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Psychologische Ambulanz
Schnelle und unbürokratische Hilfe für Kinder und Jugendliche
Mit einer psychologischen Ambulanz wollen Uniklinik und Kinderhilfestiftung Kindern und Jugendlichen schnelle, unkomplizierte Hilfe bieten. Durch das niedrigschwellige Angebot soll auch schon bei vermeintlich kleinen Sorgen eine Beratung möglich sein.
In der Frankfurter Uniklinik entsteht eine psychologische Ambulanz für Kinder und Jugendliche. Unter dem Namen „Psychologische Soforthilfe – Wegweiser für Kinder und Jugendliche“ richtet die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters gemeinsam mit der Frankfurter Kinderhilfestiftung eine Beratungsstelle ein, an der Kinder und Jugendliche schnell und niedrigschwellig einen Termin bekommen können sollen. Am 1. September nimmt die Soforthilfe offiziell ihre Arbeit auf.
Mit der Corona-Pandemie kamen die Schulschließungen und fehlende soziale Kontakte – und damit bei vielen Kindern auch psychische Probleme. Doch auch schon vor der Pandemie waren psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen keine Seltenheit – sie reichen von Essstörungen über Depressionen bis hin zu Angststörungen. Oftmals ist dabei schnelle Hilfe gefragt. „Die Therapeuten sind durch die steigenden Fallzahlen bereits chronisch überlastet, sodass betroffene Kinder und Jugendliche teilweise sehr lange auf einen Termin warten müssen. Wir wollen deshalb mit dieser Beratungsstelle einen niedrigschwelligen, unbürokratischen, schnellen Zugang bieten, konkret bedeutet das: ohne Krankenschein und kostenfrei“, erklärt Michael Henning, Vorstandsvorsitzender der Kinderhilfestiftung.
Wer psychologische Hilfe benötigt, kann sich dann über die Webseite der Soforthilfe anmelden. Mit einem Fragebogen, der schon vor dem Beratungstermin ausgefüllt wird, können sich die Ärzt:innen der Klinik bereits im Vorfeld ein Bild machen. Im 30-minütigen Beratungsgespräch in der Klinik wird dann noch einmal genau geschaut, mit welchen Sorgen oder Problemen es die Kinder und Jugendlichen zu tun haben. Auf Grundlage dessen entscheiden die Ärzt:innen dann, welche weitere Behandlung sinnvoll wäre. Dabei kann von Material für Selbsthilfe über die Weiterleitung an entsprechende Therapeut:innen bis zur sofortigen Aufnahme auf der Station in ganz akuten Fällen alles dabei sein.
Die Niedrigschwelligkeit der Soforthilfe sei dabei vor allem auch dann wichtig, wenn Eltern feststellen, dass ihre Kinder sich anders verhalten als sonst, sich Sorgen machen und das schnell abklären wollen, sagt Klinikleiterin Christine M. Freitag. „Ich gehe davon aus, dass es viele Fälle geben wird, in denen man sagen kann, es liegt keine akute psychische Störung vor. Aber auch dann ist es sehr wichtig, dass Eltern, wenn sie sich Sorgen machen, mit einer kompetenten Person darüber sprechen können“, so Freitag.
Dabei ist der Klinikleiterin auch wichtig, dass sowohl Kinder als auch Eltern sich trauen, eine solche psychologische Beratung wahrzunehmen. „Bei psychischen Störungen haben Eltern häufig Angst, dass sie daran Schuld sind. Aber das stimmt natürlich nicht“, sagt Freitag. Die Hemmschwelle sei dennoch erstmal da. So zum Beispiel auch bei Essstörungen, bei denen häufig die Kinder nicht zum Arzt gehen wollten, die Eltern aber trotzdem früh genug mit ihnen einen Termin wahrnehmen sollten, meint Christine M. Freitag. „Wenn man eine Platzwunde hat, geht man zum Arzt. Und bei psychischen Symptomen sollte man das auch so machen“, stellt sie klar. Denn: Nur wenn psychische Erkrankungen früh genug erkannt und behandelt werden, könne ein chronischer Verlauf abgemildert oder gar verhindert werden.
Das Thema psychische Erkrankungen aus der Ecke der Tabu-Themen zu holen, ist auch der Kinderhilfestiftung wichtig. Das wissenschaftlich begleitete Projekt soll daher Pilotprojekt für das Rhein-Main-Gebiet und ganz Hessen sein; Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) ist Schirmherr der Soforthilfe. Die Kinderhilfestiftung hat mit 400 000 Euro eine Anschubhilfe geleistet, mit der beispielsweise die Stellen der Fachkräfte in der Klinik finanziert werden sollen. Das gesamte Projekt finanziert sich aus Spenden: unter anderem durch die Aktion „Fahr nachhaltig, tu Gutes“ der BMW Niederlassungen Frankfurt, Darmstadt und Kassel, bei der für jeden Kilometer, der bei einer Probefahrt mit einem Elektroauto zurückgelegt wird, 10 beziehungsweise 15 Cent auf das Konto der Kinderhilfestiftung gespendet wird.
