Was geschieht mit dem Eichborn Verlag? Sicher ist: Der für Anfang Juli verkündete Umzug nach Berlin findet vorerst nicht statt. Wie es weitergeht, wissen auch die Mitarbeiter selbst nicht.
Christoph Schröder /
Die Verwirrung ist groß: Geht der Eichborn Verlag nach Berlin? Bleibt er vielleicht doch in Frankfurt? Seit Januar schwelt der Ärger um den angeschlagenen Ex-Sponti-Verlag aus der Kaiserstraße. Der Umzug nach Berlin im Juli, den der neue Mehrheitseigner Matthias Koch mit Verve vorangetrieben hatte, schien beschlossene Sache; 35 der insgesamt 48 Angestellten sollten gekündigt werden. Und nun? „Der Umzug nach Berlin ist auf Eis gelegt“, sagt Claus Mirlach vom Eichborn-Betriebsrat. Mirlach beschreibt eine geradezu grotesk undurchsichtige Situation, die sich aus bereits unterzeichneten Dokumenten, widerrufenen Absichtserklärungen und nicht vorhandenen oder ungültigen Sozialplänen und Kündigungen zusammensetzt. Die Quintessenz lautet: „Es gibt keine Finanzierung für einen Umzug nach Berlin.“ Und, so Mirlach weiter: „Die Belegschaft hängt in der Luft.“ Das Herbstprogramm steht zwar, aber an eine darüber hinaus gehende Planung ist nicht zu denken. Nach der Aktionärs-Hauptversammlung am 5. Juli hofft man in der Kaiserstraße auf gesicherte Informationen. Dass Matthias Koch den Verlag stillschweigend weiter in den Abgrund trudeln lässt, ist eine der Befürchtungen. Die Stadt Frankfurt hat bereits signalisiert, keine finanziellen Mittel beisteuern zu können. Claus Mirlach beschreibt die absurde Lage in einem treffenden Satz: „Wir wissen alle nichts, aber wir geben unser Bestes.“