Nachdem bereits im Dezember vergangenen Jahres die Bier-Brezel in der Kaiserstraße schließen musste, ist nun die nächste Kultkneipe im Bahnhofsviertel betroffen: Die Terminus Klause hat dicht gemacht.
Helen Schindler /
Unter dem Titel "Je suis Terminus Klause" hat DIE PARTEI am vergangenen Freitag den Abschied der bereits seit 1994 bestehenden Kultkneipe zelebriert. „Wir haben alle dazu aufgerufen, noch ein letztes Mal in der Terminus Klause zu feiern“, sagt der Abgeordnete der PARTEI Nico Wehnemann. Grund für die Schließung sei ein ausgelaufener Mietvertrag.
Bereits 2015 stand die Kult-Kneipe schon mal vor dem Aus. Damals gründete sich eine Facebook-Gruppe, die sich für den Erhalt einsetzte. Sogar eine kleine Demo, bei der 150 Menschen zusammen kamen, fand statt. Und das mit Erfolg: Die Kneipe konnte gerettet werden. „2015 konnten wir im Jahr von Charlie Hebdo mit dem Slogan "Je suis Terminus Klause" die Räumung des Lokals noch mal verhindern und den Eigentümer zu einem neuen Mietvertrag zwingen. Dieses Mal ist uns das leider nicht gelungen“, so Wehnemann. Der Mietvertrag wurde damals um drei Jahre verlängert, dieser Zeitraum ist nun ausgelaufen.
2015 hatte die Aktion "Je suis Terminus Klause" noch Erfolg Foto: DIE PARTEI
Der Besitzer der Immobilie, die Schnabel GmbH, möchte zu dem Fall kein Statement abgeben. Es kann nur spekuliert werden, was als Nachfolger in die Räumlichkeiten einziehen wird. Zu hoffen ist, dass dem Standort nicht ein ähnliches Schicksal wie der ehemaligen Bier-Brezel in der Kaiserstraße droht. Diese musste im Dezember vergangenen Jahres schließen, es folgte ein Telefonladen.
Das Bedauern um die Terminus Klause ist groß. Fotograf und Bahnhofsviertel-Guide Ulrich Mattner sagt: „Das ist der normale Prozess im Bahnhofsviertel. Wo einst coole Kneipen waren, sind nun Handyläden. Das ist natürlich sehr bedauerlich. Aber man kann sagen: Das Einzige, was sich im Bahnhofsviertel nie verändern wird, ist, dass es sich andauernd rasant verändert.“ Und der Kreisverband DIE PARTEI Frankfurt äußert sich wie folgt: „Es war ein Fehler, aus dem Bahnhofsviertel einen hochpreisigen Yuppi-Slum zu machen, in der nur noch Steakhäuser, Fusionsküche und Gin Tonic-Läden eine Chance haben. Als nächstes nehmen uns die windigen Investoren sicher auch noch das Moseleck zu Gunsten eines Fusion-Smoothie-Low-Carb-Ladens weg.“
Nichts mehr zu sehen von der beliebten Kneipe Foto: Helen Schindler