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Bilanz Buchmesse 2021

Juergen Boos: „Die Freiheit des Wortes ist für uns nicht verhandelbar“

Nach fünf Messetagen hat die Frankfurter Buchmesse eine positive Bilanz gezogen. Erneut hat sie sich dabei auch zur Debatte über rechtsextreme Verlage geäußert und beruft sich trotz aller Kritik weiter auf die Meinungsfreiheit.
36 000 Fachbesucher:innen aus 105 Ländern und 37 500 Leser:innen aus 85 Ländern – das ist die Bilanz der 73. Ausgabe der Frankfurter Buchmesse. Unter dem Motto „Re:connect“ fand die Messe vom 20 bis 24. Oktober wieder in Präsenz statt. Die Erwartungen seien übertroffen worden, sagte Direktor Juergen Boos. „Dies zeigt, wie resilient und kreativ unsere Branche ist“, ergänzt Boos. Die Wiedersehensfreude habe man in den Hallen spüren können. Nach Angaben der Veranstaltenden nutzten zudem 130 000 User:innen seit vergangenem Dienstag das Online-Angebot. Ein Datum für die kommende Buchmesse steht bereits fest: Die 74. Ausgabe wird vom 19. bis 23. Oktober 2022 stattfinden, das neue Ehrengastland ist Spanien.

Die Veranstaltenden äußerten sich in ihrem Fazit auch noch einmal zur Debatte über den Auftritt extrem rechter Verlage auf der Messe: „Der Boykottaufruf einer Autorin auf Grund der Präsenz eines Verlages der „Neuen Rechten“, hat die Netz-Community aufgebracht die Öffentlichkeit gespalten: Wo kann ein Veranstalter wie die Frankfurter Buchmesse die Grenze ziehen, welche Verlage zugelassen werden? Wo endet die Meinungsfreiheit, wo beginnt Zensur?“, heißt es in einer Mitteilung. Immer wieder hat die Buchmesse in den vergangenen Tagen Kritik dafür erhalten, die Präsenz rechtsextremer Verlage mit „Meinungsfreiheit“ zu begründen. Auch die Grünen-Stadtverordnete Mirrianne Mahn betonte bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels am Sonntag erneut: „Rechtsradikale Ideologien, menschenverachtende Ideologien sind keine Meinungsfreiheit.“

Buchmessen-Direktor Juergen Boos ist derweil weiterhin der Auffassung, eine Absage an die betroffenen rechtsextremen Verlage sei nicht mit der Meinungsfreiheit zu vereinen und betonte in einer Mitteilung am Sonntag: „Die Freiheit des Wortes ist für uns nicht verhandelbar.“ Man bedauere, die Absage der Autor:innen, sagte Jürgen Boos und ergänzte: „Wir haben mit unseren Partnern ein umfangreiches diverses Programm zusammengestellt, um viele Perspektiven aufzuzeigen. Die Stimmen dieser Autor:innen haben gefehlt.“
 
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25. Oktober 2021, 13.15 Uhr
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