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Die Schirn zeigt die Schau "Ich"
Das Selbstbild auf verschlungenen Wegen
Des Künstlers Kleider: Die Schirn beschäftigt sich in ihrer neuen Schau mit dem Selbstbild zeitgenössischer Künstler. Zu Gesicht bekommt der Besucher alles mögliche - nur kein Gesicht. Eine Suche auf Umwegen.
Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff und 20 weitere chemische Elemente: Daraus setzt sich ein Mensch zusammen. Alicija Kwade präsentiert ihr Abbild in 22 kleinen Phiolen, die eben diese chemischen Elemente enthalten. Ihr Selbstporträt von 2015 ist nun in der Schirn Kunsthalle Frankfurt zu sehen. Sie zeigt die Ausstellung "Ich" - das "Ich" jedoch durchgestrichen.
In einer Zeit von Facebook und Instagram, in der man mehr mit Bildern als mit Wörtern kommuniziert, hat das Gesicht einen neuen Stellenwert erlangt. Es dient einer Dauer-Inszenierung. "Dabei sind Selbstporträts das Genre mit der längsten Tradition in der Kunstgeschichte", so die Kuratorin Martina Weinhart. Sie beschäftigt sich schon seit langem mit diesem Thema.
In einer Gesellschaft des allgegenwärtigen Selfies, zeigt Weinhart Künstlerpositionen in denen sich selten ein Gesicht findet. Eine Büste mit abgeschlagener Nase ist da das einzige Künstlerantlitz. Der Besucher findet Künstlerknie, Künstlerrücken, Künstlerdekolletés und Künstlerbrüste, Buchstaben, Gurken, Kleider und eine imprägnierte Zeltplane. Die Plane misst 18.360 Quadratzentimeter. Im Siebdruckverfahren ist zu lesen: "Timm Ulrichs' Körper-Oberfläche".
Oder da ist die "Egomachine" von Nam June Paik. Eine alte Schreibmaschine, deren Tastatur nur noch aus den Buchstaben P, A, I und K besteht. Es lässt sich nur noch der Name Paik schreiben.
Der Künstler Florian Meisenberg lässt über die gesamte Ausstellung den Bildschirm seines Smartphones eins zu eins auf einen großen Monitor in Form eines Smartphones übertragen - eine Verschränkung von Privatem und Öffentlichem. Auch online, werden persönliche Daten von ihm gestreamt.
In einer Welt, in der das Selbstporträt zu einem Massengenre geworden ist und in der sich alles nur noch um die Inszenierung des eigenen Egos dreht, vermeiden die Künstler den unmittelbaren Blick auf das Gesicht. Eine abenteuerliche Suche nach dem Ich, selten frei von Selbstironie.
>>> "Ich"
10. März - 29. Mai 2016, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Römerberg. Mehr Informationen: www.schirn.de
In einer Zeit von Facebook und Instagram, in der man mehr mit Bildern als mit Wörtern kommuniziert, hat das Gesicht einen neuen Stellenwert erlangt. Es dient einer Dauer-Inszenierung. "Dabei sind Selbstporträts das Genre mit der längsten Tradition in der Kunstgeschichte", so die Kuratorin Martina Weinhart. Sie beschäftigt sich schon seit langem mit diesem Thema.
In einer Gesellschaft des allgegenwärtigen Selfies, zeigt Weinhart Künstlerpositionen in denen sich selten ein Gesicht findet. Eine Büste mit abgeschlagener Nase ist da das einzige Künstlerantlitz. Der Besucher findet Künstlerknie, Künstlerrücken, Künstlerdekolletés und Künstlerbrüste, Buchstaben, Gurken, Kleider und eine imprägnierte Zeltplane. Die Plane misst 18.360 Quadratzentimeter. Im Siebdruckverfahren ist zu lesen: "Timm Ulrichs' Körper-Oberfläche".
Oder da ist die "Egomachine" von Nam June Paik. Eine alte Schreibmaschine, deren Tastatur nur noch aus den Buchstaben P, A, I und K besteht. Es lässt sich nur noch der Name Paik schreiben.
Der Künstler Florian Meisenberg lässt über die gesamte Ausstellung den Bildschirm seines Smartphones eins zu eins auf einen großen Monitor in Form eines Smartphones übertragen - eine Verschränkung von Privatem und Öffentlichem. Auch online, werden persönliche Daten von ihm gestreamt.
In einer Welt, in der das Selbstporträt zu einem Massengenre geworden ist und in der sich alles nur noch um die Inszenierung des eigenen Egos dreht, vermeiden die Künstler den unmittelbaren Blick auf das Gesicht. Eine abenteuerliche Suche nach dem Ich, selten frei von Selbstironie.
>>> "Ich"
10. März - 29. Mai 2016, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Römerberg. Mehr Informationen: www.schirn.de
Fotogalerie: Schirn - ICH
10. März 2016, 11.40 Uhr
Tamara Marszalkowski
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23. Dezember 2024
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