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Ach was. Loriot zum Hundertsten
Noch bis Mai: Von Möpsen, Familie Hoppenstedt und der Steinlaus
Das Caricatura in Frankfurt präsentiert eine große Schau: Loriot zum Hundertsten - die letzte Ausstellung Achim Frenz. Wegen des großen Erfolges wird die Schau bis zum 12. Mai 2024 verlängert.
„Der beste Platz für einen Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen“, sagte einst Loriot, der Großmeister der komischen Kunst – ohne seinerzeit zu wissen, dass zu Beginn der Ausstellung „Ach was. Loriot zum Hundertsten“ im Caricatura die Stadt mit eben jenen Plakaten zugepflastert sein würde.
Am 12. November wäre Vicco von Bülow 100 Jahre alt geworden, weshalb das „schönste Museum der Welt“ (Achim Frenz) den „Mopsliebhaber“ und Perfektionisten mit einer exklusiven Schau im ganzen Haus würdigt; selbst die Dauerausstellung über die Neue Frankfurter Schule muss bis zum 12. Mai weichen. Es ist deutschlandweit die einzige Ausstellung, die Loriot zum Hundertsten ehrt.
Caricatura Frankfurt präsentiert: Loriot zum Hundertsten
Gezeigt werden chronologisch gehängt insgesamt 705 Objekte, darunter 285 Zeichnungen, 195 Fotos, ein Gemälde, das berühmte Sofa, die Steinlaus … und ein Nachbau des Atomkraftwerkmodells zum Selberbauen, das Familie Hoppenstedt dem kleinen Dickie an Weihnachten beschert: „Schau mal, Dickie, wir bauen ein Atomkraftwerk … und dann macht es Puff.“
Caricatura Frankfurt: Familie Hoppenstedt und das Atomkraftwerk – „und dann macht es Puff“
Caricatura-Leiter Achim Frenz betont auf der Pressekonferenz Loriots „höflichen Humor“ und beschreibt ihn als eine Instanz, die stets das preußische Bildungsbürgertum „konstruktiv“ in den Blick genommen habe. Ebenso selbstironisch behandelte er auch sich selbst als Perfektionisten und Gentleman der alten Schule, dessen Scheitern in seinem perfektionistischen Zwang bereits angelegt sein musste. Loriots Markenzeichen waren seine Knollennasenmännchen, die als gesellschaftlicher Mainstream stets liebevoll gehegt und niemals verlacht oder gar ihrer Würde beraubt wurden.
Loriot im Caricatura in Frankfurt: Knollennasen und Möpse
Neben bekannten Motiven zeigt die Schau ebenso solche Werke, die die meisten Besucher noch nie gesehen haben dürften, wie beispielsweise seine frühen Werbegrafiken, die bislang in keiner Ausstellung gezeigt wurden: perfektionistisch, ironiefrei. Es habe geschmerzt, vieles draußen zu lassen, heißt es vonseiten des Kuratorenteams um Till Kaposty-Bliss.
Bernd Kammerer
„Loriot war ein Phänomen, dem man sich in all seinen Facetten als Autor, Zeichner, Schauspieler, Moderator, Bühnen- und Kostümbildner, Mops- und Opernliebhaber und als großzügigem Menschen und Gastgeber nähern kann“, ergänzt Frenz zur Schau, die auch Loriots besondere Verbindung Loriots mit der Neuen Frankfurter Schule zeigt. Unter anderem werden Zeichnungen anderer Humoristen präsentiert, die sich mit seinem Werk auseinandergesetzt haben.
Für ihn ist „Loriot zum Hundertsten“ übrigens nach 24 Jahren Caricatura seine letzte Ausstellung. Man habe ihn in den Ruhestand geschickt, ließ er auf der Pressekonferenz verlauten. Und dann? Dann wird er sich vermutlich zurücklehnen, seinen Nachfolgern über die Schulter schauen – und auf die „Weltherrschaft der komischen Kunst“ warten.
Info
Zur Ausstellung:
Das Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst zeigt vom 28. September 2023 bis zum 12. Mai Februar 2024 „Ach was. Loriot zum Hundertsten“. Neben 705 Objekten auch zahlreiche Hörstationen und Auszüge seines filmischen Werks im eigens eingerichteten Kino in der Caricatura-Galerie.
Am 12. November wäre Vicco von Bülow 100 Jahre alt geworden, weshalb das „schönste Museum der Welt“ (Achim Frenz) den „Mopsliebhaber“ und Perfektionisten mit einer exklusiven Schau im ganzen Haus würdigt; selbst die Dauerausstellung über die Neue Frankfurter Schule muss bis zum 12. Mai weichen. Es ist deutschlandweit die einzige Ausstellung, die Loriot zum Hundertsten ehrt.
Gezeigt werden chronologisch gehängt insgesamt 705 Objekte, darunter 285 Zeichnungen, 195 Fotos, ein Gemälde, das berühmte Sofa, die Steinlaus … und ein Nachbau des Atomkraftwerkmodells zum Selberbauen, das Familie Hoppenstedt dem kleinen Dickie an Weihnachten beschert: „Schau mal, Dickie, wir bauen ein Atomkraftwerk … und dann macht es Puff.“
Caricatura-Leiter Achim Frenz betont auf der Pressekonferenz Loriots „höflichen Humor“ und beschreibt ihn als eine Instanz, die stets das preußische Bildungsbürgertum „konstruktiv“ in den Blick genommen habe. Ebenso selbstironisch behandelte er auch sich selbst als Perfektionisten und Gentleman der alten Schule, dessen Scheitern in seinem perfektionistischen Zwang bereits angelegt sein musste. Loriots Markenzeichen waren seine Knollennasenmännchen, die als gesellschaftlicher Mainstream stets liebevoll gehegt und niemals verlacht oder gar ihrer Würde beraubt wurden.
Neben bekannten Motiven zeigt die Schau ebenso solche Werke, die die meisten Besucher noch nie gesehen haben dürften, wie beispielsweise seine frühen Werbegrafiken, die bislang in keiner Ausstellung gezeigt wurden: perfektionistisch, ironiefrei. Es habe geschmerzt, vieles draußen zu lassen, heißt es vonseiten des Kuratorenteams um Till Kaposty-Bliss.
Bernd Kammerer
„Loriot war ein Phänomen, dem man sich in all seinen Facetten als Autor, Zeichner, Schauspieler, Moderator, Bühnen- und Kostümbildner, Mops- und Opernliebhaber und als großzügigem Menschen und Gastgeber nähern kann“, ergänzt Frenz zur Schau, die auch Loriots besondere Verbindung Loriots mit der Neuen Frankfurter Schule zeigt. Unter anderem werden Zeichnungen anderer Humoristen präsentiert, die sich mit seinem Werk auseinandergesetzt haben.
Für ihn ist „Loriot zum Hundertsten“ übrigens nach 24 Jahren Caricatura seine letzte Ausstellung. Man habe ihn in den Ruhestand geschickt, ließ er auf der Pressekonferenz verlauten. Und dann? Dann wird er sich vermutlich zurücklehnen, seinen Nachfolgern über die Schulter schauen – und auf die „Weltherrschaft der komischen Kunst“ warten.
Zur Ausstellung:
Das Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst zeigt vom 28. September 2023 bis zum 12. Mai Februar 2024 „Ach was. Loriot zum Hundertsten“. Neben 705 Objekten auch zahlreiche Hörstationen und Auszüge seines filmischen Werks im eigens eingerichteten Kino in der Caricatura-Galerie.
11. November 2023, 08.00 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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