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Fantastische Welten
Verzauberte Bilder
Bekannt ist der Künstler Marc Remus für seine Städteansichten, die weltweit in über 50 Galerien verkauft werden, doch insgeheim schlägt sein Herz für Kinderillustrationen. Die stellt er nun erstmals aus.
„Wenn ich eine Stadt male, dann muss ich mich an reale Vorlagen halten, Häuser, Brücken, Statuen“, sagt Marc Remus. „Die Motive wiederholen sich oft. Es ist keine Herausforderung mehr – im Gegensatz zu meinen Kinderillustrationen. Da bin ich viel freier.“ Schon seit seinem Studium am College of Design in Kalifornien schreibt er Geschichten für Kinder und bebildert diese selbst. Und: Er schreibt auf Englisch, weil ihm die Sprache mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Marc Remus ist nicht nur ein kreativer Kopf und ein kluger Geschäftsmann, sondern strahlt auch vor Lebensfreude, die er sich trotz Schicksalsschlägen wie einer Krebserkrankung und vielen Jahren als armer Künstler bewahrt hat. Diese Freude wird auch in seinen Bildern spürbar, die seine eigenen Kindheitsträume einfangen und ihren Betrachtern unwillkürlich ein Lächeln auf die Lippen zaubern: Am Fuß der Berge steht das Schloss der Schneefrau, das sich mit hohen Türmen gegen das Panorama abhebt. Zwei Seepferdchen ziehen ein Segelschiff durch die Lüfte, ein Drache erklimmt gerade die Spitze eines Turms, währenddessen schreitet ein Flamingo die Brücke zum Burgtor entlang. Das Bild geht zurück auf eine der ersten Geschichten von Remus, „The White Kimono“, die er in Pasadena schrieb, inspiriert durch die Erfahrungen, die der Weltenbummler in Japan sammelte. Mit der Zeit entwickelte er die Erzählung immer weiter, bis daraus die Geschichte der Schneefrau wurde. Die Bilder, die er dazu zeichnete, entführen in eine verwunschene Mittelalterwelt, sind detailreich und perspektivisch ausgeklügelt, spielen mit Größen und Formen und erinnern zuweilen an Zeichnungen von M. C. Escher, wenngleich sie heiterer sind. Doch Remus beherrscht viele Techniken, arbeitet je nach Thema mit Öl, Acryl, Aquarell oder Kollagen und lässt gelegentlich auch asiatische Stile einfließen. Eine ganz besondere Ruhe strahlen die Bilder zu der Geschichte „Der Mann im Mond“ aus, in der das Schwein mit dem Mädchen durchs Weltall reist.
Für die Zukunft hofft der Künstler darauf, dass sich seine Leidenschaft für Kinderliteratur auch finanziell bezahlt macht. Momentan widmet er sich seinem wohl größten literarischen Projekt: „Magora“ heißt das als Sechsteiler geplante Werk, benannt nach der magischen Welt, in die seine Heldin mittels eines verwunschenen Bildes entschwindet. „Geschichten selbst zu schreiben und zu illustrieren, das ist einfach viel fantasievoller als das eigentliche Malereigeschäft“, sagt Remus. Einen Verlag hat er bislang noch für keines seiner Bücher gefunden. Doch das könnte sich mit der neuen Ausstellung schnell ändern, die Kinder und Eltern bezaubern und Herausgeber anlocken soll.
>> 15 Jahre Kinderillustrationen von Marc Remus, Bibliothekszentrum Sachsenhausen, Hedderichstraße 32, Bis 9.11., Mo, Mi, Fr 11–17, Di/Do 13–19, Sa 11–14 Uhr
Marc Remus ist nicht nur ein kreativer Kopf und ein kluger Geschäftsmann, sondern strahlt auch vor Lebensfreude, die er sich trotz Schicksalsschlägen wie einer Krebserkrankung und vielen Jahren als armer Künstler bewahrt hat. Diese Freude wird auch in seinen Bildern spürbar, die seine eigenen Kindheitsträume einfangen und ihren Betrachtern unwillkürlich ein Lächeln auf die Lippen zaubern: Am Fuß der Berge steht das Schloss der Schneefrau, das sich mit hohen Türmen gegen das Panorama abhebt. Zwei Seepferdchen ziehen ein Segelschiff durch die Lüfte, ein Drache erklimmt gerade die Spitze eines Turms, währenddessen schreitet ein Flamingo die Brücke zum Burgtor entlang. Das Bild geht zurück auf eine der ersten Geschichten von Remus, „The White Kimono“, die er in Pasadena schrieb, inspiriert durch die Erfahrungen, die der Weltenbummler in Japan sammelte. Mit der Zeit entwickelte er die Erzählung immer weiter, bis daraus die Geschichte der Schneefrau wurde. Die Bilder, die er dazu zeichnete, entführen in eine verwunschene Mittelalterwelt, sind detailreich und perspektivisch ausgeklügelt, spielen mit Größen und Formen und erinnern zuweilen an Zeichnungen von M. C. Escher, wenngleich sie heiterer sind. Doch Remus beherrscht viele Techniken, arbeitet je nach Thema mit Öl, Acryl, Aquarell oder Kollagen und lässt gelegentlich auch asiatische Stile einfließen. Eine ganz besondere Ruhe strahlen die Bilder zu der Geschichte „Der Mann im Mond“ aus, in der das Schwein mit dem Mädchen durchs Weltall reist.
Für die Zukunft hofft der Künstler darauf, dass sich seine Leidenschaft für Kinderliteratur auch finanziell bezahlt macht. Momentan widmet er sich seinem wohl größten literarischen Projekt: „Magora“ heißt das als Sechsteiler geplante Werk, benannt nach der magischen Welt, in die seine Heldin mittels eines verwunschenen Bildes entschwindet. „Geschichten selbst zu schreiben und zu illustrieren, das ist einfach viel fantasievoller als das eigentliche Malereigeschäft“, sagt Remus. Einen Verlag hat er bislang noch für keines seiner Bücher gefunden. Doch das könnte sich mit der neuen Ausstellung schnell ändern, die Kinder und Eltern bezaubern und Herausgeber anlocken soll.
>> 15 Jahre Kinderillustrationen von Marc Remus, Bibliothekszentrum Sachsenhausen, Hedderichstraße 32, Bis 9.11., Mo, Mi, Fr 11–17, Di/Do 13–19, Sa 11–14 Uhr
23. Oktober 2012, 10.54 Uhr
Henriette Nebling
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