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EU-Verbot
Tattoo-Studios verlieren an Farbe
Ein neues Tattoofarben-Verbot schränkt bundesweit die Arbeit in Tattoo-Studios ein und verschärft die pandemiebedingt ohnehin prekäre Lage. Auch in den Frankfurter Tattoo-Studios mussten bereits sämtliche Farben im Wert von mehreren tausend Euro entsorgt werden.
Seit dem 4. Januar dürfen viele Tattoofarben in der Europäischen Union nicht mehr verkauft und verwendet werden. Grund dafür ist eine neue EU-Verordnung, die zahlreiche Inhaltsstoffe der Farben als gesundheitsschädlich einstuft. Betroffen seien etwa Chemikalien, die Krebs oder genetische Mutationen verursachen, fortpflanzungsgefährdende Chemikalien sowie jene, die Hautallergene verursachen, heißt es auf der Website der European Chemicals Agency (ECHA). Bereits im Dezember 2020 hatte die Europäische Kommission einen entsprechenden Antrag der EU-Mitgliedsstaaten angenommen.
Deutschlandweit kritisieren viele Tattoo-Studios die neue Verordnung und klagen über schwerwiegende finanzielle Schäden. So auch Tätowierer Thomas Pauer aus Frankfurt: Er tätowiere seit 24 Jahren und seit etwa zehn Jahren bei Dave’s Tattoo. Das Studio hat zwei Filialen in Frankfurt und gehört zu den Tattoo-Urgesteinen in der Stadt. „Aus unserer Sicht kam das Verbot nahezu aus dem Nichts. Auch die Farbhersteller hatten keinerlei Zeit, sich umzustrukturieren und die Inhaltsstoffe ihrer Farben anzupassen. Klar macht es Sinn, die Inhaltsstoffe mal auf Schadstoffe zu checken – aber das Ganze von heute auf morgen durchzusetzen, ist etwas zu viel“, so Thomas Pauer.
Man habe durch das neue Verbot viel Geld verloren, da sämtliche Farben zu Neujahr entsorgt werden mussten. „Das sind tausende Euro, die da jeder in den Müll schmeißen darf. Man darf die Farben nicht mal mehr aufbewahren, für den Fall, dass sich an der gesetzlichen Lage nochmal was ändert“, sagt Pauer. Auch eine Neuanpassung der Farb-Hersteller an die sogenannte REACH-Verordnung, durch die die neuen Beschränkungen legitimiert werden, sieht er kritisch: „Falls demnächst doch Farben auf den Markt kommen sollten, die den neuen Regelungen entsprechen, werden diese weltweit unmittelbar ausverkauft sein“, befürchtet Pauer. Darüber hinaus habe es zahlreiche Terminstornierungen durch das neue Farbverbot gegeben, was die, ohnehin durch die Pandemie gebeutelten Tattoo-Studios, zusätzlich schädige.
Eine weitere gefährliche Entwicklung sieht Thomas Pauer im außergewerblichen Tätowieren. „Jetzt werden wahrscheinlich viele außerhalb der Tattoo-Studios tätowieren – in irgendwelchen Privaträumen. Wahrscheinlich sogar mit irgendeiner Farbe, die aus dem Ausland kommt und nicht überprüft ist. Darunter leidet dann auch die Hygiene“, sagt Pauer. „Dann weiß wirklich keiner mehr, was in den Farben steckt.“
Deutschlandweit kritisieren viele Tattoo-Studios die neue Verordnung und klagen über schwerwiegende finanzielle Schäden. So auch Tätowierer Thomas Pauer aus Frankfurt: Er tätowiere seit 24 Jahren und seit etwa zehn Jahren bei Dave’s Tattoo. Das Studio hat zwei Filialen in Frankfurt und gehört zu den Tattoo-Urgesteinen in der Stadt. „Aus unserer Sicht kam das Verbot nahezu aus dem Nichts. Auch die Farbhersteller hatten keinerlei Zeit, sich umzustrukturieren und die Inhaltsstoffe ihrer Farben anzupassen. Klar macht es Sinn, die Inhaltsstoffe mal auf Schadstoffe zu checken – aber das Ganze von heute auf morgen durchzusetzen, ist etwas zu viel“, so Thomas Pauer.
Man habe durch das neue Verbot viel Geld verloren, da sämtliche Farben zu Neujahr entsorgt werden mussten. „Das sind tausende Euro, die da jeder in den Müll schmeißen darf. Man darf die Farben nicht mal mehr aufbewahren, für den Fall, dass sich an der gesetzlichen Lage nochmal was ändert“, sagt Pauer. Auch eine Neuanpassung der Farb-Hersteller an die sogenannte REACH-Verordnung, durch die die neuen Beschränkungen legitimiert werden, sieht er kritisch: „Falls demnächst doch Farben auf den Markt kommen sollten, die den neuen Regelungen entsprechen, werden diese weltweit unmittelbar ausverkauft sein“, befürchtet Pauer. Darüber hinaus habe es zahlreiche Terminstornierungen durch das neue Farbverbot gegeben, was die, ohnehin durch die Pandemie gebeutelten Tattoo-Studios, zusätzlich schädige.
Eine weitere gefährliche Entwicklung sieht Thomas Pauer im außergewerblichen Tätowieren. „Jetzt werden wahrscheinlich viele außerhalb der Tattoo-Studios tätowieren – in irgendwelchen Privaträumen. Wahrscheinlich sogar mit irgendeiner Farbe, die aus dem Ausland kommt und nicht überprüft ist. Darunter leidet dann auch die Hygiene“, sagt Pauer. „Dann weiß wirklich keiner mehr, was in den Farben steckt.“
26. Januar 2022, 12.07 Uhr
sfk
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