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Appell an Bundesregierung
Wissenschaftler:innen fordern „harten Lockdown“
Für die Weihnachtsfeiertage hatten Bund und Länder gelockerte Maßnahmen beschlossen. Zahlreiche Wissenschaftler:innen appellieren nun jedoch dringend für einen „harten Lockdown“. Andernfalls drohten ab Ende Januar rund 50 000 Neuinfektionen pro Tag.
Die Infektionszahlen in Deutschland entwickeln sich weiterhin besorgniserregend. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt, Stand Dienstagvormittag, bei 147,2. Seit dem gestrigen Montag wurden bundesweit über 14 000 Neuinfektionen registriert; 432 Menschen sind an oder mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
Deutschland befindet sich derzeit noch im „Lockdown light“: Kultureinrichtungen bleiben geschlossen, Gastronomien dürfen nur Take-away- oder Liefer-Service anbieten, persönliche Kontakte müssen im öffentlichen Raum auf ein Minimum beschränkt werden. Über die Weihnachtsfeiertage sollten diese Maßnahmen zumindest teilweise gelockert werden, das hatten Bund und Länder Ende November beschlossen.
In einer schriftlichen Stellungnahme sprechen sich nun jedoch führende Expertinnen und Experten ausdrücklich gegen Lockerungen aus; der Spiegel berichtete zuerst. In dem Schreiben appellieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina an die Bundesregierung, einen „harten Lockdown“ zu beschließen. Das öffentliche Leben solle „bis mindestens 10. Januar weitgehend ruhen“.
„Die aktuelle Entwicklung der Coronavirus-Pandemie gibt Anlass zu großer Sorge. Trotz Aussicht auf einen baldigen Beginn der Impfkampagne ist es aus wissenschaftlicher Sicht unbedingt notwendig, die weiterhin deutlich zu hohe Anzahl von Neuinfektionen durch einen harten Lockdown schnell und drastisch zu verringern“, heißt es weiter in dem Appell. Krankenhäuser und medizinisches Personal seien bereits jetzt an „der Grenze des Leistbaren“; die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel bürgen „mit ihren traditionell verstärkten und engen sozialen Kontakten große Risiken für eine weitere Verschlechterung der Infektionslage“.
Der Expert:innenkreis rechne mit rund 50 000 Neuinfektionen täglich ab Ende Januar, sollte es bei den gelockerten Maßnahmen über Weihnachten und Silvester bleiben. Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem der Charité-Virologe Christian Drosten sowie die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, Sandra Cisek. Auch Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), hat den Apell unterschrieben.
Deutschland befindet sich derzeit noch im „Lockdown light“: Kultureinrichtungen bleiben geschlossen, Gastronomien dürfen nur Take-away- oder Liefer-Service anbieten, persönliche Kontakte müssen im öffentlichen Raum auf ein Minimum beschränkt werden. Über die Weihnachtsfeiertage sollten diese Maßnahmen zumindest teilweise gelockert werden, das hatten Bund und Länder Ende November beschlossen.
In einer schriftlichen Stellungnahme sprechen sich nun jedoch führende Expertinnen und Experten ausdrücklich gegen Lockerungen aus; der Spiegel berichtete zuerst. In dem Schreiben appellieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina an die Bundesregierung, einen „harten Lockdown“ zu beschließen. Das öffentliche Leben solle „bis mindestens 10. Januar weitgehend ruhen“.
„Die aktuelle Entwicklung der Coronavirus-Pandemie gibt Anlass zu großer Sorge. Trotz Aussicht auf einen baldigen Beginn der Impfkampagne ist es aus wissenschaftlicher Sicht unbedingt notwendig, die weiterhin deutlich zu hohe Anzahl von Neuinfektionen durch einen harten Lockdown schnell und drastisch zu verringern“, heißt es weiter in dem Appell. Krankenhäuser und medizinisches Personal seien bereits jetzt an „der Grenze des Leistbaren“; die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel bürgen „mit ihren traditionell verstärkten und engen sozialen Kontakten große Risiken für eine weitere Verschlechterung der Infektionslage“.
Der Expert:innenkreis rechne mit rund 50 000 Neuinfektionen täglich ab Ende Januar, sollte es bei den gelockerten Maßnahmen über Weihnachten und Silvester bleiben. Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem der Charité-Virologe Christian Drosten sowie die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, Sandra Cisek. Auch Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), hat den Apell unterschrieben.
8. Dezember 2020, 11.37 Uhr
Ronja Merkel
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. Mehr von Ronja
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