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Sahra Wagenknecht
„Die Frankfurter Linke war im Gegensatz zur Bundesebene geeint“
Sahra Wagenknecht verkündete am heutigen Montag ihren Austritt aus der Linken. Martina van Holst von der Frankfurter Linken hat mit dem JOURNAL zur Sache gesprochen.
Sahra Wagenknecht, Mitglied der Bundestagsfraktion Die Linke, hat angekündigt, die Linke zu verlassen und ihre eigene Partei zu gründen. Am Montag stellte sie ihren Verein „Bündnis Sahra Wagenknecht“ vor. der soll später zur Partei werden. Bundesweit erntet sie viel Kritik mit dieser Entscheidung, so sagt etwa Gregor Gysi dem ZDF: „Anstatt einfach gleich die Segel zu streichen und zu sagen: Ich gründe mal eine neue Partei, weil die Medien finden das schick und andere auch. Das ist für mich keine Lösung. Aber dazu war sie nicht bereit, sondern sie sondert sich aus und versucht, Leute mitzunehmen, was ich moralisch und politisch falsch finde.“
Was sagt die Linke in Frankfurt?
Frau van Holst, Sahra Wagenknecht tritt nun offiziell aus der Linken aus. Wie sehr hat sie der Partei geschadet?
Der langjährige Streit auf Bundesebene hat der Partei insofern geschadet, als dass wir fast ausschließlich damit wahrgenommen wurden und Inhalte nicht mehr durchdringen konnten. Wir hoffen, dass wir nun wieder politische Inhalte - nämlich eine starke Sozial- und Verteilungspolitik zugunsten der breiten Mehrheit der Bevölkerung - in den Vordergrund stellen können.
Zehn Mitglieder der Fraktion folgen Wagenknecht. Sollen sie die Mandate aufgeben, wie Gregor Gysi das fordert?
Ja. Das fordert übrigens auch der Parteivorstand. Die Mandate wurden auf Grundlage des Parteiprogramms der Linken und durch einen Wahlkampf im Rahmen der Linkspartei errungen. Sie nun einfach auf ein neues Parteiprogramm zu übertragen, kann nicht im demokratischen Verständnis liegen.
Hessische und Frankfurter Linke: „Sehr geeint“
Wäre es für die hessische Linke besser gewesen, sie wäre vor der Hessen-Wahl ausgetreten?
Nein.
Was macht der Partei-Austritt mit der Frankfurter Linken?
Die hessische sowie die Frankfurter LINKE waren im Gegensatz zur Bundesebene bisher sehr geeint. Es wird sicher einzelne Mitglieder geben, die zur neuen Partei wechseln werden. Zum jetzigen Zeitpunkt halten wir das Ausmaß jedoch für überschaubar.
Frau van Holst, Sahra Wagenknecht tritt nun offiziell aus der Linken aus. Wie sehr hat sie der Partei geschadet?
Der langjährige Streit auf Bundesebene hat der Partei insofern geschadet, als dass wir fast ausschließlich damit wahrgenommen wurden und Inhalte nicht mehr durchdringen konnten. Wir hoffen, dass wir nun wieder politische Inhalte - nämlich eine starke Sozial- und Verteilungspolitik zugunsten der breiten Mehrheit der Bevölkerung - in den Vordergrund stellen können.
Zehn Mitglieder der Fraktion folgen Wagenknecht. Sollen sie die Mandate aufgeben, wie Gregor Gysi das fordert?
Ja. Das fordert übrigens auch der Parteivorstand. Die Mandate wurden auf Grundlage des Parteiprogramms der Linken und durch einen Wahlkampf im Rahmen der Linkspartei errungen. Sie nun einfach auf ein neues Parteiprogramm zu übertragen, kann nicht im demokratischen Verständnis liegen.
Hessische und Frankfurter Linke: „Sehr geeint“
Wäre es für die hessische Linke besser gewesen, sie wäre vor der Hessen-Wahl ausgetreten?
Nein.
Was macht der Partei-Austritt mit der Frankfurter Linken?
Die hessische sowie die Frankfurter LINKE waren im Gegensatz zur Bundesebene bisher sehr geeint. Es wird sicher einzelne Mitglieder geben, die zur neuen Partei wechseln werden. Zum jetzigen Zeitpunkt halten wir das Ausmaß jedoch für überschaubar.
23. Oktober 2023, 17.34 Uhr
Katja Thorwarth
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Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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