Stargast bei Bäppis Couchgebabbel

Die doppelte Petra Roth

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Wenn die Frankfurter Oberbürgermeisterin sich im Theatrallalla Theater bei Bäppi’s Couch Gebabbel als Stargast aufs Sofa setzt, dann wollen alle dabei sein. Kein Wunder, setzte sie sich doch Bäppis Perücke auf und erzählt aus ihrem Leben.

Nicole Brevoord /

„Die schönste Frau der Stadt“ nannte Bäppi la Belle seinen Stargast und tatsächlich machte die Frankfurter Oberbürgermeisterin Bella Figura. Umso mehr als dass sich Bäppi als Petra Roth verkleidet hatte, dazu ins Kanzlerinnenoutfit schlüpfte und sich eine blonde Wuschelperücke aufsetzte. Rund 120 Gäste saßen dicht an dicht an runden Tischen gedrängt und waren sich offenbar darin einig, die Chance, Petra Roth vor ihrem Amtsende noch mal in lockerer Runde zu sehen, dürfe man sich nicht entgehen lassen. Petra Roth schwärmte vom gemütlichen Ambiente im Theatrallalla und forderte in ihrer unnachahmlich direkt-offenen Art gleich die Salzstangen ein, die es früher immer gegeben hatte. Trotz einer ordentlichen Erkältung, die der OB im Laufe eines dreistündigen Abends zunehmend die Stimme raubte, war Petra Roth gut aufgelegt. Als Bäppi die Perücke wegen der Wärme abnahm, setzte sich die gebürtige Bremerin gleich den Haarwuschel auf, um das Gefühl nachzuempfinden. Und dann kam für die Präsidentin des Großes Rats der Frankfurter Karnevalsvereine das überrraschende Outing: „ Ich verkleide mich nicht. Ich bin überhaupt kein Fastnachter. Aber die Rolle als Präsidentin ist ein großes Ehrenamt.“ Kein Wunder für ein Nordlicht, dafür macht die OB aber immer begeistert mit, wenn der Faschingsumzug wie am kommenden Sonntag wieder an ihr vorbeizieht.
Apropos Präsidentin: Ab Sommer hat Petra Roth ja bekanntlich mehr freie Zeit. Und da sie ja schon einmal als Bundespräsidentin im Gespräch war, wollte Bäppi wissen, ob sie denn für das hohe Amt zur Verfügung stünde. „Damals, als ich das erste Mal gefragt wurde, war ich gerade sechs Jahre Oberbürgermeisterin und da habe ich verlauten lassen, ich möchte bei meinen Frankfurtern bleiben.“ Wenn sie aber vorgeschlagen und gewählt würde, wäre sie nicht abgeneigt. Aber auch als Bäppis Assistentin würde sie sich anbieten, auch wenn dieser eher jemand an der Kasse sucht. „Kein Problem, Geld einnehmen kann ich“, so Roth. Und so manche andere Anekdote konnte Bäppi Petra Roth, Offizier der französischen Ehrenlegion, zwischen zwei Stehlampen auf der Couch entlocken. Etwa dass sie Schwierigkeiten hat, echte Frankfurter Babbler zu verstehen und dass die OB öfter mal Andrea Ypsilanti beim Rewe trifft, man wohne ja im gleichen Stadtteil. Und dass Roth ein friesischherbes Bier nicht von der Barkante stoßen würde. Immerhin, so sagte sie, “bin ich Doktor der Bierologe. Ich habe mal blind sieben Gläser Bier verkostet und alle sieben richtig geraten.“ Daraufhin Bäppi: „ Jetzt wirds Zeit für einen Ouzo!“ und Roths Replik: „“Den Griechen müssen wir helfen!“

Wen wundert es da, dass es bei einem Ouzo nicht blieb. Ganz entsprechend der Rechnung Bäppis: „Wir haben 80 Millionen Leute in Deutschland, wenn die in der Kneipe jeweils 97 Ouzo à 4 Euro trinken, dann haben wir an einem Abend Griechenland gerettet!“ Doch trotz aller Ouzos, wurde Griechenland nicht saniert, die OB hat den Gästen aber dafür den Abend gerettet, der ausgelassener kaum hätte sein können. Am 14. März erwartet Bäppi in der Friedberger Landstraße 296 den Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Hessen Thorsten Schäfer-Gümbel zum Couchgebabbel und arbeitet derzeit schon an den Vorbereitungen zu „La Cage aux Folles“, ab 9. Juni im Volkstheater.


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