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Campus Westend

Ortsbeirat will Norbert-Wollheim-Platz

Der Grüneburgplatz, auf dem der Campus Westend liegt, soll nach dem ehemaligen Zwangsarbeiter Norbert Wollheim umbenannt werden. Der Ortsbeirat hat einen Antrag gestellt. Nun muss sich die Goethe-Uni positionieren.
Die Idee ist nicht neu: Der Grüneburgplatz, Adresse der Goethe-Universität auf dem Campus Westend, soll Norbert-Wollheim-Platz heißen. Wollheim war Zwangsarbeiter für den IG-Farben-Konzern, der in dem Hochhaus auf dem Gelände seinen Sitz hatte. Nach dem Krieg verklagte der Mann den Konzern mit Erfolg auf Schadensersatz. Seit die Uni im Jahr 2001 auf das Gelände gezogen ist, gibt es die Forderung, den Platz nach Wollheim zu benennen. Doch bislang ist das Projekt gescheitert.

Nun hat der Ortsbeirat 2 einen neuen Versuch gestartet: In seiner Sitzung am Montagabend hat das Stadtteilparlament einen entsprechenden Antrag der Grünen angenommen. Darin wird die Umbenennung in den Kontext des 100-jährigen Jubiläums der Goethe-Universität gestellt, das sie in diesem Jahr feiert und laut Antrag „im Zeichen der Erinnerungskultur“ steht. „Die Umbenennung des Grüneburgplatzes in Norbert-Wollheim-Platz stellt Platz und Gebäude vor dem ehemaligen Hauptsitz der IG Farben in einem würdigen Kontext, der mit den Namen Norbert Wollheims untrennbar verbunden ist“, heißt es darin. „Das Jubiläum der Universität bietet nun einen hervorragenden Anlass, den Platz in historisch gebotener Weise umzubenennen.“

Im Antrag wird auch an einer Resolution erinnert, die ein Komitee der Überlebenden des Konzentrationslagers Buna/Monowitz im Jahr 2004 der damaligen Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) übergeben hat. Doch weder Roth noch das Uni-Präsidium waren für den Vorschlag zu begeistern. Man berief sich auf die Tradition der Bezeichnung „Grüneburgplatz“, Kritiker halten das für ein Scheinargument. Ein Kompromiss ist das Norbert-Wollheim-Memorial, das seit 2008 auf dem Campus-Gelände steht.

Die Stadt weist darauf hin, dass die Universität bei der Entscheidung das letzte Wort hat. Doch die Universitätsleitung hat sich bislang nicht zu dem Anliegen positioniert. Im Januar hatte der Studienkreis „Deutscher Widerstand 1933-1945“ eine Resolution veröffentlicht, in der sie die Umbenennung fordert.
 
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19. März 2014, 11.03 Uhr
Lukas Gedziorowski
 
 
 
 
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