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Weniger ist Meer

Occupy-Aktivist im Hungerstreik

Auf einem Hügel auf dem Occupy-Gelände steht Jan und malt ein Plakat, auf dem er seine Forderungen und Ziele in Worte fasst. Seit Dienstagmorgen um 10 befindet sich der Aktivist im Hungerstreik.
Der Berg, den die Aktivisten symbolisch den „Berg der Probleme“ nennen, solle, so Jan, ein Zeichen sein für den friedlichen, kreativen, globalen Widerstand. Zudem stehe er für die wichtigsten bedenklichen Entwicklungen unserer heutigen Zeit, für die Benennung ihrer Ursachen und Lösungen. „Die Bandbreite der Probleme soll dem Besucher den Ernst der Lage vor Augen führen. Denn ich habe das Gefühl, dass in unserer Gesellschaft kein Wert mehr auf Informationen gelegt wird, beziehungsweise sogar verhindert wird, dass wirklich wichtige Informationen an die Öffentlichkeit gelangen“, sagt Jan. Und hierfür hungert er: Für mehr Information.

Im Blickfeld des Aktivisten, der derzeit noch alleine auf dem Berg der Probleme verweilt, stehen insbesondere ökologische Aspekte und der Nachhaltigkeitsgedanke. Umkippende Ozeane und die Zerstörung der küstennahen Ökosysteme weltweit sind eines seiner größten Anliegen. Ebenso will er jedoch auch den Klimawandel, die Nahrungsmittelverteilung auf der Erde, Rohstoffkonkurrenz und Machtzentralisierung sowie die zunehmende Prekarisierung der Gesellschaft diskutieren.

Der Hungerstreik, so Jan, gehe weiter über den eigentlichen Gedanken des Occupy-Camps hinaus und habe nur indirekt etwas mit der bevorstehenden Räumung zu tun. Viel mehr wolle er aufmerksam machen und Informationen verbreiten. Sein größtes Ziel: „Ich hätte gerne, dass wir Menschen irgendwann ins Universum hinaus kommen und nicht irgendwann wieder in Gruppen in Höhlen sitzen. Wir können das. Da bin ich mir sicher. Aber das geht nur, wenn wir uns informieren, unser Verhalten überdenken und es ändern.“ Außerdem, so der Occupist, habe das Hungern auch gesundheitliche Aspekte und er würde diese Zeit nutzen, um zu meditieren.

Hunger, so sagt er, hätte er nicht. Seit drei Tagen hat sich Jan intensiv darauf vorbereitet, zumindest bis zur Räumung des Camps am 31.Juli zu hungern. „Vielleicht wird ja auch gar nicht geräumt. Und dann mache ich weiter. Ich habe schon vor, mein Ding hier durchzuziehen“, sagt er.
 
Fotogalerie:
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24. Juli 2012, 12.45 Uhr
mim
 
 
 
 
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