Der Frankfurter Kunstverein, Trevor Paglen und das JOURNAL FRANKFURT hatten aufgerufen, Überwacher und Spione zu fotografieren. Nun wurden die fünf besten Arbeiten gekürt.
nil /
Wer sich die über 100 Einsendungen zum Eagle-Eye Photo Contest genau besieht, der sieht wie unscheinbar manche Überwachung daherkommt. Julian Slagman zum Beispiel, einer der fünf Ausgezeichneten, hat den Neubau des BND in Berlin dokumentiert, ein Verwaltungszweckbau. Auf den zweiten Blick: eine Trutzburg. Der Fotograf Slagman fühlt sich in der Architektur gar an Datenspeicher erinnert. Auch Alessandra Schellnegger hat den BND porträtiert – an seinem Stammsitz Pullach im Landkreis München. Einen Eingang zu einem unterirdischen Bunker oder ein leergeräumtes Archiv. Einen ähnlichen, dokumentarischen Ansatz verfolgte Kerstin Matijasevic, die sich in Mainz umtat – auf dem Gelände des Flughafens Finthen hat die US-Armee ein Übungsgelände, auf dem auch eine Radarstation steht. Florian Freier hingegen besuchte mit seinem Browser, Orte der Überwachung, die auch schon der Künstler Trevor Paglen aufgesucht hatte. Die Satellitenbilder sind vermischt, gewissermaßen verschlüsselt. Die Daten in Freiers Browser hingegen könnten ihn verdächtig machen. Dieter Schwer war in Frankfurt unterwegs, wählte mit seinem Smartphone die Webcams des Straßenverkehrsamts an und fotografierte sich selbst. Einfach, witzig, aber mit einem nachdenklich-machenden Ergebnis.