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Interview
isharegossip: "Eltern haben keine Ahnung"
Seit auf der Plattform „I Share Gossip“ anonym gelästert wird, sind Eltern hilfloser denn je. Der Verein „Eltern für Schule“ will informieren. Ein Interview mit dem Vorsitzenden Wilfried Volkmann.
Herr Volkmann, Sie sind Vorsitzender des Vereins „Eltern für Schule“ und organisieren den Informationsabend im Lessing-Gymnasium. Was erwartet die Besucher?
Wilfried Volkmann: Im ersten Teil hält Günter Steppich einen Vortrag, in dem er die Eltern erst mal darüber informiert, welche Arten des Internet-Mobbings es gibt, was überhaupt im Internet möglich ist, wenn man sich mit der Technik auskennt. Viele Eltern kommen da ja überhaupt nicht mit. Es gibt mittlerweile etwa Schüler, die in der Pause schnell ein Portal eröffnen, auf dem dann gemobbt wird. Im zweiten Teil berichten zwei Experten von ihren Erfahrungen: Kirsten Koch, die Jugendschutzbeauftragte der Stadt, und Karl Dambach, Mitbegründer des Vereins „Mobbing-Intervention und –Prävention in der Schule“. Beide beraten Eltern und bieten Weiterbildungen für Lehrer an. Hier können sich dann auch die Besucher einbringen und mitdiskutieren.
Ist Ihre Veranstaltung auch eine Reaktion auf die Internetplattform „I Share Gossip“?
Wir hatten das Thema schon lange geplant, aber sie bekam eine besondere Aktualität, als die Plattform eingerichtet wurde. Die Aufgeregtheit ist sehr groß, und wir wollten auch auf die Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kindern reagieren.
Warum teilen sich die Kinder ihren Eltern nicht mit?
Da herrscht bei den Kindern große Beschämung. Wenn ein Kind verschlossen nach Hause kommt, obwohl es morgens pfeifend aus der Tür gegangen ist, sollte man hellhörig werden. Allerdings haben viele Eltern wie gesagt keine Ahnung, was da im Netz los ist, und wie sie ihren Kindern helfen können.
Wie können sich Eltern denn schlau machen?
Der Verein Eltern für Schule bietet gemeinsam mit dem Präventiven Jugendschutz der Stadt Workshops für Eltern an. Hier können sich die Eltern sachkundig machen und einen Überblick darüber verschaffen, was technisch alles möglich ist und so zum qualifizierten Gesprächspartner für die Kinder werden.
Wann findet der nächste Workshop statt?
Am 16. April heißt das Thema "Kindersicherung – So mache ich unseren Familiencomputer fit!" Weil die Nachfrage so groß ist, wollen wir die Workshops jetzt regelmäßig durchführen. Für Hartz-IV-Empfänger sind sie übrigens kostenlos, sonst liegen die Gebühren bei 15 Euro. Dank Spenden an unseren Verein können wir die Gebühr so niedrig halten.
Auch wenn alle gut informiert sind, ist das noch kein Schutz gegen Cyber-Mobbing. Was sollen Eltern von Opfern tun?
Ganz wichtig ist es, sich an die Polizei zu wenden, gegebenenfalls auch Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. Die Polizei als verlängerter Arm der Staatsanwaltschaft geht der Sache nach, auch mit dem Ziel, spezielle Lästerportale zu schließen. Weitere Informationen und Adressen gibt esi im Internet unter www.netzwerk-gegen-gewalt.de.
>> Info-Abend „Cyber-Mobbing“: Mittwoch, 23.2., 19.15 Uhr, Lessing-Gymnasium, Fürstenbergerstraße 166
Wilfried Volkmann: Im ersten Teil hält Günter Steppich einen Vortrag, in dem er die Eltern erst mal darüber informiert, welche Arten des Internet-Mobbings es gibt, was überhaupt im Internet möglich ist, wenn man sich mit der Technik auskennt. Viele Eltern kommen da ja überhaupt nicht mit. Es gibt mittlerweile etwa Schüler, die in der Pause schnell ein Portal eröffnen, auf dem dann gemobbt wird. Im zweiten Teil berichten zwei Experten von ihren Erfahrungen: Kirsten Koch, die Jugendschutzbeauftragte der Stadt, und Karl Dambach, Mitbegründer des Vereins „Mobbing-Intervention und –Prävention in der Schule“. Beide beraten Eltern und bieten Weiterbildungen für Lehrer an. Hier können sich dann auch die Besucher einbringen und mitdiskutieren.
Ist Ihre Veranstaltung auch eine Reaktion auf die Internetplattform „I Share Gossip“?
Wir hatten das Thema schon lange geplant, aber sie bekam eine besondere Aktualität, als die Plattform eingerichtet wurde. Die Aufgeregtheit ist sehr groß, und wir wollten auch auf die Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kindern reagieren.
Warum teilen sich die Kinder ihren Eltern nicht mit?
Da herrscht bei den Kindern große Beschämung. Wenn ein Kind verschlossen nach Hause kommt, obwohl es morgens pfeifend aus der Tür gegangen ist, sollte man hellhörig werden. Allerdings haben viele Eltern wie gesagt keine Ahnung, was da im Netz los ist, und wie sie ihren Kindern helfen können.
Wie können sich Eltern denn schlau machen?
Der Verein Eltern für Schule bietet gemeinsam mit dem Präventiven Jugendschutz der Stadt Workshops für Eltern an. Hier können sich die Eltern sachkundig machen und einen Überblick darüber verschaffen, was technisch alles möglich ist und so zum qualifizierten Gesprächspartner für die Kinder werden.
Wann findet der nächste Workshop statt?
Am 16. April heißt das Thema "Kindersicherung – So mache ich unseren Familiencomputer fit!" Weil die Nachfrage so groß ist, wollen wir die Workshops jetzt regelmäßig durchführen. Für Hartz-IV-Empfänger sind sie übrigens kostenlos, sonst liegen die Gebühren bei 15 Euro. Dank Spenden an unseren Verein können wir die Gebühr so niedrig halten.
Auch wenn alle gut informiert sind, ist das noch kein Schutz gegen Cyber-Mobbing. Was sollen Eltern von Opfern tun?
Ganz wichtig ist es, sich an die Polizei zu wenden, gegebenenfalls auch Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. Die Polizei als verlängerter Arm der Staatsanwaltschaft geht der Sache nach, auch mit dem Ziel, spezielle Lästerportale zu schließen. Weitere Informationen und Adressen gibt esi im Internet unter www.netzwerk-gegen-gewalt.de.
>> Info-Abend „Cyber-Mobbing“: Mittwoch, 23.2., 19.15 Uhr, Lessing-Gymnasium, Fürstenbergerstraße 166
23. Februar 2011, 11.37 Uhr
Jasmin Takim
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