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Gastronomie in Frankfurt
Personalmangel: Gastro-Gewerkschaft fordert 3000 Euro Einstiegslohn
Der Personalmangel in der Gastronomie ist auch in Frankfurt schon länger spürbar. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten fordert deshalb höhere Löhne für ihre Schützlinge.
Wer kennt es nicht: Ein letztes Bier an der Hotelbar, noch eben einen abendlichen Imbiss im Restaurant um die Ecke oder einen günstigen Mittagstisch in der Pause abstauben. Doch immer häufiger müssen Gäste auf diese Dinge verzichten. Stattdessen schließt die Hotelbar um 22 Uhr, die Restaurantküche sogar schon um 19 Uhr und der Mittagstisch entfällt komplett.
Der Grund: „Zu wenig Personal“, sagt Hendrik Hallier, Geschäftsführer der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Region RheinMain (NGG) in einer Mitteilung. In der ganzen Stadt gebe es laut der Bundesagentur für Arbeit aktuell 504 offene Stellen in der Hotellerie und Gastronomie; allein 238 Stellen in den Küchen seien unbesetzt, ergänzt Hallier. Dazu kommt, dass 65 Ausbildungsplätze immer noch frei seien. „Für die Azubi-Suche läuft der Countdown. Und es sieht nicht gut aus. Denn eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein“.
504 offene Stellen in der Frankfurts Hotellerie und Gastronomie
Um Abhilfe zu schaffen, müsste die Gastro-Branche attraktiver sein durch höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, sagt Hallier. Konkret sei dafür ein „Gastro-Start-Lohn“ in Höhe von 3000 Euro brutto pro Monat vonnöten, der direkt nach Ausbildungsabschluss in einem Vollzeit-Job gezahlt werden müsste.
„Das muss die Branche hinbekommen. Denn wer seine Ausbildung in der Küche, im Service oder im Hotel abgeschlossen hat, braucht eine klare Perspektive. Egal, wo eine Köchin, ein Kellner oder eine Hotelfachfrau hingeht. Der faire Einstiegslohn liegt bei mindestens 3.000 Euro“, so Hallier. Momentan würden viele jedoch in Frankfurt „ziemlich oft nah an der Mindestlohnkante von 12 Euro pro Stunde“
entlangschrammen. Das Gros der Gastrobetriebe zahle keinen Tariflohn.
Gastronomen fürchten Erhöhung der Mehrwertsteuer
Abseits des Personalmangels haben die Frankfurter Gastronomen ein weiteres Problem. Sie fürchten die von der Ampelregierung angekündigte Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen, die im Zuge der Corona-Pandemie von 19 auf sieben Prozent gesenkt wurde. Frankfurter Gastwirt Frank Winkler befürchtet rote Zahlen für die meisten Gastronomen, falls der ermäßigte Mehrwertsteuersatz wegfalle.
Der Grund: „Zu wenig Personal“, sagt Hendrik Hallier, Geschäftsführer der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Region RheinMain (NGG) in einer Mitteilung. In der ganzen Stadt gebe es laut der Bundesagentur für Arbeit aktuell 504 offene Stellen in der Hotellerie und Gastronomie; allein 238 Stellen in den Küchen seien unbesetzt, ergänzt Hallier. Dazu kommt, dass 65 Ausbildungsplätze immer noch frei seien. „Für die Azubi-Suche läuft der Countdown. Und es sieht nicht gut aus. Denn eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein“.
Um Abhilfe zu schaffen, müsste die Gastro-Branche attraktiver sein durch höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, sagt Hallier. Konkret sei dafür ein „Gastro-Start-Lohn“ in Höhe von 3000 Euro brutto pro Monat vonnöten, der direkt nach Ausbildungsabschluss in einem Vollzeit-Job gezahlt werden müsste.
„Das muss die Branche hinbekommen. Denn wer seine Ausbildung in der Küche, im Service oder im Hotel abgeschlossen hat, braucht eine klare Perspektive. Egal, wo eine Köchin, ein Kellner oder eine Hotelfachfrau hingeht. Der faire Einstiegslohn liegt bei mindestens 3.000 Euro“, so Hallier. Momentan würden viele jedoch in Frankfurt „ziemlich oft nah an der Mindestlohnkante von 12 Euro pro Stunde“
entlangschrammen. Das Gros der Gastrobetriebe zahle keinen Tariflohn.
Abseits des Personalmangels haben die Frankfurter Gastronomen ein weiteres Problem. Sie fürchten die von der Ampelregierung angekündigte Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen, die im Zuge der Corona-Pandemie von 19 auf sieben Prozent gesenkt wurde. Frankfurter Gastwirt Frank Winkler befürchtet rote Zahlen für die meisten Gastronomen, falls der ermäßigte Mehrwertsteuersatz wegfalle.
22. August 2023, 16.30 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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