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Im Niddapark getötete Irina A.

Szene-Gastronom Jan M. wegen Mordverdachts festgenommen

Der Gastronom Jan M. ist von der Polizei festgenommen worden. Er gilt als verdächtig, Irina A. getötet zu haben. Gegen beide wurde ermittelt, weil sie sich die Geschichte eines Flüchtlingsmobs ausgedacht haben sollen.
Die Geschichte der Toten aus dem Niddapark nimmt rasche Wendungen. Zunächst war bekannt geworden, dass es sich bei der jungen Frau um Irina A. handeln soll – jene Dame, die als Kronzeugin einer Story der Bild-Zeitung auftrat, in der von einem Sex-Mob auf der Freßgass' in der Silvesternacht die Rede war, genauer: In einem Lokal des Szenegastronomen Jan M. Die Geschichte erwies sich als falsch, das Blatt entschuldigte sich für die Fehlleistung – und gegen Irina A. und den Gastronomen wurde ermittelt wegen Vortäuschens einer Straftat. Am 8. Juni hätten sich beide vor dem Amtsgericht verantworten müssen.

Am Freitag hat die Polizei nun Jan M. festgenommen. Einen entsprechenden Bild-Bericht haben die Behörden mittlerweile bestätigt. Laut Ermittlern seien Blutspuren von M. am Tatort gefunden worden, ferner sei ein Bewegungsprofil mittels M.s Handydaten erstellt worden, ein Alibi durch seine Frau demnach in Zweifel gezogen. Laut Polizei soll er sich mit Irina A. zu einem Spaziergang verabredet haben. Dann sei es zu einem Streit gekommen, bei dem der Mann die Frau mit etlichen Messerstichen tötete, anschließend auf eine Wiese schleifte. Der 50-Jährige wurde dem Haftrichter vorgeführt und sitzt in Untersuchungshaft. Die Polizei nennt als mögliches Tatmotiv Habgier. Der Schmuck von Irina A scheint entwendet worden zu sein. Es werden aber noch andere Motive untersucht.

Jan M. hatte im Februar 2017 in der Bild-Zeitung von den vermeintlichen Übergriffen in seinem Lokal auf der Freßgass' berichtet. Auf Facebook hatte er geschrieben: "Es ist richtig, dass mehrere arabisch aussehende Personen im Laden und vor dem Laden Streit angefangen, sich an fremden Getränken zu bedienen, Jacken und Handy entwendet und einigen Frauen unsittlich genähert haben." Als Zeugin für letzteres war Irina A. von der Zeitung präsentiert worden. Wie sich später herausstellte, war sie in der Silvesternacht jedoch gar nicht in Frankfurt, sondern in Belgrad. Jan M. hatte sich nach außen gegenüber den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ihn stets gelassen gegeben – die Vorwürfe würden sich nicht erhärten lassen, er habe weitere Zeugen für seine Version.

Die Bild-Geschichte fand insbesondere über Twitter und Facebook eine große Verbreitung, auch rechte Portale außerhalb Deutschlands nahmen sich der Geschichte des Flüchtlingsmobs an. Derweil gab es Vorwürfe gegenüber Jan M., dass er der AfD nahestehen würde. Dies wies er weit von sich, verwies auf seine multikulturelle Mitarbeiterschar. Nicht leugnen lässt sich hingegen, dass er Kontakte zu den Hells Angels pflegt. Im Juli 2014 hatte es vor seinem Club Katana am Taunustor eine Schießerei unter Rockern gegeben.

Irina A. wurde 29 Jahre alt. Sie hinterlässt zwei kleine Kinder.
 
Fotogalerie:
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12. Mai 2018, 09.03 Uhr
nb/nil
 
 
 
 
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