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Ausstellung
Das Liebieghaus und der Maschinenraum der Götter
Die Liebieghaus Skulpturensammlung widmet sich in der Ausstellung „Maschinenraum der Götter. Wie unsere Zukunft erfunden wurde“ der Verbindung zwischen Kunst und Technik.
Seit der Antike machen sich die Menschen ihr Bild durch Beobachtungen. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Beobachtung der Sterne und Planeten ein, bildet sie doch den Ausgangspunkt für die antike Wissenschaft. Das Liebieghaus zeigt in einer Ausstellung, wie sehr die Wissenschaften in den antiken, arabischen und asiatischen Kulturen Einfluss auf die Entwicklung der Kunst hatten. Die Ausstellung verwischt dabei in beeindruckender Weise die Grenzen zwischen Kunst und Wissenschaft, den Disziplinen, die irrtümlich als gegensätzlich angenommen wurden und werden.
97 Werke aus internationalen Sammlungen sowie aus der Sammlung des Liebieghauses werden gezeigt. Ein Rundgang durch die Ausstellung umfasst eine Zeitspanne von mehr als fünf Jahrtausenden. Aus dem Museo Archeologico Nazionale di Napoli ist etwa der „Atlas Farnese“ nach Frankfurt ausgeliehen worden. Die Marmorskulptur des Atlas, der die Himmelssphäre auf seinen Schultern trägt, war im 2. Jahrhundert n. C. nach einem griechischen Vorbild gearbeitet und im 16. und 18. Jahrhundert um Gesicht, Arme und Beine ergänzt worden. Der Globus ist mit den Linien des Äquators, der Polar- und Wendekreise, der Ekliptik und der Grenzen des Tierkreises versehen. Die Skulptur wird in einem kleinen Raum präsentiert, an dessen Decke der Tierkreis projiziert ist.
Liebighaus ermöglicht Wiedersehen mit Jeff Koons
„Die Ausstellung wirft einen unverstellten Blick auf die antike Wissenschaft und ihren kulturgeschichtlichen Einfluss. In der Antike können wir das Phänomen beobachten, wie aus der Wissenschaft die Vorstellung einer zukünftigen fantastischen Technologie entwickelt wurde, in etwa so, wie wir es heute aus dem Genre der Science-Fiction kennen“, sagt Philipp Demandt, Direktor der Liebieghaus Skulpturensammlung. Vinzenz Brinkmann, Kurator der Ausstellung und Leiter der Antikensammlung des Hauses, erläutert: „Die Bedeutung von Naturwissenschaften und Technologie für die Kunst war den Menschen offensichtlich zu allen Zeiten bewusst, außer im 20. Jahrhundert.“
Ausstellung wirft einen unverstellten Blick auf die antike Wissenschaft
Das Wissen der europäischen Antike entstammt vor allem den Kulturen des vorderasiatischen und ägyptischen Raums. Die Griechen und Römer entwickelten es weiter, ließen verstärkt philosophische Gedanken einfließen. Da es kaum Grenzen, sondern lediglich Einflussgebiete gab, verbreiteten sich die wissenschaftlichen Erfahrungen innerhalb der Kulturräume, und neues Wissen entstand. Zu sehen ist etwa eine Camera Obscura sowie eine Rekonstruktion der Cenatio Rotunda, einem sich drehenden Speisesaal im Palast des römischen Kaisers Nero – also das erste Drehrestaurant der Menschheit. Es gibt aber auch ein Wiedersehen mit Jeff Koons. Der US-amerikanische Künstler hatte 2012 eine große Ausstellung im Liebieghaus und der Schirn Kunsthalle.
Ein Gedankenaustausch mit Wissenschaftlern hat ihn offenbar dazu angeregt, eine antike Statue wiederzubeleben: Als Vorbild diente eine berühmte Marmorstatue des musizierenden Apoll aus dem British Museum, die in Anlehnung an aktuelle Forschungsergebnisse farbig gefasst und mit einem animierten Element ausgestattet wurde: einer Schlange, die hyperrealistisch anmutet und sich um Apolls Leier windet und züngelt. In dem Kunstwerk sind drei Kategorien vereint, die zu allen Zeiten wichtige Eigenschaften von Skulptur waren: räumliche Tiefe, Farbe und Bewegung.
97 Werke aus internationalen Sammlungen sowie aus der Sammlung des Liebieghauses werden gezeigt. Ein Rundgang durch die Ausstellung umfasst eine Zeitspanne von mehr als fünf Jahrtausenden. Aus dem Museo Archeologico Nazionale di Napoli ist etwa der „Atlas Farnese“ nach Frankfurt ausgeliehen worden. Die Marmorskulptur des Atlas, der die Himmelssphäre auf seinen Schultern trägt, war im 2. Jahrhundert n. C. nach einem griechischen Vorbild gearbeitet und im 16. und 18. Jahrhundert um Gesicht, Arme und Beine ergänzt worden. Der Globus ist mit den Linien des Äquators, der Polar- und Wendekreise, der Ekliptik und der Grenzen des Tierkreises versehen. Die Skulptur wird in einem kleinen Raum präsentiert, an dessen Decke der Tierkreis projiziert ist.
Liebighaus ermöglicht Wiedersehen mit Jeff Koons
„Die Ausstellung wirft einen unverstellten Blick auf die antike Wissenschaft und ihren kulturgeschichtlichen Einfluss. In der Antike können wir das Phänomen beobachten, wie aus der Wissenschaft die Vorstellung einer zukünftigen fantastischen Technologie entwickelt wurde, in etwa so, wie wir es heute aus dem Genre der Science-Fiction kennen“, sagt Philipp Demandt, Direktor der Liebieghaus Skulpturensammlung. Vinzenz Brinkmann, Kurator der Ausstellung und Leiter der Antikensammlung des Hauses, erläutert: „Die Bedeutung von Naturwissenschaften und Technologie für die Kunst war den Menschen offensichtlich zu allen Zeiten bewusst, außer im 20. Jahrhundert.“
Ausstellung wirft einen unverstellten Blick auf die antike Wissenschaft
Das Wissen der europäischen Antike entstammt vor allem den Kulturen des vorderasiatischen und ägyptischen Raums. Die Griechen und Römer entwickelten es weiter, ließen verstärkt philosophische Gedanken einfließen. Da es kaum Grenzen, sondern lediglich Einflussgebiete gab, verbreiteten sich die wissenschaftlichen Erfahrungen innerhalb der Kulturräume, und neues Wissen entstand. Zu sehen ist etwa eine Camera Obscura sowie eine Rekonstruktion der Cenatio Rotunda, einem sich drehenden Speisesaal im Palast des römischen Kaisers Nero – also das erste Drehrestaurant der Menschheit. Es gibt aber auch ein Wiedersehen mit Jeff Koons. Der US-amerikanische Künstler hatte 2012 eine große Ausstellung im Liebieghaus und der Schirn Kunsthalle.
Ein Gedankenaustausch mit Wissenschaftlern hat ihn offenbar dazu angeregt, eine antike Statue wiederzubeleben: Als Vorbild diente eine berühmte Marmorstatue des musizierenden Apoll aus dem British Museum, die in Anlehnung an aktuelle Forschungsergebnisse farbig gefasst und mit einem animierten Element ausgestattet wurde: einer Schlange, die hyperrealistisch anmutet und sich um Apolls Leier windet und züngelt. In dem Kunstwerk sind drei Kategorien vereint, die zu allen Zeiten wichtige Eigenschaften von Skulptur waren: räumliche Tiefe, Farbe und Bewegung.
7. März 2023, 15.11 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
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