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Eintracht Frankfurt-Turbine Potsdam 0:1

Der Dosenöffner fehlte

Nach den drei Toren am vorvergangenen Wochenende in Duisburg hofften die Frauen von Eintracht Frankfurt, sich auch gegen Turbine Potsdam im Heimspiel behaupten zu können. Doch Gina-Maria Chmielinski erwies sich als Spielverderberin.
Natürlich konnte es sich Stadionsprecher Werner Damm vor dem Spiel Eintracht Frankfurt gegen Turbine Potsdam, dem Classico des deutschen Frauenfußballs, nicht verkneifen darauf hinzuweisen – wenn diese Begegnung zu Gunsten der Heimmannschaft ausgehen würde, könnten die Frankfurterinnen die Potsdamerinnen in der Tabelle überholen und Platz 3 erklimmen. Und der bedeutet in der Saison 2020/21 – anders als im Vorjahr – eine Teilnahme an der Champions League, was sonst nur Meister und Vizemeister, also Wolfsburg und Bayern München, vorbehalten bleibt. Das wäre, bis zum Saisonende im Juni 2021, nur eine Momentaufnahme gewesen. Gut angefühlt hätte es sich trotzdem. Nur ging das Spiel gegen die ewigen Rivalinnen 0:1 verloren, was Trainer Niko(laos) Arnautis konstatieren ließ: „Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft, es war mehr drin.“ Der „sogenannte Dosenöffner, dass wir in Führung gehen und so mehr Raum haben“ habe schlicht gefehlt.

Dabei hätte Laura Freigang (wer sonst?) das 1:0 schon in der 2. Minute erzielen können. Barbara Dunst hatte die Torjägerin wunderbar in Szene gesetzt, nur der Ball landete im Toraus. Aber Ehegötz und Kössler machten schnell deutlich, wie gefährlich Potsdam zu agieren im Stande ist. Nur gut, dass im Abwehrzentrum der Eintracht Virginia Kirchberger stand. Mit viel Körpereinsatz versuchten beide Mannschaften richtig ins Spiel zu kommen. Sjoeke Nüsken tat sich im Spielaufbau hervor, Aschauer verwirrte die Gegnerinnen mit einem schönen Slalomlauf, aber die Flanken von Dunst landeten auf den Fäusten von Vanessa Fischer. Auch Merle Frohms, ihre Kollegin im Tor auf der anderen Seite, war immer rechtzeitig zur Stelle. Nach gut zwanzig Minuten konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Turbinen sich ein leichtes Übergewicht erspielt hatten. Ihre Aktionen wirkten gefährlicher. Doch die Frankfurter Abwehr konnte eins ums andere Mal zur Ecke klären. Frohms war dabei mit sehenswerten Paraden die Garantin dafür, dass ihre Mannschaft mit etwas Glück mit einem 0:0 in die Pause gehen konnte.

Auch in der zweiten Halbzeit wurde das Spiel weiter intensiv geführt, nur Tore wollten zunächst keine fallen. Beide Trainer wollten daher etwas für die Offensive tun, denn beide Abwehrketten standen solide und überstanden auf beiden Seiten sogar das heftigste Gewusel im Torraum. Prasnikar kam nach einer Stunde für Feiersinger, eine Minute später Chmielinski für Nielsen. Potsdams Coach Sofian Chahed bewies dabei ein glücklicheres Händchen, denn seine Auswechselspielerin gelang in der 76. Minuten das 0:1. Sie nutzte einen schlecht geklärten Ball, der direkt vor ihren Füßen landete, um die Führung zu erzielen. Der Eintracht blieben vierzehn Minuten, um zumindest ein Remis zu sichern. Dafür brachte Arnautis auch noch Shekiera Martinez ins Spiel, die gleich einen Sololauf startete. Die beste Chance hatte noch die Kapitänin Tanja Pawollek mit einem strammen Schuss in den oberen linken Winkel, der aber von Fischer herausgefischt wurde. Auf der Gegenseite verpasste Cerci eine Resultatsverbesserung, bei Frankfurt ging ein Abschluss von Martinez vorbei. Damit war die Niederlage besiegelt. Immerhin erkannte Pawollek die Fehler im Spiel des eigenen Teams, die Potsdam letztlich den Sieg brachte. Und die Turbinen, so Torhüterin Frohms, hätten es – so ihr Eindruck – „am Ende eiskalt gemacht“.
 
Fotogalerie:
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16. November 2020, 11.30 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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