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Zurückstellung durch Ortsbeirat
Debatte um Gedenkstätte für Oskar Schindler
Der Vorplatz des Frankfurter Hauptbahnhofs wird vorerst nicht nach Oskar Schindler benannt. Ein entsprechender Antrag der SPD wurde im Ortsbeirat 1 zurückgewiesen und erntet Kritik unter anderem seitens der Grünen. Nach der Kommunalwahl soll er erneut verhandelt werden.
Ende Januar hatte SPD-Mitglied und Ortsvorsteher Oliver Strank einen Entwurf in den Ortsbeirat 1 vorgebracht, in dem er die Umbenennung des mittleren Teils des Bahnhofsvorplatzes in Oskar-Schindler-Platz fordert. Dieser Antrag wurde am Mittwoch zunächst zurückgewiesen – mehrere Politiker:innen des Stadtteils wiesen auf weiteren Klärungsbedarf hin. Der Antrag soll nun nach der Kommunalwahl bearbeitet werden.
Ziel der Umbenennung des Vorplatzes sei laut Strank nicht nur das Gedenken an Oskar Schindler, der mehr als 1000 Jüdinnen und Juden vor den Vernichtungslagern bewahren konnte, sondern auch eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Thema Antisemitismus. Seitens der Grünen im Ortsbeirat teilte man die Wichtigkeit einer angemessenen Ehrung des Ehepaars Schindler, warf Strank jedoch vor, „eine hastig vorbereitete Vorlage aufzwingen“ zu wollen. Zudem habe er es versäumt, formale Schwierigkeiten vorab aus dem Weg zu räumen, teilte Andreas Laeuen, Fraktionsprecher der Grünen im Ortsbeirat 1, mit. Hier sei zunächst die Absprache mit der Deutschen Bahn notwendig, darüber hinaus gebe es in Frankfurt bereits eine Oskar-Schindler-Straße. „Der Magistrat hat in der Vergangenheit Doppelbenennungen – er ist dazu gesetzlich gehalten – stets verhindert. Die Oskar-Schindler-Straße liegt im Bereich des Ortsbeirats 10 und mit diesem hätte Ortsvorsteher Strank Gespräche aufnehmen müssen, bevor er den Vorschlag in die Öffentlichkeit bringt“, so Laeuen weiter.
„Heute für die Umbenennung zu stimmen und später darüber mit Magistrat oder Bahn zu streiten und zu scheitern, würde allen Beteiligten (Stadt Frankfurt, Bahn, Ortsbeirat) schaden, aber vor allem den Namen Oskar Schindlers in ein ungutes Licht rücken“, ergänzte seine Fraktionskollegin, Anna Warnke. Daher sei eine Zurückstellung des Anliegens der einzig richtige Weg gewesen.
Gregor Amann, SPD-Stadtverordneter im Ortsbeirat 1, sprach sich gegen ebendiese Zurückstellung des Antrags aus. Über die sozialen Medien teilte er mit, dass Oskar Schindler eine viel größere Bedeutung „als internen Ortsbeiratszwist“ habe; sie gehe über die Grenzen der Stadt hinaus. Das Ganze sei „mit viel Klein-Klein und Animositäten und Geplänkel“ zurückgewiesen worden. Mit einer Verhandlung nach der Kommunalwahl sei das Thema „faktisch abgelehnt“ worden, da alle nicht beschlossenen Anträge mit dem Ende der Wahlperiode als „erledigt“ gelten würden. Seitens der Grünen hieß es jedoch, sowohl CDU als auch Grüne hätten „mit klaren Worten versprochen“, die Ehrung in der kommenden Wahlperiode durchzuführen.
Ziel der Umbenennung des Vorplatzes sei laut Strank nicht nur das Gedenken an Oskar Schindler, der mehr als 1000 Jüdinnen und Juden vor den Vernichtungslagern bewahren konnte, sondern auch eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Thema Antisemitismus. Seitens der Grünen im Ortsbeirat teilte man die Wichtigkeit einer angemessenen Ehrung des Ehepaars Schindler, warf Strank jedoch vor, „eine hastig vorbereitete Vorlage aufzwingen“ zu wollen. Zudem habe er es versäumt, formale Schwierigkeiten vorab aus dem Weg zu räumen, teilte Andreas Laeuen, Fraktionsprecher der Grünen im Ortsbeirat 1, mit. Hier sei zunächst die Absprache mit der Deutschen Bahn notwendig, darüber hinaus gebe es in Frankfurt bereits eine Oskar-Schindler-Straße. „Der Magistrat hat in der Vergangenheit Doppelbenennungen – er ist dazu gesetzlich gehalten – stets verhindert. Die Oskar-Schindler-Straße liegt im Bereich des Ortsbeirats 10 und mit diesem hätte Ortsvorsteher Strank Gespräche aufnehmen müssen, bevor er den Vorschlag in die Öffentlichkeit bringt“, so Laeuen weiter.
„Heute für die Umbenennung zu stimmen und später darüber mit Magistrat oder Bahn zu streiten und zu scheitern, würde allen Beteiligten (Stadt Frankfurt, Bahn, Ortsbeirat) schaden, aber vor allem den Namen Oskar Schindlers in ein ungutes Licht rücken“, ergänzte seine Fraktionskollegin, Anna Warnke. Daher sei eine Zurückstellung des Anliegens der einzig richtige Weg gewesen.
Gregor Amann, SPD-Stadtverordneter im Ortsbeirat 1, sprach sich gegen ebendiese Zurückstellung des Antrags aus. Über die sozialen Medien teilte er mit, dass Oskar Schindler eine viel größere Bedeutung „als internen Ortsbeiratszwist“ habe; sie gehe über die Grenzen der Stadt hinaus. Das Ganze sei „mit viel Klein-Klein und Animositäten und Geplänkel“ zurückgewiesen worden. Mit einer Verhandlung nach der Kommunalwahl sei das Thema „faktisch abgelehnt“ worden, da alle nicht beschlossenen Anträge mit dem Ende der Wahlperiode als „erledigt“ gelten würden. Seitens der Grünen hieß es jedoch, sowohl CDU als auch Grüne hätten „mit klaren Worten versprochen“, die Ehrung in der kommenden Wahlperiode durchzuführen.
26. Februar 2021, 12.51 Uhr
sie
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