet einen Ort der Fantasie und Freiheit.“
Buchpreisgewinner Tonio Schachinger dankt der Jury und gedenkt den Ereignissen in Israel
Schachinger, der bereits zum zweiten Mal auf der Shortlist stand, dankte in seiner Rede seiner Frau, weil er bei ihr „alles gelernt habe“, und verwies darauf, dass momentan der Deutsche Buchpreis wohl nicht das sei, woran die meisten Menschen vor allem dächten. Mit Verweis auf das aktuelle Geschehen in Israel und im Gazastreifen betonte er, dass Jüdinnen und Juden auf der Welt sicher leben können müssten. Er könne als nicht betroffener Beobachter jedoch nicht viel beitragen.
Tonio Schachinger lebt in Wien
Tonio Schachinger wurde 1992 in Neu-Dehli als Sohn eines österreichischen Diplomaten geboren. Die Mutter ist eine Künstlerin mexikanisch-ecuadorianischer Herkunft. Schachinger besuchte das Wiener Gymnasium Theresianum und studierte Romanistik und Germanistik an der Universität Wien sowie Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst, wo er Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Jenny war. Tonio Schachinger lebt in Wien.
Die Jury begründete die Auszeichnung damit, dass Tonio Schachingers Buch „auf erzählerisch herausragende und zeitgemäße Weise“ die Frage nach dem gesellschaftlichen Ort der Literatur verhandle: „Mit feinsinniger Ironie spiegelt Schachinger die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart: Aus gebildeten Zöglingen spricht die rohe Gewalt. Die Welt der Computerspiele bietet einen Ort der Fantasie und Freiheit.“
Buchpreisgewinner Tonio Schachinger dankt der Jury und gedenkt den Ereignissen in Israel
Schachinger, der bereits zum zweiten Mal auf der Shortlist stand, dankte in seiner Rede seiner Frau, weil er bei ihr „alles gelernt habe“, und verwies darauf, dass momentan der Deutsche Buchpreis wohl nicht das sei, woran die meisten Menschen vor allem dächten. Mit Verweis auf das aktuelle Geschehen in Israel und im Gazastreifen betonte er, dass Jüdinnen und Juden auf der Welt sicher leben können müssten. Er könne als nicht betroffener Beobachter jedoch nicht viel beitragen.
Tonio Schachinger wurde 1992 in Neu-Dehli als Sohn eines österreichischen Diplomaten geboren. Die Mutter ist eine Künstlerin mexikanisch-ecuadorianischer Herkunft. Schachinger besuchte das Wiener Gymnasium Theresianum und studierte Romanistik und Germanistik an der Universität Wien sowie Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst, wo er Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Jenny war. Tonio Schachinger lebt in Wien.
17. Oktober 2023, 08.23 Uhr
ktho
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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