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Flugblatt-Vorwürfe gegen Aiwanger
Chef der Freien Wähler Frankfurt fordert Aufklärung auch zur Berichterstattung
Der Fall um ein angeblich von Hubert Aiwanger stammendes antisemitisches Flugblatt beschäftigt auch die Freien Wähler in Hessen. Deren Frankfurt-Chef hofft auf eine Aufklärung aller Hintergründe.
Der Bundesvorsitzende der Freien Wähler Hubert Aiwanger ist zur Zielscheibe geworden, nachdem ein antisemitisches Flugblatt aufgetaucht ist, das vor rund 35 Jahren am Burkhardt-Gymnasium in Mallerdorf-Pfaffenberg in Niederbayern gefunden wurde. Die Süddeutsche Zeitung berichtete. Kurze Zeit später gab sein Bruder Helmut bekannt, der Urheber des Pamphlets zu sein.
Das renommierte Medium ist nun aber seinerseits in die Kritik geraten, von „klar rechtswidriger Verdachtsberichterstattung“ ist beispielsweise die Rede, wie der Medienrechtsanwalt Carsten Brennecke auf X, ehemals Twitter, schrieb. Der Aiwanger belastende Verdacht sei frei lesbar, seine Richtigstellung – ein oder wenige Exemplare des Pamphlets seien damals in seiner Schultasche gewesen, er sei aber nicht der Verfasser – sei nur für Abonnenten verfügbar. Andere Medien schelten die SZ ebenfalls für ihren Umgang mit den Behauptungen im Zuge der Recherche zum Flugblatt – auch im Vorwege der anstehenden Bayernwahl.
Andere Medien üben Kritik an Verdachtsberichterstattung der SZ
Aiwanger selbst hält den Inhalt des Flugblattes für „ekelhaft und menschenverachtend“, wie er in einer schriftlichen Erklärung darlegte. Das finden auch seine Parteikollegen in Hessen: Eric Pärisch, Kreisvorsitzender der Freien Wähler in Frankfurt, erklärt auf Anfrage, dass er „persönlich sehr bestürzt über dieses menschenverachtende Flugblatt“ sei. „Ein entschiedenes Einschreiten gegen alle Erscheinungsformen des Antisemitismus“ gehöre für ihn und seine Kollegen zum „Grundtenor unserer Partei“.
Aiwanger habe er bei mehreren Gelegenheiten persönlich getroffen und „von ihm noch nie eine antisemitische Äußerung gehört“. „Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass alle Hintergründe zu diesem Flugblatt und der Berichterstattung aufgeklärt werden“, betont er. Über eine mögliche politische Agenda hinter der Berichterstattung wolle er nicht spekulieren.
Aiwanger soll bei Wahlkampfveranstaltung in Mittelhessen auftreten
Der Landesvorsitzende der Freien Wähler in Hessen, Engin Eroglu, zeigte sich ebenso entsetzt über das antisemitische Flugblatt. Auch er kenne Aiwanger seit vielen Jahren und habe nie eine antisemitische Äußerung von ihm gehört. Trotz der nun entfachten Kontroverse bestätigte er, dass Aiwanger bei einer geplanten Wahlkampfveranstaltung am 2. September im mittelhessischen Wetter im Landkreis Marburg-Biedenkopf nach aktuellem Stand auftreten soll.
Das renommierte Medium ist nun aber seinerseits in die Kritik geraten, von „klar rechtswidriger Verdachtsberichterstattung“ ist beispielsweise die Rede, wie der Medienrechtsanwalt Carsten Brennecke auf X, ehemals Twitter, schrieb. Der Aiwanger belastende Verdacht sei frei lesbar, seine Richtigstellung – ein oder wenige Exemplare des Pamphlets seien damals in seiner Schultasche gewesen, er sei aber nicht der Verfasser – sei nur für Abonnenten verfügbar. Andere Medien schelten die SZ ebenfalls für ihren Umgang mit den Behauptungen im Zuge der Recherche zum Flugblatt – auch im Vorwege der anstehenden Bayernwahl.
Aiwanger selbst hält den Inhalt des Flugblattes für „ekelhaft und menschenverachtend“, wie er in einer schriftlichen Erklärung darlegte. Das finden auch seine Parteikollegen in Hessen: Eric Pärisch, Kreisvorsitzender der Freien Wähler in Frankfurt, erklärt auf Anfrage, dass er „persönlich sehr bestürzt über dieses menschenverachtende Flugblatt“ sei. „Ein entschiedenes Einschreiten gegen alle Erscheinungsformen des Antisemitismus“ gehöre für ihn und seine Kollegen zum „Grundtenor unserer Partei“.
Aiwanger habe er bei mehreren Gelegenheiten persönlich getroffen und „von ihm noch nie eine antisemitische Äußerung gehört“. „Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass alle Hintergründe zu diesem Flugblatt und der Berichterstattung aufgeklärt werden“, betont er. Über eine mögliche politische Agenda hinter der Berichterstattung wolle er nicht spekulieren.
Der Landesvorsitzende der Freien Wähler in Hessen, Engin Eroglu, zeigte sich ebenso entsetzt über das antisemitische Flugblatt. Auch er kenne Aiwanger seit vielen Jahren und habe nie eine antisemitische Äußerung von ihm gehört. Trotz der nun entfachten Kontroverse bestätigte er, dass Aiwanger bei einer geplanten Wahlkampfveranstaltung am 2. September im mittelhessischen Wetter im Landkreis Marburg-Biedenkopf nach aktuellem Stand auftreten soll.
30. August 2023, 11.16 Uhr
Till Geginat/dpa
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
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