Corona-Krise

Zweite Virus-Mutation in Hessen aufgetreten

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In Hessen wurde nun auch die zweite, vor allem in Südafrika verbreitete Virusmutation nachgewiesen. Derweil laufen zum Start in den Impfzentren die Vorbereitungen; der Impfstoff von Biontech/Pfizer darf nun auch in Hessen produziert werden.

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In Hessen wurde erstmals die vor allem in Südafrika auftretende Virus-Mutation mit dem Namen B.1.351 (501Y.V2) nachgewiesen. Das teilte das Hessische Sozialministerium am Freitag mit. Der betroffene Patient sei Ende Dezember aus Südafrika eingereist und werde derzeit stationär behandelt. Auch dessen Kontaktpersonen sollen bereits positiv auf das Virus getestet worden sein. Nachdem bereits vergangene Woche die Variante B.1.1.7 aus Großbritannien festgestellt werden konnte, ist es nun die zweite, vor allem im Ausland verbreitete Mutation, die auch in Hessen aufgetaucht ist.

Die Verbreitung der Virus-Mutation aus Großbritannien soll auch Thema der Bund-Länder-Verhandlungen am Dienstag sein. Diese sollten ursprünglich in der letzten Januar-Woche stattfinden, der Termin wurde nun jedoch auf den morgigen Dienstag, 19. Januar, vorverlegt. Grund dafür sei unter anderem die Ungewissheit über die nachgewiesenen Mutationen, erklärte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) in der Talkshow „Anne Will“ am Sonntagabend. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsident:innen seien dieses Mal auch Wissenschaftler:innen aus Großbritannien bei den Gesprächen dabei. Bouffier teilte weiter mit, sich auch eine FFP2-Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln vorstellen zu können.

Impfstoffproduktion in Marburg

Um größere Impfchargen bereitzustellen, hat das zuständige Regierungspräsidium Gießen (RP Gießen) die Produktion des Impfstoffs von Biontech/Pfizer in einer Produktionsanlage in Marburg genehmigt. Hessen werde damit eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung des Infektionsgeschehens einnehmen, teilte Ministerpräsident Bouffier mit: „Der Fortschritt beim Produktionsprozess in Marburg macht uns Mut und lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.“

Damit soll auch die Zahl der Impfungen in den hessischen Impfzentren voranschreiten. Seit der Zulassung des Impfstoffs konnten in Hessen bereits rund 70 000 Menschen mithilfe mobiler Impfteams geimpft werden. Weitere sollen nun in den sechs Impfzentren durchgeführt werden. Dafür konnten seit vergangener Woche Hessinnen und Hessen, die mindestens 80 Jahre alt sind, einen Termin vereinbaren. Aufgrund der begrenzten Anzahl des Impfstoffs konnten jedoch zunächst nur 60 000 Termine vergeben werden.

Festhallen-Zugang über zwei Eingänge

Auch in Frankfurt laufen die Vorbereitungen für die Öffnung des Impfzentrums in der Festhalle auf Hochtouren. Wie das Gesundheitsdezernat der Stadt Frankfurt nun bekannt gab, soll es zwei Eingänge geben. Alle, die beispielsweise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Taxi anreisen können, sollten bevorzugt den barrierefreien Eingang City in der Friedrich-Ebert-Anlage nutzen. Zusätzlich kann der Treppenzugang in der Brüsseler Straße genutzt werden. Jene Impfberechtigte , die aufgrund einer Mobilitätseinschränkung mit einem PKW anreisen müssen können über das Tor Ost in der Brüsseler Straße oder über das Tor Nord in der Theodor-Heuss-Allee anreisen. Zur Unterstützung ist jeweils nur eine Begleitperson im Impfzentrum zugelassen.

RKI meldet wenig Neuinfektionen

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 7141 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 214 neue Todesfälle verzeichnet, die im Zusammenhang mit dem Virus stehen. Im Vergleich zur Vorwoche sind das deutlich weniger Fälle, Grund dafür könnten jedoch Übermittlungsprobleme in einigen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz oder Bayern sein. Auch in hessischen Landkreisen wurden teilweise Nullwerte übermittelt. Dies soll nun geprüft werden. Unabhängig von diesen Problemen sind die Zahlen an Montagen generell meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Vergangenen Montag hatte das RKI 12.497 Neuinfektionen und 343 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.


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