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1.FFC Frankfurt-Borussia Mönchengladbach
Acht auf einen Streich
Glück gehabt. Freiburg, Essen und Sand spielten dem 1. FFC Frankfurt in die Karten, der nach seinem Kantersieg jetzt auf Platz 6 steht.
Wenn nicht heute, wann dann. Es konnten einem auf dem Weg ins Stadion am Brentanobad schon solche Gedanken kommen. Schließlich kam mit Borussia Mönchengladbach der Tabellenletzte zu dem auf den Samstagnachmittag vorgezogenem Heimspiel. Und der hat mit 37 Gegentreffern schon gegen Wolfsburg und Potsdam zwei Mal sieben Treffer hinnehmen müssen. Nur bitte keine Überheblichkeit verdrängte man die Idee eines Kantersiegs besser gleich wieder. In der Hoffnung, dass die Mannschaft dies auch tun würde. Denn kein Spiel, egal gegen wen – siehe das DFB-Pokal-Spiel gegen den Zweitligisten 1. FC Saarbrücken – gewinnt sich von selbst. So beschwor auch FFC-Manager Siegried Dietrich im Heimspiel-Magazin Anpfiff: „Einen 8:0-Kantersieg wie noch im September 2016 sollte niemand erwarten“, appellierte er dennoch an den Anspruch der Mannschaft. Und siehe da: die Frankfurterinnen wiederholten das Ergebnis gegen die Mönchengladbacherinnen.
Auch wenn Gästetrainer Rene Krienen enttäuscht in der Pressekonferenz formulierte, er habe sein Déjà vu vor allem deshalb erlebt, weil sein Team nicht willig genug gewesen sei, dem Gegner alles abzuverlangen und es somit dem FFC zu leicht gemacht habe, wollte Heimtrainer Niko Arnautis so nicht unterschreiben. „Wir haben von der ersten Sekunde an gezeigt, dass wir gewinnen wollten und dass wir auch gut spielen wollten“, gab er zu Protokoll. „Wir haben schnell, zielstrebig, aggressiv gespielt und schöne Tore erzielt.“ Widerspruch hätte er da nur bei jemandem provoziert, der das aktuelle Leistungsvermögen der Mannschaft vollkommen falsch einschätzt und schon wieder eine kommende Spitzenmannschaft im Sinn hat. Aber auch gegen schwache Widersacher muss man erst einmal funktionieren. Es braucht eine gute Raumeinteilung und ein gutes Ballverteilen, konsequent ins Spiel gebrachte Außenbahnen, ein frühes Forechecking und die Lust auf Dribblings, um das Gefühl entstehen zu lassen, mit einer Frau mehr auf dem Platz zu stehen. Die Defensive, im Moment wieder mit Sandvej für Kleinherne (jungen Spielerinnen wird gerne mal eine Atempause gegönnt) steht, das Mittelfeld (mit einer weiter erstarkten Pawollek) funktioniert auch mal ohne die verletzte Jackie Groenen und die Offensivkräfte suchen nicht nur den Abschluss, sondern treffen auch das Tor. Das war Anfang der Saison bei fehlender Abstimmung durch zu wenig gemeinsames Training (wie Arnautis immer wieder anmerkte) noch anders; jetzt treffen Freigang und Feiersinger (aber auch die defensivere Tanja Pawollek) je zwei Mal und auch die Schweizerin Geraldine Reuteler hätte beinahe mit ihnen gleichziehen können.
Das erste Tor indes gelang schon in der siebten Minute Margarita Gidion. Dabei hatten die beiden Österreicherinnen im Team schon vorher ihre Chancen. Nur drei Minuten später kam Freigang zum Kopfball, in der 12. Minute schlug die Austria-Conncetion schließlich zu. Aschauer setzte Feiersinger ein. Schön zu sehen: die Frankfurterinnen ließen vor nur 840 Zuschauern nicht nach. Bei nasskaltem Wetter unter Flutlicht musste man wohl einfach in Bewegung bleiben. Die Mannschaft blieb hungrig, wollte ihrem Trainer wohl beweisen, dass die Arbeit im Training Erfolg zeigen kann. „So konnten sie sich auch endlich mal richtig belohnen mit den acht Toren“, kommentierte Arnautis. Als Reuteler in der 35. Minute auf links gut durchgelaufen war, konnte sie Pawollek gut in Szene setzen. „Einer geht noch“, sangen sie da schon auf der Tribüne. Nur kein Übermut, denn tatsächlich musste Bryane Heaberlin doch noch vor der Pause das erste von drei Mal gegen auf sie zulaufende „Fohlinnen“ klären. Wenn die US-Amerikanerin gebraucht wird, ist sie da. Die Borussia hätte aber tatsächlich nur knapp nach der Pause etwas für eine Ergebniskorrektur tun können, als die Heimmannschaft etwas unkonzentrierter agierte. Aber spätesten mit dem zweiten Pawollek-Treffer in der 52. Minute war der FFC wieder in der Spur und legte in der 63. und 70. Minute noch zwei Tore nach. „Fokussiert bleiben, nie nachlassen, kleine Ziele stecken“ gab der Trainer für die nächsten Spiele als Losung aus und gab glücklich über die Entwicklung seines Teams dem erst einmal zwei Tage frei. Abends stand ein gemeinsamer Clubbesuch auf der Zeil an. Man muss auch mal feiern dürfen.
