Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung läuft die Suche nach einem Nachfolger des kürzlich verstorbenen Herausgebers Frank Schirrmacher. Sein kommissarischer Vertreter hat dem Spiegel erzählt, wen das Haus braucht.
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Günther Nonnenmacher ist 65 Jahre alt – und wollte eigentlich in Ruhestand gehen. Doch jetzt macht er weiter, hat bis Jahresende die kommissarische Nachfolge des verstorbenen Frank Schirrmacher übernommen, ist sogar, wie der Spiegel schreibt, ins Büro des Feuilleton-Giganten gezogen. "Dass ich hier sitze, soll symbolisieren, dass die ,FAZ' nicht Schirrmacher allein war. Was dieses Energiezentrum angeschoben hat, müssen wir jetzt kollektiv vollbringen", sagte Nonnenmacher dem Spiegel (den vollständigen Artikel finden Sie, gegen Bezahlung, hier).
Zur Suche nach einem Nachfolger sagte Nonnenmacher: "Wir wollen keinen Redaktionsmanager. Aber auch keinen Großintellektuellen, der das Amt des Herausgebers als Nebenerwerb begreift und hauptsächlich seine Bücher verkaufen will." Im Artikel werden als mögliche Nachfolger des fünften Herausgebers des Blattes folgende Namen ins Spiel gebracht: Der frühere FAZ-Mann Florian Illies, der kürzlich in Frankfurt den Börne-Preis verliehen bekam und Felicitas von Lovenberg, auch sie mit einem Preis bedacht und Feuilletonredakteurin der FAZ.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sieht sich derzeit auch einem gewissen Spardruck ausgesetzt, nach dem im vergangenen Jahr etliche Millionen Euro Verlust angefallen waren. Die Firma Roland Berger wurde an Bord geholt, über den Sommer sollen die Unternehmensberater die Situation des Verlags beobachten, dann bis Jahresende ihre Schlüsse präsentieren. Auch die PR-Firma A&B One, namentlich den Krisenkommunikator und früheren Journal-Frankfurt-Chefredakteur Hartwin Möhrle, hat die FAZ engagiert.