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Ausstellungshalle Portikus Frankfurt
„Who, Me?“: Versuchsaufbau zur Selbstbefragung
Adrian Piper ist als Pionierin der Konzept- und Performancekunst bekannt. In der Ausstellungshalle Portikus in Frankfurt präsentiert sie nun einen Versuchsaufbau zur existenziellen Selbstbefragung.
Es ist nicht schwierig, Schlagworte zu Adrian Pipers Biografie oder Anekdoten zu ihrem künstlerischen Werk zu finden. Piper ist Künstlerin und kantianische Philosophin, viele Jahrzehnte in der Lehre tätig; als sie 2005 nach Deutschland zieht, ist sie schockiert vom Zustand des Bildungssystems. Sie praktiziert Yoga und ist in einer oberen Mittelschichtsfamilie aufgewachsen, als Afroamerikanerin in einem ansonsten vornehmlich weißen Umfeld, in das sie manchmal hineingezählt wurde, ein anderes Mal nicht. Ein Umstand, den sie zeichnerisch zum Beispiel in den Bildern „Self-Portrait Exaggerating My Negroid Features“ (1981) oder „Self-Portrait as a Nice White Lady“ (1995) thematisierte.
Adrian Piper – Pionierin der Konzept- und Performancekunst
Doch auch abstrakt-psychedelische Malerei findet sich in Pipers Werk. Einem größeren Publikum ist sie als Pionierin der Konzept- und Performancekunst bekannt: In den 70er Jahren ging sie laut Kaugummi kauend mit einer Ketchup gefüllten Geldbörse in Kunstausstellungen oder lief mit klebriger weißer Farbe (und dem Hinweis „WET PAINT“) bestrichen eine Woche lang durch New York City. Als ihr das MoMa 2016 eine Retrospektive ausrichtete, war dies die größte Ausstellung für eine lebende Künstlerin aller Zeiten im Haus.
Die Ausstellungshalle Portikus zeigt nun einen gegenläufigen Ansatz. Zwar unter anderem mit einem mächtigen Exponat, einem riesigen Baum mitsamt Wurzeln, aber ohne jeglichen Anspruch einer Werkschau. Stattdessen präsentiert die Künstlerin und Philosophin eine mehrteilige Installation als einen Versuchsaufbau zur existenziellen Selbstbefragung. Der Ausstellungstitel „Who, Me?“ ist natürlich wörtlich zu nehmen. Wirklich jede(r) ist gemeint. Sie selbst durchaus eingeschlossen.
Info
Adrian Piper: Who, Me?, Ausstellung, Ffm: Portikus, Alte Brücke 2, bis 9.2.25, Di–Fr 12–19, Sa, So 11–19 Uhr, Eintritt: frei
Doch auch abstrakt-psychedelische Malerei findet sich in Pipers Werk. Einem größeren Publikum ist sie als Pionierin der Konzept- und Performancekunst bekannt: In den 70er Jahren ging sie laut Kaugummi kauend mit einer Ketchup gefüllten Geldbörse in Kunstausstellungen oder lief mit klebriger weißer Farbe (und dem Hinweis „WET PAINT“) bestrichen eine Woche lang durch New York City. Als ihr das MoMa 2016 eine Retrospektive ausrichtete, war dies die größte Ausstellung für eine lebende Künstlerin aller Zeiten im Haus.
Die Ausstellungshalle Portikus zeigt nun einen gegenläufigen Ansatz. Zwar unter anderem mit einem mächtigen Exponat, einem riesigen Baum mitsamt Wurzeln, aber ohne jeglichen Anspruch einer Werkschau. Stattdessen präsentiert die Künstlerin und Philosophin eine mehrteilige Installation als einen Versuchsaufbau zur existenziellen Selbstbefragung. Der Ausstellungstitel „Who, Me?“ ist natürlich wörtlich zu nehmen. Wirklich jede(r) ist gemeint. Sie selbst durchaus eingeschlossen.
Adrian Piper: Who, Me?, Ausstellung, Ffm: Portikus, Alte Brücke 2, bis 9.2.25, Di–Fr 12–19, Sa, So 11–19 Uhr, Eintritt: frei
21. Januar 2025, 10.15 Uhr
Katharina J. Cichosch
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