Auch wenn Gästetrainer Rene Krienen enttäuscht in der Pressekonferenz formulierte, er habe sein Déjà vu vor allem deshalb erlebt, weil sein Team nicht willig genug gewesen sei, dem Gegner alles abzuverlangen und es somit dem FFC zu leicht gemacht habe, wollte Heimtrainer Niko Arnautis so nicht unterschreiben. „Wir haben von der ersten Sekunde an gezeigt, dass wir gewinnen wollten und dass wir auch gut spielen wollten“, gab er zu Protokoll. „Wir haben schnell, zielstrebig, aggressiv gespielt und schöne Tore erzielt.“ Widerspruch hätte er da nur bei jemandem provoziert, der das aktuelle Leistungsvermögen der Mannschaft vollkommen falsch einschätzt und schon wieder eine kommende Spitzenmannschaft im Sinn hat. Aber auch gegen schwache Widersacher muss man erst einmal funktionieren. Es braucht eine gute Raumeinteilung und ein gutes Ballverteilen, konsequent ins Spiel gebrachte Außenbahnen, ein frühes Forechecking und die Lust auf Dribblings, um das Gefühl entstehen zu lassen, mit einer Frau mehr auf dem Platz zu stehen. Die Defensive, im Moment wieder mit Sandvej für Kleinherne (jungen Spielerinnen wird gerne mal eine Atempause gegönnt) steht, das Mittelfeld (mit einer weiter erstarkten Pawollek) funktioniert auch mal ohne die verletzte Jackie Groenen und die Offensivkräfte suchen nicht nur den Abschluss, sondern treffen auch das Tor. Das war Anfang der Saison bei fehlender Abstimmung durch zu wenig gemeinsames Training (wie Arnautis immer wieder anmerkte) noch anders; jetzt treffen Freigang und Feiersinger (aber auch die defensivere Tanja Pawollek) je zwei Mal und auch die Schweizerin Geraldine Reuteler hätte beinahe mit ihnen gleichziehen können.
Das erste Tor indes gelang schon in der siebten Minute Margarita Gidion. Dabei hatten die beiden Österreicherinnen im Team schon vorher ihre Chancen. Nur drei Minuten später kam Freigang zum Kopfball, in der 12. Minute schlug die Austria-Conncetion schließlich zu. Aschauer setzte Feiersinger ein. Schön zu sehen: die Frankfurterinnen ließen vor nur 840 Zuschauern nicht nach. Bei nasskaltem Wetter unter Flutlicht musste man wohl einfach in Bewegung bleiben. Die Mannschaft blieb hungrig, wollte ihrem Trainer wohl beweisen, dass die Arbeit im Training Erfolg zeigen kann. „So konnten sie sich auch endlich mal richtig belohnen mit den acht Toren“, kommentierte Arnautis. Als Reuteler in der 35. Minute auf links gut durchgelaufen war, konnte sie Pawollek gut in Szene setzen. „Einer geht noch“, sangen sie da schon auf der Tribüne. Nur kein Übermut, denn tatsächlich musste Bryane Heaberlin doch noch vor der Pause das erste von drei Mal gegen auf sie zulaufende „Fohlinnen“ klären. Wenn die US-Amerikanerin gebraucht wird, ist sie da. Die Borussia hätte aber tatsächlich nur knapp nach der Pause etwas für eine Ergebniskorrektur tun können, als die Heimmannschaft etwas unkonzentrierter agierte. Aber spätesten mit dem zweiten Pawollek-Treffer in der 52. Minute war der FFC wieder in der Spur und legte in der 63. und 70. Minute noch zwei Tore nach. „Fokussiert bleiben, nie nachlassen, kleine Ziele stecken“ gab der Trainer für die nächsten Spiele als Losung aus und gab glücklich über die Entwicklung seines Teams dem erst einmal zwei Tage frei. Abends stand ein gemeinsamer Clubbesuch auf der Zeil an. Man muss auch mal feiern dürfen.
26. November 2018, 10.41 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
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