Konzept der Grünen: „Stadt am Main“

Weniger Verkehr, mehr Grün

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Die Grünen fordern eine bedeutende Reduzierung des innerstädtischen Verkehrs. Das Konzept „Stadt am Main“ soll einen Einblick in die Pläne geben, die die Partei rund ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl für Frankfurt hat.

jwe /

Am Dienstag stellten die Grünen im Römer ein Konzept zur Umgestaltung des Straßenverkehrs, der Begrünung, Wohnsituation und zur Platzschaffung für Kultur vor. Unter dem Titel „Stadt am Main“ habe die Partei das Konzept in Zusammenarbeit mit vielen Beteiligten und Stadtteilgruppen entwickelt, so der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Römer Wolfgang Siefert. „Die Debatten um den Mainkai und die Berliner Straße haben uns darin bestärkt eine stadtteilübergreifende Idee für den unmittelbaren Kernstadtbereich zu entwerfen.“ Dabei solle der öffentliche Raum möglichst fair verteilt werden. Der Mainkai-Versuch habe zudem gezeigt, dass die Innenstadt nicht ohne das nördliche Sachsenhausen gedacht werden dürfe.

Als grundlegende Maßnahme des Konzepts gilt der Ausbau des Öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV), um mehr Raum für Bäume und Fuß- und Radverkehr zu schaffen, sowie die Drosselung des Tempos für motorisierte Fahrzeuge und die Reduzierung von straßenbegleitendem Parken und die Anzahl der Hauptstraßen. Die einzelnen Schritte sollten dann schrittweise in einer Art Baukastensystem umgesetzt werden, das auf andere Stadtteile übertragen werden könnte. „So ist das Konzept auch eine Einladung der Grünen zur Diskussion mit Bürger*innen und der Stadtgesellschaft“, so Siefert. Im Kommunalwahlprogramm werde man zur notwendigen Reduzierung des Autoverkehrs weitere Vorschläge machen.

Konkret wird in dem Konzept gefordert, je nach Stadtbereich das Tempolimit auf 20, 30 oder 40 km/h zu senken. Im Innenstadt-Bereich, im Nordend und im Bornheim sollen nur noch Anlieger, Lieferanten und Fahrzeuge, die ein Parkhaus aufsuchen, die Zufahrt gewährt werden. Radwege sollen zudem weiter ausgebaut werden, um die Radschnellwege mit dem innerstädtischen Verkehr zu verknüpfen.

Auch barrierefreie Fußwege und die „attraktive und sichere Querung von Hauptstraßen“ sind im Konzept vorgesehen. Zudem wollen die Grünen die unterschiedlichen Verkehrsarten „entflechten“, um Konflikten vorzubeugen; des Weiteren sollen die Fahrspuren einiger Hauptstraßen reduziert werden, Untermainbrücke und Neue Mainzer Straße sollen dabei jedoch Hauptstraßen bestehen bleiben.

Grundsätzlich sieht „Stadt am Main“ vor, Frankfurt „von innen heraus“ zu ändern und damit auch das Bahnhofsviertel „verkehrlich“ einzubeziehen. In der Innenstadt dominierten vordergründig Kultur, Handel und Gastronomie. Die Veränderungen des Konsumverhaltens stellten die Geschäfte vor großen Herausforderungen, so Siefert. Das Konzept wolle dafür „ein einladendes, urbanes Flair“ bieten. Dabei müssten jedoch auch die Interessen der Innenstadt-Bewohnerinnen und -Bewohner berücksichtigt werden.

Die Sachsenhäuser Stadtverordnete und umweltpolitische Sprecherin der Grünen fügte hinzu, dass sich die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt in der Klimakrise nur erhalten lasse, wenn der öffentliche Raum umfassend umgebaut, entsiegelt und begrünt werde. „Das ist nur möglich, in dem man dem fließenden und ruhenden Verkehr Fläche nimmt “, so auf der Heide.


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