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Campe-Preis für Felicitas von Lovenberg
Von der Trunkenheit der Dinge
Die Literaturredakteurin Felicitas von Lovenberg hat den Campe-Preis verliehen bekommen. In ihrer Ansprache ging sie vor allem auf zwei Phänomene der Literatur ein: Erziehung und Alkohol.
99 Flaschen Wein für eine werdende Mutter - wenn das mal keine Grundlage für eine inspirierende Dankesrede ist! Felicitas von Lovenberg jedenfalls umhüllt einen derart mit humorvollen, weisen Gedanken, dass einem wohlig warm wird. Oder liegt es noch am Restalkohol von der Unseld-Party in der Nacht zuvor. Frau von Lovenberg ist Ressortleiterin für Literatur und literarisches Leben bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und natürlich hat die Jury recht damit, dass sie sich - nicht nur ihres Hauptberufs wegen - "auf herausragende Weise literaturkritische und literaturvermittelnde Verdienste erworben" hat.
Im vergangenen Jahr war sie es, die die Laudation auf Friedenspreisträger Liao Yiwu in der Paulskirche hielt, seit 2008 moderiert sie zudem eine Literatursendung im SWR-Fernsehen, vor zehn Jahren bekam sie vom Börsenverein den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik. Jetzt steht sie im Saal des Börsenvereins, hinter ihr eine große Fensterfront, vor sich Literaten und Literaturmanager, die Reihen sind ein wenig gelichtet, vielleicht hat es nicht jeder aus dem Bett geschafft. Die, die da sind, erfahren viel über die Schwemme an Erziehungsratgebern und die demgegenüber so geringe Anzahl von Büchern über Alkohol, genauer: gepflegten Alkoholkonsum. Michael Krüger wird ausführlich zitiert, sein Buch "Literatur und Alkohol" listet penibel auf, wieviel Alkohol beim Leser pro Seite eines Romans in den Körper fließt, wieviel Autoren diverser Länder trinken, um ihre Werke fertigzustellen (der deutsche Literat lebt im Gegensatz zum französischen nahezu asketisch) und kommt zum kurzen Schluss, dass Literatur und Alkohol eben untrennbar miteinander verbunden sind. Das eine ohne das andere: undenkbar. Und so nahm die 1974 geborene Felicitas von Lovenberg also den Campe-Preis 2013 entgegen. Die 99 Flaschen Wein werden zugestellt.
Im vergangenen Jahr war sie es, die die Laudation auf Friedenspreisträger Liao Yiwu in der Paulskirche hielt, seit 2008 moderiert sie zudem eine Literatursendung im SWR-Fernsehen, vor zehn Jahren bekam sie vom Börsenverein den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik. Jetzt steht sie im Saal des Börsenvereins, hinter ihr eine große Fensterfront, vor sich Literaten und Literaturmanager, die Reihen sind ein wenig gelichtet, vielleicht hat es nicht jeder aus dem Bett geschafft. Die, die da sind, erfahren viel über die Schwemme an Erziehungsratgebern und die demgegenüber so geringe Anzahl von Büchern über Alkohol, genauer: gepflegten Alkoholkonsum. Michael Krüger wird ausführlich zitiert, sein Buch "Literatur und Alkohol" listet penibel auf, wieviel Alkohol beim Leser pro Seite eines Romans in den Körper fließt, wieviel Autoren diverser Länder trinken, um ihre Werke fertigzustellen (der deutsche Literat lebt im Gegensatz zum französischen nahezu asketisch) und kommt zum kurzen Schluss, dass Literatur und Alkohol eben untrennbar miteinander verbunden sind. Das eine ohne das andere: undenkbar. Und so nahm die 1974 geborene Felicitas von Lovenberg also den Campe-Preis 2013 entgegen. Die 99 Flaschen Wein werden zugestellt.
11. Oktober 2013, 11.45 Uhr
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