Es soll das Highlight der neuen Ausstellungsräume des Historischen Museums werden: Auf 70 Quadratmetern hat der niederländische Künstler Hermann Helle ein individuelles Modell Frankfurts erschaffen – aus Klobürsten, Radiergummis und Dominosteinen.
Nicole Nadine Seliger /
Wenn das Historische Museum ab Herbst die neuen Ausstellungsräume für Besucher öffnet, befindet sich in der obersten Etage, im Giebelgeschoss, das neue Highlight des Hauses: Das Frankfurt Modell von Hermann Helle. Auf 70 Quadratmetern ist die Stadt mit all ihren Stadtteilen dargestellt, kartografisch korrekt, aber nicht maßstabsgetreu.
Das Modell soll vielmehr „das gefühlte Frankfurt“ aus Sicht der Bewohner zeigen, so Franziska Mucha, die an Konzept und Realisierung des Projekts beteiligt ist. Da der niederländische Künstler Helle die Stadt zuvor nicht kannte, begann Mucha mit ihrem Team 2015 eine Tour durch alle Stadtteile, um Frankfurter nach ihren Lieblingsorten zu fragen. 1.166 haben erzählt, welche Orte ihnen besonders wichtig sind.
Entstanden ist ein Modell der Stadt, das zur Dauerausstellung „Frankfurt Jetzt“ gehören wird. Ein breiter Durchgang, der den Main darstellen soll, unterbricht das Modell in Hibbdebach und Dribbdebach, über den Köpfen der Besucher werden die zahlreichen Brücken der Stadt die Mainseiten verbinden.
Künstler Hermann Helle, der bereits seine Heimatstadt Rotterdam in einem Modell abgebildet hat, benutzt für sein Projekt Materialien aus dem Alltag.
Digitale Ergänzung im Internet Zusätzlich zum Modell der Stadt richtet das Museum eine Internetseite ein, um das Projekt virtuell zu erweitern. Frankfurter können dort in Videos, Bildern und Texten ihre Sicht auf die Stadt erzählen. Auf diese Art soll ein wachsendes Archiv entstehen, quasi eine Mikroperspektive, die an vier Medienstationen am Modell integriert wird. Die Giebel im Ausstellungsraum sollen als Projektionsfläche für Statistiken und Zahlen zu Frankfurt dienen.