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Frankfurter Kinos
Preisverleihung beim Lichter Filmfest mit einigen Überraschungen
Das 17. Lichter Filmfest widmete sich dem Thema „Zukunft“. Unter den Gewinnern der Festivalpreise waren einige Ausnahmefilme.
Update, 22. April: In der vergangenen Woche wurde das Lichter Filmfest gefeiert. Bei den Preisverleihungen konnten sich einige Regisseure und Filmemacher freuen. Herausgestochen hat unter anderem die Prämierung des Filmes „Frank Meyer“ über den gleichnamigen Ex-Bodybuilder: Dieser erschien trotz zahlreicher gesundheitlicher Rückschläge mit den beiden Regisseuren.
Info
Hauptpreis: „Ellbogen“ von Aslı Özarslan
Bester regionaler Kurzfilm: „Gaze in Battle“ von Ayla Pierrot Arendt
Publikumspreis: „Frank Meyer“ von Leonard Hofmann und Riccardo Dejan Jurkovic
VR-Jurypreis: „JFK Memento“ von Chloé Rochereuil
VR-Publikumspreis: „GANGA“ von Carol Liu
Videokunstpreis „14. Lichter Art Award“: „Landen“ von Vanessa Nica Mueller
Nachwuchspreis vom Filmhaus Frankfurt: „Die nackte Wahrheit“
Jurypreis der Evangelischen Filmarbeit: „Filmstunde_23“ von Edgar Reitz und Jörg Adolph
Lobend erwähnt wurde außerdem der Dokumentarfilm „Eines Vaters Liebe“ von Leon Noel Schardt.
Lichter Filmfest nimmt Krisen in den Blick
Erstmeldung, 10 April: Krieg, Krisen, Katastrophen, KI – alles keine vielversprechenden Perspektiven für die Zukunft. Mittels Filmprogramm, Installations- und Videokunst-Arbeiten und dem 4. Kongress zum Deutschen Film möchte die 17. Ausgabe des Lichter Filmfests sich der Frage um Chancen und Hoffnungen widmen: „Unsere Beziehung zur Zukunft ist geprägt durch unser Verständnis von Zeit“, heißt es vom langjährigen Festival-Duo Johanna Süß und Gregor Maria Schubert.
Was könnte da besser passen als Pablo Bergers neuester Langfilm „Robot Dreams“? Die pointierte Zeichentrickadaption des Comics „Robo und Hund“ beweist, dass zumindest die tiefe Freundschaft zwischen vermenschlichtem Hund und Roboter funktionieren kann. Die Lichter-Macher verweisen derweil stolz auf über 90-prozentige Auslastung der Festivalsäle im Vorjahr. Nach einer langen Phase mit „Luft nach oben“ konnte man zuletzt zahlreiche ausverkaufte Vorstellungen im Eldorado oder Mal Seh’n vorweisen. „Bei der Publikumsbefragung ergab sich eine Zufriedenheit von 1,7“, wie Schubert unterstreicht.
17. Lichter Filmfest: Vom Massif Arts bis zum Prestige-Kino – das sind die Schauplätze
Erneut mit von der Filmfest-Partie sind das DFF- und Pupille-Kino sowie für Einzeltermine Cinestar Metropolis, Harmonie, Orfeo’s Erben, Naxos Kino, Filmforum Höchst und das Murnau-Filmtheater in Wiesbaden. Als mittlerweile bewährtes Festivalzentrum kann das Lichter-Team wieder auf das ehemalige Massif Central in der Eschersheimer Landstraße 28 bauen, das jetzt Massif Arts als Projekt des umgezogenen Haupthauses heißt. Dort will man vier Stockwerke mit Programm bespielen.
Neben Partys, Art Award-Videokunst und der Virtual Reality-Reihe wird erstmals ein Prestige-Kino mit 50 Sitzplätzen angeboten. Johanna Süß: „Damit erhöht man die Wahlmöglichkeiten.“ Im Prestige-Kino werden abseitigere und mitunter hochprozentige Angebote präsentiert: „Wir haben dort etwa eine Vorstellung zur Whisky-Destillation samt Tasting.“
Eröffnungsfilm ist der diesjährige Caligari-Filmpreis-Träger „Shahid“
Nach dem Jahrestreffen der Koalition der Freien Szene Frankfurt läuft zudem der Dokumentarfilm „Schleimkeim – Otze und die DDR von unten“ über die gleichnamige Ost-Punkband. Süß verweist zudem auf die interaktiven Peer-Installationen samt einem volumetrischen Interview mit Margot Friedländer. Sie hofft, dass man die Holocaust-Über-lebende persönlich begrüßen kann. „Jenseits des Gamings kann man diese Technik mit mehr Gehalt füllen“, sagt die Festivalleiterin.
