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Deutsches Romantik-Museum
„Die Realisation einer historischen Chance“
Nach zehn Jahren Bauzeit eröffnet am 14. September das Deutsche Romantik-Museum am Großen Hirschgraben – mit drei Eingängen und mit unterschiedlichen Fassaden. In der Ausstellung spiegelt sich auch die unmittelbare Nachbarschaft zum Goethe-Haus wider.
„Wir suchen überall das Unbedingte und finden nur Dinge.“ Dieses Text-Fragment des Dichters Friedrich von Hardenberg – auch Novalis genannt – findet sich am Eingang der sich über zwei Stockwerke erstreckenden Dauerausstellung des neuen Deutschen Romantik-Museums am Großen Hirschgraben, direkt neben dem Goethe-Haus. Am 14. September eröffnet das Museum seine Türen für Besucher und Besucherinnen. Mit seinem Schwerpunkt auf der Romantik als Epoche und all ihren Facetten sei es weltweit das erste und bislang einzige Museum seiner Art, wie Anne Bohnenkamp-Renken, die Leiterin des Freien Deutschen Hochstifts, mitteilte.
Die Goethe-Galerie mit zahlreichen Porträts von Vertreter:innen der Epoche. Foto: Freies Deutsches Hochstift/Alexander Paul Englert
Auf insgesamt drei Stockwerken umfasst der Museumsbau eine Ausstellungsfläche von rund 1600 Quadratmetern. Dort zu finden sind neben der Goethe-Galerie mit zahlreichen Portraits des Dichters und wichtigen Vertreter:innen der Epoche die Dauerausstellung zur deutschen Romantik im zweiten und dritten Stock. Besonderheit der Dauerausstellung sind die zahlreichen interaktiven Stationen, durch die man spielerisch in das Thema eintauchen kann und die auch für Kinder ein Erlebnis sind. Im Mittelpunkt jeder der insgesamt 35 Stationen stehen ausgewählte Stücke aus den Sammlungen des Freien Deutschen Hochstifts. Aus Gründen der Konservierung befinden sie sich jeweils in einer Art Schreibpult, das sich öffnen lässt und so Handschriften und andere Kunstschätze zutage fördert. So sind die empfindlichen Originale nur temporär dem Licht ausgesetzt. Rund um diese Vitrinen erfahren die Besucher:innen durch Hör- und Videostationen, digitale Landkarten und zahlreiche weitere multimediale Formate mehr über die zentralen Exponate.
Erweitert wird die Dauerausstellung durch zahlreiche interaktive Stationen. Foto: red
Träger des Romantikmuseums sowie des benachbarten Goethe-Hauses ist das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift. Dieses hat rund zehn Jahre an der Realisierung des Museums gearbeitet und verfügt über die bedeutendste Literatur-Sammlung zur deutschen Romantik des Landes. Dazu zählen Handschriften von Clemens und Bettine Brentano, den Gebrüdern Schlegel, Joseph von Eichendorff, Ludwig Tieck und Novalis. Zudem umfasst die Kunstsammlung mehr als 500 Gemälde und 15 000 Grafiken und Zeichnungen. „Dieses Museum ist die Realisation einer historischen Chance, die sich vor knapp zehn Jahren an diesem Standort ergeben hat“, erklärte Anne Bohnenkamp-Renken, zur Eröffnung des Museums. Es solle dabei im Dialog mit dem benachbarten Goethe-Haus stehen und den Dichter selbst in ein neues Licht rücken. „Eines unserer Ziele war es, den Zusammenhang zwischen Goethe und der Epoche der Romantik zu beleuchten“, so Bohnenkamp-Renken. Gleichzeitig wolle man aufzeigen, wie vielfältig diese Epoche sei, die für Höhepunkte in der Musik, Literatur und Kunst stehe.
