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Konzert des Monats
Chilly Gonzales in der Alten Oper
Mit „F*ck Wagner“ begrüßt uns Chilly Gonzales auf seiner Website. Der Künstler mag es plakativ. Ob er uns am 6. und 7. Mai in der Alten Oper auch singend überraschen wird? Man darf gespannt sein.
Bei Richard Wagner kennt Chilly Gonzales keine Gnade. Der deutsche Komponist ist für ihn als Mensch untragbar, allein wegen seiner antisemitischen Aussagen. Das – und noch mehr – macht er ziemlich plakativ deutlich in seiner neuen Single „F*ck Wagner“. Als Sohn aschkenasischer Juden reagiert er allergisch auf rassistische Äußerungen und möchte Wagner zumindest aus dem öffentlichen Raum verbannt sehen.
In seiner Wahlheimat Köln, wo der in Montreal geborene Jason Charles Beck – so sein Klarname – nach Paris und Berlin einen neuen Lebensmittelpunkt gefunden hat, möchte er, dass die Richard-Wagner-Straße umbenannt wird in Tina-Turner-Straße (schließlich hat sie lange in der Domstadt gelebt) und hat dafür eine Petition an den Start gebracht und die Oberbürgermeisterin angeschrieben.
„Wenn wir eine Straße nach einem Antisemiten benennen, dann ehren wir einen unwürdigen Mann“
„Die Umbenennung der Straße ist kein Akt von ,cancel culture‘, sondern ein Akt der Trennung der Kunst vom Künstler“, macht er dabei deutlich. „Wir rufen nicht dazu auf, die Aufführung seiner Musik zu unterbinden. Aber wenn wir eine Straße nach einem Antisemiten benennen (der keine intime Beziehung zu Köln hatte), dann ehren wir einen unwürdigen Mann.“
Ob er „F*ck Wagner“ als Rezitativ zu mächtigen Paukenschlägen auch live auf die Bühne bringen wird? Wohl eher nicht, denn an den beiden Abenden in der Alten Oper –
der erste ist längst ausverkauft – wird natürlich wie schon 2019 der Flügel und die Musik seiner „Solo Piano“-Alben I bis III im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Dabei kennt er keine Berührungsängste und zitiert zwischen Bach und Britney Spears die ganze Musikgeschichte. Und wenn er dann am Schluss im Hausmantel und Pantoffeln am Klavier sitzt, muss man zwangsläufig an Udo Jürgens und seinen Bademantel denken. Wenn die Erinnerung nicht trügt, erklangen zuletzt dazu sogar ein paar Takte aus „Was ich Dir sagen will, sagt mein Klavier“.
Info
Chilly Gonzales, Mixed, Ffm: Alte Oper, Opernplatz 1, 6./7.5., 20 Uhr, Eintritt: 53-70 €
In seiner Wahlheimat Köln, wo der in Montreal geborene Jason Charles Beck – so sein Klarname – nach Paris und Berlin einen neuen Lebensmittelpunkt gefunden hat, möchte er, dass die Richard-Wagner-Straße umbenannt wird in Tina-Turner-Straße (schließlich hat sie lange in der Domstadt gelebt) und hat dafür eine Petition an den Start gebracht und die Oberbürgermeisterin angeschrieben.
„Die Umbenennung der Straße ist kein Akt von ,cancel culture‘, sondern ein Akt der Trennung der Kunst vom Künstler“, macht er dabei deutlich. „Wir rufen nicht dazu auf, die Aufführung seiner Musik zu unterbinden. Aber wenn wir eine Straße nach einem Antisemiten benennen (der keine intime Beziehung zu Köln hatte), dann ehren wir einen unwürdigen Mann.“
Ob er „F*ck Wagner“ als Rezitativ zu mächtigen Paukenschlägen auch live auf die Bühne bringen wird? Wohl eher nicht, denn an den beiden Abenden in der Alten Oper –
der erste ist längst ausverkauft – wird natürlich wie schon 2019 der Flügel und die Musik seiner „Solo Piano“-Alben I bis III im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Dabei kennt er keine Berührungsängste und zitiert zwischen Bach und Britney Spears die ganze Musikgeschichte. Und wenn er dann am Schluss im Hausmantel und Pantoffeln am Klavier sitzt, muss man zwangsläufig an Udo Jürgens und seinen Bademantel denken. Wenn die Erinnerung nicht trügt, erklangen zuletzt dazu sogar ein paar Takte aus „Was ich Dir sagen will, sagt mein Klavier“.
Chilly Gonzales, Mixed, Ffm: Alte Oper, Opernplatz 1, 6./7.5., 20 Uhr, Eintritt: 53-70 €
1. Mai 2024, 10.06 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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