Zu den Besonderheiten gehören für sie Filme, die mit wenig Aufwand viel transportieren. Dazu zählen „Echo of You“ mit Interviews dänischer Rentner oder die kanadische Komödie „Simple Comme Sylvain“ der Schauspielerin Monia Chokri. Zu sehen sein wird daneben auch Bertrand Bonellos aktuelle Dystopie „The Beast“ mit Léa Seydoux. Als Eröffnungsfilm entschied man sich für „Shahid“ als diesjährigen Träger des Caligari-Filmpreises der Berlinale. Die iranische Regisseurin Narges Shaid Kalhor reflektiert hier über die Untiefen der eigenen Biografie als Experiment zwischen Filmformen. In Berlin gefeiert wurde daneben Matthias Glasners Ensemblefilm „Sterben“, eine knapp dreistündige Familien-Tragikomödie.
17. Lichter Filmfest: Stargäste, Überraschungen und Videobotschaften der Filmemacher
Neben Regisseur Glasner, Produzent Jan Krüger und Darstellerin Litith Stangenberg sagte inzwischen auch Lars Eidinger sein Kommen zu. Nebendarsteller Robert Gwisdek ist zudem mit seinem Langfilmdebüt „Der Junge, dem die Welt gehört“ vertreten. Mit dem Coming-of-Age-Drama „Ellbogen“ legt der Frankfurter Verleih jip seine erste Koproduktion vor. Per Hommage erinnert man an die vor zehn Jahren verstorbene Frankfurter Produzentenlegende Karl Baumgartner. Von dem renommierten Gründer des Pandora-Filmverleihs zeigt das Festival Arthouse-Klassiker wie „Holy Motors“, „Ghost Dog“ oder „Das Haus meines Freundes“.
Neben einem Überraschungsgast verspricht Gregor Maria Schubert Videobotschaften der Filmemacher. Im 4. Kongress Zukunft Deutscher Film will man mit Filmemachern wie Albert Serra („Pacifiction“), Jan Bonny, Veronika Franz, Edgar Reitz und (per Zoom) Alexander Kluge über das Filmfördergesetz in Bezug auf die europäische Gemeinschaft oder die sogenannte „Europudding“-Finanzierung diskutieren. Grund genug also für Branche und Publikum, sich bei Lichter in Sachen Zukunft zu orientieren.
Hauptpreis: „Ellbogen“ von Aslı Özarslan
Bester regionaler Kurzfilm: „Gaze in Battle“ von Ayla Pierrot Arendt
Publikumspreis: „Frank Meyer“ von Leonard Hofmann und Riccardo Dejan Jurkovic
VR-Jurypreis: „JFK Memento“ von Chloé Rochereuil
VR-Publikumspreis: „GANGA“ von Carol Liu
Videokunstpreis „14. Lichter Art Award“: „Landen“ von Vanessa Nica Mueller
Nachwuchspreis vom Filmhaus Frankfurt: „Die nackte Wahrheit“
Jurypreis der Evangelischen Filmarbeit: „Filmstunde_23“ von Edgar Reitz und Jörg Adolph
Lobend erwähnt wurde außerdem der Dokumentarfilm „Eines Vaters Liebe“ von Leon Noel Schardt.
Erstmeldung, 10 April: Krieg, Krisen, Katastrophen, KI – alles keine vielversprechenden Perspektiven für die Zukunft. Mittels Filmprogramm, Installations- und Videokunst-Arbeiten und dem 4. Kongress zum Deutschen Film möchte die 17. Ausgabe des Lichter Filmfests sich der Frage um Chancen und Hoffnungen widmen: „Unsere Beziehung zur Zukunft ist geprägt durch unser Verständnis von Zeit“, heißt es vom langjährigen Festival-Duo Johanna Süß und Gregor Maria Schubert.
