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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

„Ella & Louis Jazz Club“ im Holzhausenschlösschen

„Emil wird unter der Saaldecke schweben“

Mit Emil Mangelsdorffs Tod endete „Jazz mit dem Emil Mangelsdorff Quartett“ im Holzhausenschlösschen. „Ella & Louis Jazz Club“ soll die Fortsetzung sein. Das JOURNAL sprach mit Clemens Greve.
JOURNAL FRANKFURT: Am 25. Januar startet eine neue Reihe im Holzhausenschlösschen unter dem Titel „Ella & Louis Jazz Club". Ella und Louis klingt nach einem Versprechen. Was wollen uns die zwei ikonischen Namen suggerieren?
Clemens Greve: Thomas Siffling hat diese beiden Jazzlegenden des Jazz als Namensgeber für seinen Club in Mannheim gewählt. Da er unsere neue Reihe künstlerisch verantwortet und dabei eine enge Kooperation mit Mannheim geplant ist, übernehmen wir seinen Titel. Und das tun wir sehr gerne! Ella Fitzgerald und Louis Armstrong stehen übergroß als Leitbilder am Jazz-Firmament. Auch Menschen, die nicht oft oder nie mit Jazzmusik in Berührung kommen, haben diese Namen schon gehört.

Und genau das kann man wirklich als Versprechen verstehen: Thomas Siffling und die Frankfurter Bürgerstiftung möchten dem Jazz wieder ein regelmäßiges Zuhause im Holzhausenschlösschen geben. Damit sprechen wir nicht nur erfahrende Jazz-Fans an, sondern auch alle Menschen, die gute Musik und bleibende Konzerterlebnisse schätzen. Musikalisch werden sich die Konzerte eher am Mainstream ausrichten und sozusagen die „alten Tugenden des Jazz“ pflegen, gepaart mit frischen und aufregenden Interpretationen.

Jazz-Konzerte im Holzhausenschlösschen


Warum verwenden Sie den Begriff Club im Titel? Ist das ein Hinweis auf den Charakter der Veranstaltungen?
Ja, einerseits auf die Konzerte, aber andererseits auch auf den Ort, so überraschend das klingen mag. Denn das Holzhausenschlössen beherbergt mit dem Ernst Max von Grunelius-Saal einen der vielseitigsten Veranstaltungs- und Konzertsäle Deutschlands! Er kann ein akustisch hervorragender Kammermusiksaal für ein Streichquartett oder einen Liederabend sein, aber ebenso zur Theater-Werkstatt oder zum stimmungsvollen Jazzclub werden. Man ist immer ganz dicht am Geschehen, eben wie in einem Club, und die Distanz zur Bühne und zur Musik ist minimal. Für die „Ella & Louis“-Konzerte haben wir uns schon etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um den Clubcharakter zu unterstreichen.

Auch der Begriff Bürgerkonzert fällt wieder und setzt somit die äußerst erfolgreiche Reihe mit Emil Mangelsdorff in seinem zweiten Wohnzimmer fort. Wie sehr wird der Geist von Emil präsent sein?
Emil wird sicherlich unter der Saaldecke schweben, oder draußen um die Bäume der Kastanienallee, die 2025 zu seinem 100. Geburtstag nach ihm benannt wird. Sein Geist ist hier immer präsent, durch zahllose Erinnerungen und viele liebe Menschen, zu denen es langjährige Verbindungen gibt, nicht nur unter den Musikerinnen und Musikern, sondern auch im Publikum. Es wird auch so sein, dass im Rahmen von „Ella & Louis“ im Holzhausenschlösschen immer wieder ehemalige Bühnenpartner von Emil eingeladen werden.

„Miles Davis war eine wichtige Inspirationsquelle für Thomas Siffling“


Warum fiel die Wahl auf den Mannheimer Thomas Siffling als Kurator der Reihe? Die Frankfurter Szene reagierte ein wenig verschnupft auf die Ankündigung?
Auch das hat mit Emil zu tun. Noch im Oktober 2021 spielte Thomas Siffling auf Einladung von Emil gemeinsam mit dessen Quartett im Holzhausenschlösschen, und Emil nannte ihn damals einen der „fünf oder sechs besten in Europa lebenden Jazztrompeter.“ Nach Emils Tod konnte es kein „weiter so“, nur eben ohne ihn, geben. Wir brauchten einen Neuanfang, aber im Bewusstsein der Tradition, und wollten den Blick gleichzeitig zurück und vorwärts richten. Thomas Siffling schafft für uns diese Verbindung, und darüber sind wir sehr glücklich. Verschnupfte Reaktionen über die Zusammenarbeit habe ich bisher nicht vernommen. Es würde mich auch wundern, denn wir nehmen ja niemandem etwas weg oder stellen uns in Konkurrenz zu anderen Veranstaltern. Wir setzen die jahrzehntelange Tradition von Jazz im Holzhausenschlösschen fort und möchten damit ein fester Teil der hiesigen Jazzszene bleiben.

Ein Wort zum bereits ausverkauften Eröffnungskonzert „Kind of Blue“ am 25. Januar, das Miles Davis gewidmet ist ...
Das Eröffnungsprogramm könnte nicht besser gewählt sein. Miles Davis war eine wichtige Inspirationsquelle für Thomas Siffling und hat seine Art, Musik zu denken und zu fühlen, ganz entscheidend geprägt. Das erste Konzert wird also einen lebendigen Eindruck vermitteln, wohin unsere Jazz-Reise im Holzhausenschlösschen musikalisch und vom Feeling her gehen soll.

Info
Die ersten beiden Konzerte der Reihe sind bereits ausverkauft – für das dritte Konzert am 20. März sollte man sich bald Karten sichern. Infos finden Sie unter diesem Link.
 
Fotogalerie:
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29. Dezember 2023, 12.00 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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