Das Ziel der Stiftung ist ambitioniert: „Wir wollen auf jeden Fall alle, die sich melden, auch annehmen“, sagt Michael Henning. Dabei hätten ihnen die ersten Ärzt:innen, mit denen sie über das Projekt gesprochen hatten, prophezeit, dass die Termine „völlig überlaufen werden können“. „Aber wenn dem so ist, hätten wir ja in ein Wespennest gestochen und sind mit unserem Angebot genau richtig“, sagt Henning, „wir können dann eine medizinische Unterversorgung im Bereich psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen konkret nachweisen.“
Mit der Corona-Pandemie kamen die Schulschließungen und fehlende soziale Kontakte – und damit bei vielen Kindern auch psychische Probleme. Doch auch schon vor der Pandemie waren psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen keine Seltenheit – sie reichen von Essstörungen über Depressionen bis hin zu Angststörungen. Oftmals ist dabei schnelle Hilfe gefragt. „Die Therapeuten sind durch die steigenden Fallzahlen bereits chronisch überlastet, sodass betroffene Kinder und Jugendliche teilweise sehr lange auf einen Termin warten müssen. Wir wollen deshalb mit dieser Beratungsstelle einen niedrigschwelligen, unbürokratischen, schnellen Zugang bieten, konkret bedeutet das: ohne Krankenschein und kostenfrei“, erklärt Michael Henning, Vorstandsvorsitzender der Kinderhilfestiftung.
Wer psychologische Hilfe benötigt, kann sich dann über die Webseite der Soforthilfe anmelden. Mit einem Fragebogen, der schon vor dem Beratungstermin ausgefüllt wird, können sich die Ärzt:innen der Klinik bereits im Vorfeld ein Bild machen. Im 30-minütigen Beratungsgespräch in der Klinik wird dann noch einmal genau geschaut, mit welchen Sorgen oder Problemen es die Kinder und Jugendlichen zu tun haben. Auf Grundlage dessen entscheiden die Ärzt:innen dann, welche weitere Behandlung sinnvoll wäre. Dabei kann von Material für Selbsthilfe über die Weiterleitung an entsprechende Therapeut:innen bis zur sofortigen Aufnahme auf der Station in ganz akuten Fällen alles dabei sein.
Die Niedrigschwelligkeit der Soforthilfe sei dabei vor allem auch dann wichtig, wenn Eltern feststellen, dass ihre Kinder sich anders verhalten als sonst, sich Sorgen machen und das schnell abklären wollen, sagt Klinikleiterin Christine M. Freitag. „Ich gehe davon aus, dass es viele Fälle geben wird, in denen man sagen kann, es liegt keine akute psychische Störung vor. Aber auch dann ist es sehr wichtig, dass Eltern, wenn sie sich Sorgen machen, mit einer kompetenten Person darüber sprechen können“, so Freitag.
Dabei ist der Klinikleiterin auch wichtig, dass sowohl Kinder als auch Eltern sich trauen, eine solche psychologische Beratung wahrzunehmen. „Bei psychischen Störungen haben Eltern häufig Angst, dass sie daran Schuld sind. Aber das stimmt natürlich nicht“, sagt Freitag. Die Hemmschwelle sei dennoch erstmal da. So zum Beispiel auch bei Essstörungen, bei denen häufig die Kinder nicht zum Arzt gehen wollten, die Eltern aber trotzdem früh genug mit ihnen einen Termin wahrnehmen sollten, meint Christine M. Freitag. „Wenn man eine Platzwunde hat, geht man zum Arzt. Und bei psychischen Symptomen sollte man das auch so machen“, stellt sie klar. Denn: Nur wenn psychische Erkrankungen früh genug erkannt und behandelt werden, könne ein chronischer Verlauf abgemildert oder gar verhindert werden.
Das Thema psychische Erkrankungen aus der Ecke der Tabu-Themen zu holen, ist auch der Kinderhilfestiftung wichtig. Das wissenschaftlich begleitete Projekt soll daher Pilotprojekt für das Rhein-Main-Gebiet und ganz Hessen sein; Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) ist Schirmherr der Soforthilfe. Die Kinderhilfestiftung hat mit 400 000 Euro eine Anschubhilfe geleistet, mit der beispielsweise die Stellen der Fachkräfte in der Klinik finanziert werden sollen. Das gesamte Projekt finanziert sich aus Spenden: unter anderem durch die Aktion „Fahr nachhaltig, tu Gutes“ der BMW Niederlassungen Frankfurt, Darmstadt und Kassel, bei der für jeden Kilometer, der bei einer Probefahrt mit einem Elektroauto zurückgelegt wird, 10 beziehungsweise 15 Cent auf das Konto der Kinderhilfestiftung gespendet wird.
Das Ziel der Stiftung ist ambitioniert: „Wir wollen auf jeden Fall alle, die sich melden, auch annehmen“, sagt Michael Henning. Dabei hätten ihnen die ersten Ärzt:innen, mit denen sie über das Projekt gesprochen hatten, prophezeit, dass die Termine „völlig überlaufen werden können“. „Aber wenn dem so ist, hätten wir ja in ein Wespennest gestochen und sind mit unserem Angebot genau richtig“, sagt Henning, „wir können dann eine medizinische Unterversorgung im Bereich psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen konkret nachweisen.“
26. Juli 2021, 12.48 Uhr
Laura Oehl
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Laura
Oehl >>
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