Was könnte da besser passen als Pablo Bergers neuester Langfilm „Robot Dreams“? Die pointierte Zeichentrickadaption des Comics „Robo und Hund“ beweist, dass zumindest die tiefe Freundschaft zwischen vermenschlichtem Hund und Roboter funktionieren kann. Die Lichter-Macher verweisen derweil stolz auf über 90-prozentige Auslastung der Festivalsäle im Vorjahr. Nach einer langen Phase mit „Luft nach oben“ konnte man zuletzt zahlreiche ausverkaufte Vorstellungen im Eldorado oder Mal Seh’n vorweisen. „Bei der Publikumsbefragung ergab sich eine Zufriedenheit von 1,7“, wie Schubert unterstreicht.
Erneut mit von der Filmfest-Partie sind das DFF- und Pupille-Kino sowie für Einzeltermine Cinestar Metropolis, Harmonie, Orfeo’s Erben, Naxos Kino, Filmforum Höchst und das Murnau-Filmtheater in Wiesbaden. Als mittlerweile bewährtes Festivalzentrum kann das Lichter-Team wieder auf das ehemalige Massif Central in der Eschersheimer Landstraße 28 bauen, das jetzt Massif Arts als Projekt des umgezogenen Haupthauses heißt. Dort will man vier Stockwerke mit Programm bespielen.
Neben Partys, Art Award-Videokunst und der Virtual Reality-Reihe wird erstmals ein Prestige-Kino mit 50 Sitzplätzen angeboten. Johanna Süß: „Damit erhöht man die Wahlmöglichkeiten.“ Im Prestige-Kino werden abseitigere und mitunter hochprozentige Angebote präsentiert: „Wir haben dort etwa eine Vorstellung zur Whisky-Destillation samt Tasting.“
Nach dem Jahrestreffen der Koalition der Freien Szene Frankfurt läuft zudem der Dokumentarfilm „Schleimkeim – Otze und die DDR von unten“ über die gleichnamige Ost-Punkband. Süß verweist zudem auf die interaktiven Peer-Installationen samt einem volumetrischen Interview mit Margot Friedländer. Sie hofft, dass man die Holocaust-Über-lebende persönlich begrüßen kann. „Jenseits des Gamings kann man diese Technik mit mehr Gehalt füllen“, sagt die Festivalleiterin.
Zu den Besonderheiten gehören für sie Filme, die mit wenig Aufwand viel transportieren. Dazu zählen „Echo of You“ mit Interviews dänischer Rentner oder die kanadische Komödie „Simple Comme Sylvain“ der Schauspielerin Monia Chokri. Zu sehen sein wird daneben auch Bertrand Bonellos aktuelle Dystopie „The Beast“ mit Léa Seydoux. Als Eröffnungsfilm entschied man sich für „Shahid“ als diesjährigen Träger des Caligari-Filmpreises der Berlinale. Die iranische Regisseurin Narges Shaid Kalhor reflektiert hier über die Untiefen der eigenen Biografie als Experiment zwischen Filmformen. In Berlin gefeiert wurde daneben Matthias Glasners Ensemblefilm „Sterben“, eine knapp dreistündige Familien-Tragikomödie.
Neben Regisseur Glasner, Produzent Jan Krüger und Darstellerin Litith Stangenberg sagte inzwischen auch Lars Eidinger sein Kommen zu. Nebendarsteller Robert Gwisdek ist zudem mit seinem Langfilmdebüt „Der Junge, dem die Welt gehört“ vertreten. Mit dem Coming-of-Age-Drama „Ellbogen“ legt der Frankfurter Verleih jip seine erste Koproduktion vor. Per Hommage erinnert man an die vor zehn Jahren verstorbene Frankfurter Produzentenlegende Karl Baumgartner. Von dem renommierten Gründer des Pandora-Filmverleihs zeigt das Festival Arthouse-Klassiker wie „Holy Motors“, „Ghost Dog“ oder „Das Haus meines Freundes“.
Neben einem Überraschungsgast verspricht Gregor Maria Schubert Videobotschaften der Filmemacher. Im 4. Kongress Zukunft Deutscher Film will man mit Filmemachern wie Albert Serra („Pacifiction“), Jan Bonny, Veronika Franz, Edgar Reitz und (per Zoom) Alexander Kluge über das Filmfördergesetz in Bezug auf die europäische Gemeinschaft oder die sogenannte „Europudding“-Finanzierung diskutieren. Grund genug also für Branche und Publikum, sich bei Lichter in Sachen Zukunft zu orientieren.
22. April 2024, 14.48 Uhr
Gregor Ries
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