Auch wegen seiner Architektur ist das Romantik-Museum außergewöhnlich: Direkt hinter der Straßenfassade im Foyer liegt die Haupttreppe des Museums – die sogenannte Himmelstreppe. Der in blau getauchte Treppenraum verläuft über die gesamte Länge in Höhe und Breite schmaler und täuscht damit eine „unendliche“ Länge vor. Entwickelt wurde der Museumsbau vom Frankfurter Architekturbüro Mäckler Architekten. „Für mich war es eine große Herausforderung, direkt neben dem Goethe-Haus zu bauen. Dabei war es wichtig, dieses nicht durch den Neubau zu stören, sondern eher zu ergänzen und miteinzubeziehen“, verdeutlichte Architekt Christoph Mäckler. Zudem sei es für die lichtempfindlichen Exponate maßgeblich gewesen, das Museum ohne Fenster zu bauen und die Geschichte des Ortes durch gezielt eingesetzte Bauteile und Materialien herzustellen. „Die historische Brandwand des Goethe-Hauses wurde als eines der wenigen Bauteile des kriegszerstörten Gebäudes erhalten, freigelegt und bildet heute einen dominanten Raumabschluss in der Eingangshalle“, erklärte er.
Das Foyer des Romantik-Museums mit Sicht auf die Brandwand des benachbarten Goethe-Hauses. Foto: Freies Deutsches Hochstift/Alexander Paul Englert
Finanziert wurde der Bau des Museums mit jeweils vier Millionen Euro von Bund und Land. Darüber hinaus unterstützte die Stadt Frankfurt das Projekt mit 1,8 Millionen Euro und stellte das Grundstück bereit. Rund neun Millionen Euro kamen von mehr als 1500 Einzelspender:innen, die zeitnah auf einer Wand im Foyer gewürdigt werden sollen. Für den Ausbau und die Realisierung der neuen Dauerausstellung wurden rund 6,5 Millionen Euro verwendet.
Während der Eröffnungswoche vom 11. bis 14. September wird die Fassade des Museums durch eine Lichtinstallation des Künstlers Robert Seidel täglich ab 23 Uhr inszeniert. Am 13. September erfolgt die feierliche Einweihung des Hauses ab 18 Uhr, die über den Youtube-Kanal des Freien Deutschen Hochstifts gestreamt werden kann. Interessierte erhalten alle Informationen zu den künftigen Öffnungszeiten, den Eintrittspreisen sowie zur Ausstellung über die Webseite des Romantik-Museums.
Die Goethe-Galerie mit zahlreichen Porträts von Vertreter:innen der Epoche. Foto: Freies Deutsches Hochstift/Alexander Paul Englert
Auf insgesamt drei Stockwerken umfasst der Museumsbau eine Ausstellungsfläche von rund 1600 Quadratmetern. Dort zu finden sind neben der Goethe-Galerie mit zahlreichen Portraits des Dichters und wichtigen Vertreter:innen der Epoche die Dauerausstellung zur deutschen Romantik im zweiten und dritten Stock. Besonderheit der Dauerausstellung sind die zahlreichen interaktiven Stationen, durch die man spielerisch in das Thema eintauchen kann und die auch für Kinder ein Erlebnis sind. Im Mittelpunkt jeder der insgesamt 35 Stationen stehen ausgewählte Stücke aus den Sammlungen des Freien Deutschen Hochstifts. Aus Gründen der Konservierung befinden sie sich jeweils in einer Art Schreibpult, das sich öffnen lässt und so Handschriften und andere Kunstschätze zutage fördert. So sind die empfindlichen Originale nur temporär dem Licht ausgesetzt. Rund um diese Vitrinen erfahren die Besucher:innen durch Hör- und Videostationen, digitale Landkarten und zahlreiche weitere multimediale Formate mehr über die zentralen Exponate.
