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Mahnwachen
Pro Familia: „Ich bin wütend, dass das von vorne losgeht“
Seit Mittwoch protestieren erneut 40 Tage lang Abtreibungsgegnerinnen und -gegner der Initiative „Euro Pro Life“ direkt vor der Beratungsstelle Pro Familia im Westend. Pro Familia spricht von einer „massiven Belästigung“.
Mit Plakaten, auf denen Babys und Sätze wie „Mein Leben ist in euren Händen“ abgebildet sind, beten und singen am vergangenen Mittwoch 14 Abtreibungsgegner vor der Beratungsstelle von Pro Familia in der Palmengartenstraße. „Ich bin unglaublich wütend darüber, dass das wieder von vorne losgeht“, sagt Ursula auf der Heide, erste Vorsitzende von Pro Familia Frankfurt. Die Mahnwachen seien eine „massive Belästigung“ sowohl für die Frauen, die sich bei Pro Familia beraten lassen wollen, als auch für die Mitarbeitenden.
Bereits seit mehreren Jahren sind Schwangere und Mitarbeitende vor der Beratungsstelle von Pro Familia mit regelmäßigen Mahnwachen von Abtreibungsgegnern konfrontiert. Anfangs noch direkt vor der Tür der Beratungsstelle, mussten die Mahnwachen seit 2019 während der Öffnungszeiten außer Sicht- und Rufweite stattfinden. Die damaligen Einschränkungen der Stadt, so urteilte das Verwaltungsgericht Frankfurt im Januar, waren jedoch rechtswidrig. Nun stehen die Abtreibungsgegner nur wenige Meter vom Eingang der Beratungsstelle entfernt.
Auch in der Beratungsstelle selbst mache sich die Mahnwache bemerkbar, erklärt Claudia Hohmann, Geschäftsführerin von Pro Familia Frankfurt. Die Gesänge und Gebete der Abtreibungsgegner seien teilweise auch mit geschlossenem Fenster in der Beratungsstelle zu hören, geöffnet würden diese deshalb nicht mehr. Die Frauen, so Hohmann, haben ein Recht darauf, gut informiert zu sein, damit sie mit ihrer eigenen Entscheidung gut leben können. Dies ginge unter diesen Umständen jedoch nicht. Dementsprechend empört zeigt sich Pro Familia über die Formulierung des Gerichts, dass die Mahnwachen nur eine „gefühlte Beeinträchtigung“ darstellten.
Die Frauen, die sich wegen eines Schwangerschaftsabbruchs an die Beratung wenden, befänden sich in Ausnahmesituationen. „Das letzte, was sie da gebrauchen können ist jemand, der ihr ein noch schlechteres Gewissen macht“, so Hohmann.
Versammelt haben sich am Mittwoch auch rund 20 Menschen, die gegen die Mahnwache demonstrieren, darunter auch Linken-Politikerin Christiane Böhm. „Frauen sollen ein Recht darauf haben zur Beratung zu gehen“, sagt sie. Dafür fordere sie eine ordentliche gesetzliche Regelung. Die Linksfraktion im Hessischen Landtag hatte im März 2019 einen Gesetzesentwurf für einen Schutzradius von 150 Metern gegen Abtreibungsgegnerinnen und -gegner eingebracht. „Der wurde ja leider von CDU und Grünen abgelehnt“, so Böhm.
Einige der Gegendemonstrierenden sind schon seit mehreren Jahren dabei, unter anderem die Frankfurterin Gerda Flörsheimer-Erd. „Ich kann nicht verstehen, dass es gesetzlich erlaubt ist, dass die vor Pro Familia demonstrieren dürfen“, sagt sie und fügt hinzu: „Ich bin geladen“. Sie wolle, wenn möglich, jeden Tag bis zum Ende der Mahnwachen von „Euro Pro Life“ kommen.
Bereits seit mehreren Jahren sind Schwangere und Mitarbeitende vor der Beratungsstelle von Pro Familia mit regelmäßigen Mahnwachen von Abtreibungsgegnern konfrontiert. Anfangs noch direkt vor der Tür der Beratungsstelle, mussten die Mahnwachen seit 2019 während der Öffnungszeiten außer Sicht- und Rufweite stattfinden. Die damaligen Einschränkungen der Stadt, so urteilte das Verwaltungsgericht Frankfurt im Januar, waren jedoch rechtswidrig. Nun stehen die Abtreibungsgegner nur wenige Meter vom Eingang der Beratungsstelle entfernt.
Auch in der Beratungsstelle selbst mache sich die Mahnwache bemerkbar, erklärt Claudia Hohmann, Geschäftsführerin von Pro Familia Frankfurt. Die Gesänge und Gebete der Abtreibungsgegner seien teilweise auch mit geschlossenem Fenster in der Beratungsstelle zu hören, geöffnet würden diese deshalb nicht mehr. Die Frauen, so Hohmann, haben ein Recht darauf, gut informiert zu sein, damit sie mit ihrer eigenen Entscheidung gut leben können. Dies ginge unter diesen Umständen jedoch nicht. Dementsprechend empört zeigt sich Pro Familia über die Formulierung des Gerichts, dass die Mahnwachen nur eine „gefühlte Beeinträchtigung“ darstellten.
Die Frauen, die sich wegen eines Schwangerschaftsabbruchs an die Beratung wenden, befänden sich in Ausnahmesituationen. „Das letzte, was sie da gebrauchen können ist jemand, der ihr ein noch schlechteres Gewissen macht“, so Hohmann.
Versammelt haben sich am Mittwoch auch rund 20 Menschen, die gegen die Mahnwache demonstrieren, darunter auch Linken-Politikerin Christiane Böhm. „Frauen sollen ein Recht darauf haben zur Beratung zu gehen“, sagt sie. Dafür fordere sie eine ordentliche gesetzliche Regelung. Die Linksfraktion im Hessischen Landtag hatte im März 2019 einen Gesetzesentwurf für einen Schutzradius von 150 Metern gegen Abtreibungsgegnerinnen und -gegner eingebracht. „Der wurde ja leider von CDU und Grünen abgelehnt“, so Böhm.
Einige der Gegendemonstrierenden sind schon seit mehreren Jahren dabei, unter anderem die Frankfurterin Gerda Flörsheimer-Erd. „Ich kann nicht verstehen, dass es gesetzlich erlaubt ist, dass die vor Pro Familia demonstrieren dürfen“, sagt sie und fügt hinzu: „Ich bin geladen“. Sie wolle, wenn möglich, jeden Tag bis zum Ende der Mahnwachen von „Euro Pro Life“ kommen.
3. März 2022, 13.02 Uhr
Elena Zompi
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