Woche der Meinungsfreiheit

Bildung und Erziehung als Schlüssel

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Zum zweiten Mal findet ab Montag die „Woche der Meinungsfreiheit“ statt. In Frankfurt und deutschlandweit sind dabei zahlreiche Veranstaltungen geplant. In der Auftaktdiskussion ging es vor allem um ein frühes Medientraining als Schlüssel zur Meinungsbildung.

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„Autoritäre Strukturen können sich erst dann durchsetzen, wenn man sich nicht mehr breit bilden kann“, sagte Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, zur Auftaktdiskussion der Woche der Meinungsfreiheit. Bereits zum zweiten Mal organisiert der Börsenverein gemeinsam mit rund 45 Bündnispartnern vom Tag der Pressefreiheit am 3. Mai bis zum Gedenktag an die Bücherverbrennungen in Deutschland am 10. Mai zahlreiche Veranstaltungen rund um Meinungsfreiheit und Demokratie.

Dass vor allem Bildung der Schlüssel dazu ist, machte die Diskussionsrunde unter dem Titel: „Die Freiheit des Wortes unter Druck: Was können Medien- und Kulturschaffende tun?“ am Freitagvormittag deutlich. In Zeiten, in denen man in Sozialen Medien einer Informationsflut Herr werden und differenzieren können muss, in denen weltweit zahlreiche Journalisten und Autoren in Haft sind und sich auch in Deutschland die Pressefreiheit verschlechtert, müsse man sich die Freiheit des Wortes immer wieder bewusst machen. Darin waren sich die Podiumsteilnehmer einig. „Die Freiheit des Wortes ist nicht selbstverständlich“, sagte Margit Ketterle, Sprecherin der IG Meinungsfreiheit des Börsenvereins. „Wir kriegen es durch den Krieg deutlich vor Augen geführt, dass Opposition etwas kostet.“

Auch Autor Sebastian Fitzek betonte, es müsse wieder deutlich gemacht werden, was für ein hohes Gut die Meinungsfreiheit sei. Gerade durch die Entwicklung der Sozialen Medien sei es zudem wichtig, schon früh zu lernen, Dinge zu hinterfragen. „Wir müssen so früh wie möglich ein Medientraining in die Schulen bringen“, so der Autor. Auch Stern-Chefredakteurin Anna-Beeke Gretemeier erklärte, es sei wichtig, zwischen Meinungsäußerung und Fakten unterscheiden zu können. Auch für Journalisten sei es neu, alles so extrem hinterfragen und verifizieren zu müssen. Medienkompetenz schon als Schulfach zu etablieren, halte sie daher für absolut sinnvoll, so Gretemeier.

Rund 50 Veranstaltungen deutschlandweit

Mit rund 50 Veranstaltungen deutschlandweit soll die Woche der Meinungsfreiheit auf Themen wie dieses aufmerksam machen. Auf der Website der Buchkinder Leipzig ist während der gesamten Woche die virtuelle Ausstellung „Kinder kreativ zum Thema Meinungsfreiheit“ zu sehen. In Frankfurt sind am 4. und 6. Mai Talks und Musik unter dem Titel „Jazz is our democracy“ von Jazz Montez und Melodiva zur Relevanz des Jazz für die demokratische Gesellschaft geplant.

In einer Diskussion der Frankfurter Buchmesse in Kooperation mit unter anderem dem Börsenverein und Deutschlandfunk Kultur geht es am 7. Mai online (auf den Websites der Buchmesse und Deutschlandfunk Kultur) um Literatur in Zeiten des Krieges. Von 11-14 Uhr werden am Frankfurter Liebfrauenbrunnen zudem gemeinsam mit Amnesty International Texte verfolgter oder inhaftierter Autorinnen und Autoren aus Ländern wie China, Chile, Deutschland oder der Türkei gelesen. Am 9. Mai wird auf dem mediacampus frankfurt in Seckbach das Mahnmal „Freiheit des Wortes“ vom Frankfurter Künstler Frank Tils enthüllt. Das gesamte, deutschlandweite Programm ist auf der Website der Woche der Meinungsfreiheit zu finden.


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