Protest vor der Börse

Mit Sandsäcken gegen Spekulanten

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Am 17. Juni wurde vor der Frankfurter Börse mit Geld geschmissen. Aber nicht mit Echtem. Am Sonntag konnte man Zeuge einer Inszenierung werden, die Spekulation anprangert und für eine Finanztransaktionssteuer plädiert.

yog /

Drei Stunden und 4000 Sandsäcke später war das Werk der Kapitalismuskritiker vollbracht. Am Morgen des 17. Juni verbarg sich die Frankfurter Börse hinter einem Wall aus Sandsäcken. Die Verantwortlichen, das sind die Menschen hinter attac, oxfam und Compact, insgesamt 200 Demonstranten. Dabei haben sie sich ein kleines Schauspiel ausgedacht, das symbolisch für den Kampf gegen Spekulationen an den internationalen Finanzmärkten stehen soll. Stellen Sie sich vor: Eine Mauer aus Sandsäcken beheimatet ein kleines Loch, wohinter sich „Spekulanten“ verbergen. Diese sind deutlich erkennbar durch ihre Kleidung. Außerdem werfen sie jubelnd Geld umher. Das Loch in der Mauer wird schließlich durch den letzten Sandsack geschlossen und die Spekulanten „in die Schranken gewiesen“.

Die geldverschwenderischen Spekulanten werden verbannt und zurechtgewiesen. Das jedenfalls sollte die symbolträchtige Aufführung der Demonstranten transportieren. Der Zeitpunkt für die Aktion, der Tag der Wahlen in Griechenland, sei ein Zufall gewesen. Die Aktion an diesem Datum stand demnach schon länger fest. Wichtiger ist da das Treffen der EU-Finanzminister in Luxemburg am 22. Juni. Attac, die sich bereits seit 15 Jahren für eine Finanztransaktionssteuer einsetzen, erhoffen sich, mit ihren Partnern Druck auf die Bundesregierung ausüben zu können, der sich bestenfalls am 22. Juni in Luxemburg niederschlägt. Inwiefern die merkwürdige Aktion Wurzeln schlagen wird, lässt sich zu diesem Zeitpunkt also nicht sagen.


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