Erweitert wird die Dauerausstellung durch zahlreiche interaktive Stationen. Foto: red
Träger des Romantikmuseums sowie des benachbarten Goethe-Hauses ist das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift. Dieses hat rund zehn Jahre an der Realisierung des Museums gearbeitet und verfügt über die bedeutendste Literatur-Sammlung zur deutschen Romantik des Landes. Dazu zählen Handschriften von Clemens und Bettine Brentano, den Gebrüdern Schlegel, Joseph von Eichendorff, Ludwig Tieck und Novalis. Zudem umfasst die Kunstsammlung mehr als 500 Gemälde und 15 000 Grafiken und Zeichnungen. „Dieses Museum ist die Realisation einer historischen Chance, die sich vor knapp zehn Jahren an diesem Standort ergeben hat“, erklärte Anne Bohnenkamp-Renken, zur Eröffnung des Museums. Es solle dabei im Dialog mit dem benachbarten Goethe-Haus stehen und den Dichter selbst in ein neues Licht rücken. „Eines unserer Ziele war es, den Zusammenhang zwischen Goethe und der Epoche der Romantik zu beleuchten“, so Bohnenkamp-Renken. Gleichzeitig wolle man aufzeigen, wie vielfältig diese Epoche sei, die für Höhepunkte in der Musik, Literatur und Kunst stehe.
Auch wegen seiner Architektur ist das Romantik-Museum außergewöhnlich: Direkt hinter der Straßenfassade im Foyer liegt die Haupttreppe des Museums – die sogenannte Himmelstreppe. Der in blau getauchte Treppenraum verläuft über die gesamte Länge in Höhe und Breite schmaler und täuscht damit eine „unendliche“ Länge vor. Entwickelt wurde der Museumsbau vom Frankfurter Architekturbüro Mäckler Architekten. „Für mich war es eine große Herausforderung, direkt neben dem Goethe-Haus zu bauen. Dabei war es wichtig, dieses nicht durch den Neubau zu stören, sondern eher zu ergänzen und miteinzubeziehen“, verdeutlichte Architekt Christoph Mäckler. Zudem sei es für die lichtempfindlichen Exponate maßgeblich gewesen, das Museum ohne Fenster zu bauen und die Geschichte des Ortes durch gezielt eingesetzte Bauteile und Materialien herzustellen. „Die historische Brandwand des Goethe-Hauses wurde als eines der wenigen Bauteile des kriegszerstörten Gebäudes erhalten, freigelegt und bildet heute einen dominanten Raumabschluss in der Eingangshalle“, erklärte er.
Das Foyer des Romantik-Museums mit Sicht auf die Brandwand des benachbarten Goethe-Hauses. Foto: Freies Deutsches Hochstift/Alexander Paul Englert
Finanziert wurde der Bau des Museums mit jeweils vier Millionen Euro von Bund und Land. Darüber hinaus unterstützte die Stadt Frankfurt das Projekt mit 1,8 Millionen Euro und stellte das Grundstück bereit. Rund neun Millionen Euro kamen von mehr als 1500 Einzelspender:innen, die zeitnah auf einer Wand im Foyer gewürdigt werden sollen. Für den Ausbau und die Realisierung der neuen Dauerausstellung wurden rund 6,5 Millionen Euro verwendet.
Während der Eröffnungswoche vom 11. bis 14. September wird die Fassade des Museums durch eine Lichtinstallation des Künstlers Robert Seidel täglich ab 23 Uhr inszeniert. Am 13. September erfolgt die feierliche Einweihung des Hauses ab 18 Uhr, die über den Youtube-Kanal des Freien Deutschen Hochstifts gestreamt werden kann. Interessierte erhalten alle Informationen zu den künftigen Öffnungszeiten, den Eintrittspreisen sowie zur Ausstellung über die Webseite des Romantik-Museums.
27. August 2021, 13.16 Uhr
Margaux Adam
Margaux Adam
Jahrgang 1991, Studium der Literaturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Februar 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Margaux
Adam >>
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