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Beamte treten auf Mann ein
Polizeigewalt bei Festnahme in Sachsenhausen
Das Video einer Festnahme in Sachsenhausen vom vergangenen Wochenende sorgt in den sozialen Medien für Aufregung. Darauf zu sehen sind mehrere Polizeibeamte, die auf einen am Boden liegenden Mann eintreten.
Seit Montagvormittag kursiert in den sozialen Medien ein Handyvideo eines Polizeieinsatzes in Sachsenhausen, das für Aufregung sorgt. Das etwa viereinhalbminütige Video zeigt einen am Boden liegenden Mann, auf dem zwei Polizeibeamte knien. Dann rammt einer der beiden Polizisten dem Mann zwei Mal das Knie in den Rücken, im Hintergrund hört man einen anderen Mann rufen: „Lasst ihn in Ruhe, bitte lasst ihn in Ruhe“. Wenig später kommt ein dritter Polizeibeamter dazu, der auf den Mann in Höhe des Kopfes eintritt. Ein weiterer Polizist kommt auf seinen Kollegen zu und entfernt ihn von dem am Boden liegenden Mann.
Die Polizei äußerte sich am Montagnachmittag zu dem Vorfall. Der Festnahme sei ein Platzverweis gegen eine alkoholisierte Gruppe vorausgegangen, zu der auch der im Video am Boden liegende 29-Jährige gehörte. Die Gruppe habe die Beamten beleidigt, der 29-Jährige soll darüber hinaus den Beamten ins Gesicht gespuckt haben. Der Mann habe sich der Festnahme widersetzt, woraufhin er laut Mitteilung der Polizei „zu Boden gebracht wurde und sein Widerstand gebrochen werden musste“. Dabei soll es zu „unzulässiger Gewaltanwendung seitens der Polizeibeamten“ gegen den am Boden liegenden 29-jährigen gekommen sein. Über die Anzahl der Polizeibeamten, gegen die sich dieser Vorwurf richtet, konnte ein Sprecher der Polizei auf Anfrage keine Auskunft geben. Der Einsatzleiter sei daraufhin eingeschritten, habe einen Polizisten zur Seite genommen und den Vorfall später intern gemeldet. Wann genau der Vorfall intern gemeldet wurde, konnte der Sprecher ebenfalls nicht beantworten.
Gegen einen Beamten seien bereits „dienstrechtliche Maßnahmen“ ergriffen worden. Zudem seien Ermittlungen wegen der Körperverletzung im Amt eingeleitet. Auch gegen den 29-Jährigen werde wegen des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.
Die Frankfurter Polizei hat einen Hinweisserver eingerichtet, auf dem Bilder und Videos des Einsatzes hochgeladen werden können.
Hermann Schaus fordert Suspendierung
Der innenpolitische Sprecher der Linken im Hessischen Landtag, Hermann Schaus, kritisierte den Vorfall scharf: „Es ist nahezu egal, welche mögliche Straftat der massiven Gewalt durch Polizeibeamte vorausgegangen ist: Eine am Boden liegende und fixierte Person zu treten, ist durch nichts zu rechtfertigen. Dass bei der Szene nur zwei von circa 20 der anwesenden Polizeibeamtinnen und – beamten dagegen einschreiten, oder kritisierende Beobachter der Szene angreifen und durch den Einsatz von Pfefferspray zu vertreiben versuchen, macht mich fassungslos.“
Schaus kündigte an, umgehend bei Innenminister Peter Beuth (CDU) nachzufragen und fordert diesen auf, noch am Donnerstag im Innenausschuss umfassend zu berichten, welche Maßnahmen von ihm eingeleitet wurden. Das Video sei ein weiterer Hinweis auf massive Behördenprobleme im Bereich des Inneren. „Das heute aufgetauchte Video zeigt erneute Polizeigewalt, die nicht zu erklären ist. Ich fordere eine sofortige Suspendierung, schnelle Aufklärung und Entschuldigung oder eine lückenlose und stichhaltige Begründung für ein derartiges Vorgehen.“
Die Polizei äußerte sich am Montagnachmittag zu dem Vorfall. Der Festnahme sei ein Platzverweis gegen eine alkoholisierte Gruppe vorausgegangen, zu der auch der im Video am Boden liegende 29-Jährige gehörte. Die Gruppe habe die Beamten beleidigt, der 29-Jährige soll darüber hinaus den Beamten ins Gesicht gespuckt haben. Der Mann habe sich der Festnahme widersetzt, woraufhin er laut Mitteilung der Polizei „zu Boden gebracht wurde und sein Widerstand gebrochen werden musste“. Dabei soll es zu „unzulässiger Gewaltanwendung seitens der Polizeibeamten“ gegen den am Boden liegenden 29-jährigen gekommen sein. Über die Anzahl der Polizeibeamten, gegen die sich dieser Vorwurf richtet, konnte ein Sprecher der Polizei auf Anfrage keine Auskunft geben. Der Einsatzleiter sei daraufhin eingeschritten, habe einen Polizisten zur Seite genommen und den Vorfall später intern gemeldet. Wann genau der Vorfall intern gemeldet wurde, konnte der Sprecher ebenfalls nicht beantworten.
Gegen einen Beamten seien bereits „dienstrechtliche Maßnahmen“ ergriffen worden. Zudem seien Ermittlungen wegen der Körperverletzung im Amt eingeleitet. Auch gegen den 29-Jährigen werde wegen des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.
Die Frankfurter Polizei hat einen Hinweisserver eingerichtet, auf dem Bilder und Videos des Einsatzes hochgeladen werden können.
Hermann Schaus fordert Suspendierung
Der innenpolitische Sprecher der Linken im Hessischen Landtag, Hermann Schaus, kritisierte den Vorfall scharf: „Es ist nahezu egal, welche mögliche Straftat der massiven Gewalt durch Polizeibeamte vorausgegangen ist: Eine am Boden liegende und fixierte Person zu treten, ist durch nichts zu rechtfertigen. Dass bei der Szene nur zwei von circa 20 der anwesenden Polizeibeamtinnen und – beamten dagegen einschreiten, oder kritisierende Beobachter der Szene angreifen und durch den Einsatz von Pfefferspray zu vertreiben versuchen, macht mich fassungslos.“
Schaus kündigte an, umgehend bei Innenminister Peter Beuth (CDU) nachzufragen und fordert diesen auf, noch am Donnerstag im Innenausschuss umfassend zu berichten, welche Maßnahmen von ihm eingeleitet wurden. Das Video sei ein weiterer Hinweis auf massive Behördenprobleme im Bereich des Inneren. „Das heute aufgetauchte Video zeigt erneute Polizeigewalt, die nicht zu erklären ist. Ich fordere eine sofortige Suspendierung, schnelle Aufklärung und Entschuldigung oder eine lückenlose und stichhaltige Begründung für ein derartiges Vorgehen.“
18. August 2020, 13.12 Uhr
Elena Zompi
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