Laut Polizei haben sich die meisten Menschen am Osterwochenende in Frankfurt an das Kontaktverbot gehalten. In Griesheim eskalierte ein Einsatz jedoch: Am Karfreitag wurden Einsatzkräfte der Polizei von etwa 20 Personen angegriffen.
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Trotz des sonnigen Wetters an den Osterfeiertagen, hat die Polizei Frankfurt am Montag ein positives Fazit hinsichtlich der derzeit geltenden Beschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie gezogen. Gegenüber der Deutschen Presse Agentur (dpa) sagte eine Sprecherin, man sei grundsätzlich sehr zufrieden; „ein paar Vorfälle“ nehme man allerdings ausdrücklich aus dieser Bilanz heraus.
Angriff auf Polizei-Einsatzkräfte
Gemeint war damit unter anderem ein Polizeieinsatz am Freitagabend in Griesheim, bei dem es zu Angriffen auf Polizei-Einsatzkräfte kam. Eine Streife hatte nach Angaben der Polizei zuvor in der Ahornstraße mehrere Personen bemerkt, die sich nicht an die Corona-Kontaktsperre hielten und zwei weitere Streifenwagen zur Verstärkung der Kontrolle angefordert. Als eines der Streifenteams aus dem Auto stieg, prallte laut Polizei ein großer Stein gegen eine Seitenscheibe des Wagens, die dadurch zu Bruch ging. Die Beamtinnen und Beamten sahen daraufhin mehrere Personen wegrennen, konnten diese aber nicht mehr einholen. Auch eine zweite Streife wurde kurz nach Verlassen ihres Fahrzeuges von etwa 20 Personen angegriffen; Die Männer waren laut Polizei zum Teil mit Steinen, Dachlatten und Eisenstangen bewaffnet und sollen sich damit drohend den Einsatzkräften genähert haben.
Hubschraubereinsatz und Waffenfund
Die Gruppe habe dann versucht, zwischen den Häusern zu fliehen. Die Beamtinnen und Beamten nahmen die Verfolgung auf und wurden dabei mit einer fünf Kilo schweren Hantelscheibe beworfen, welche die Einsatzkräfte jedoch verfehlte. Die Polizei setzte daraufhin einen Hubschrauber ein, um nach den Männern zu fahnden. Mit dem Hubschrauber gelang es den Beamtinnen und Beamten, einen Teil der Gruppe in einer Wohnung in der Ahornstraße ausfindig zu machen.
Nach Anordnung der Durchsuchung durch die Staatsanwaltschaft konnten in der Wohnung sechs Tatverdächtige im Alter von 23 bis 31 Jahren vorübergehend festgenommen werden. Darüber hinaus stellten die Beamten nach eigenen Angaben „umfangreiches Beweismaterial sowie verbotene Gegenstände“ sicher: Neben diversen Waffen wie eine Schreckschusspistole, Schwerter, Schlaghölzer, Dolche und Schlagringe, beschlagnahmten die Einsatzkräfte auch mehrere Messer, Feuerwerkskörper und Handys.
Wie die Polizei mitteilte, wurden alle Festgenommenen ins Polizeipräsidium gebracht und nach Abschluss der Maßnahmen wieder entlassen. Die Polizei hat ein Strafverfahren wegen tätlichen Angriffs auf Polizeikräfte, versuchter gefährlicher Körperverletzung, besonders schweren Fall des Landfriedensbruchs und gemeinschädlicher Sachbeschädigung eingeleitet.