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Kolumne von Michi Herl
Autofahren in Frankfurt ist richtig scheiße
Autofahren in Frankfurt kostet einem Nerven und Zeit. Man wartet lange an Ampeln und wird grundlos von Fahrradfahrern beschimpft. Und das alles ist richtig so! Die Kolumne von Michi Herl.
Nichts ist so schlecht, dass es nicht auch etwas Gutes hat, sagte schon die Oma. Und da Omas fast immer recht haben, stimmt auch diese Aussage. Aber dann doch nicht immer. Denn wozu zum Beispiel eine schlechte Bratwurst gut sein soll, das müsste mir Oma mal erklären. Kann sie halt nicht mehr. Okay, vielleicht wird einem nach dem Verzehr einer schlechten Wurst so schlecht, dass man speien muss und fortan nie wieder eine schlechte Wurst isst. Mir ging es so nach meinem ersten und einzigen Besuch bei McDonalds. Das war 1972 in Kempten im Allgäu. Ich kriege noch heute Sodbrennen, wenn ich nur daran denke. Seither war ich nie wieder in so einem Laden und werde auch nie wieder hingehen.
Doch zu etwas anderem Schlechten. Zu einer Krankheit. Mich ereilte eine solche, ich musste operiert werden und darf nun für eine Weile nicht Fahrradfahren. Das ist zweifellos schlecht, zumal für jemanden wie mich, dem Kollege Stefan Behr in der Frankfurter Rundschau einmal bescheinigte, außerhalb geschlossener Räume noch nie ohne Fahrrad gesehen worden zu sein. Das haut in der Tat ungefähr hin. Jedenfalls fahre ich seit mehr als sechs Jahrzehnten nahezu täglich Rad, es war mir quasi an den Bobbes gewachsen. Nun ist es weg. Noch zwei Wochen.
Liebe Regierende: ihr habt alles richtig gemacht
Was also tun? Ich besann mich meiner Mitgliedschaft bei „Stadtmobil“ und nutze nun häufig ein kleines Hybridmobil japanischer Provenienz. Und zwar recht häufig. Ich glaube, ich bin in den letzten zwanzig Jahren nicht so viel Auto gefahren wie in den letzten vier Wochen. Und jetzt kommt es, das Gute im Schlechten: Ich stellte fest, dass Autofahren in Frankfurt richtig scheiße ist. Man kommt kaum voran, steht ewig an so doofen Ampeln herum, wird von Radfahrern vollkommen grundlos beschimpft, und ist man am Ziel, muss man ewig einen Parkplatz suchen und dafür auch noch eine Menge Geld bezahlen. Mein Fazit: Prima so. So muss das sein.
Autofahren in Frankfurt: Besser ist eine autofreie Innenstadt
Liebe Regierenden in Frankfurt, Ihr habt alles richtig gemacht. Das ist der richtige Weg zur autofreien Innenstadt. Bitte weiter so! Auch wenn ich gerade ein wenig darunter leide. Aber nicht mehr lange.
Doch zu etwas anderem Schlechten. Zu einer Krankheit. Mich ereilte eine solche, ich musste operiert werden und darf nun für eine Weile nicht Fahrradfahren. Das ist zweifellos schlecht, zumal für jemanden wie mich, dem Kollege Stefan Behr in der Frankfurter Rundschau einmal bescheinigte, außerhalb geschlossener Räume noch nie ohne Fahrrad gesehen worden zu sein. Das haut in der Tat ungefähr hin. Jedenfalls fahre ich seit mehr als sechs Jahrzehnten nahezu täglich Rad, es war mir quasi an den Bobbes gewachsen. Nun ist es weg. Noch zwei Wochen.
Was also tun? Ich besann mich meiner Mitgliedschaft bei „Stadtmobil“ und nutze nun häufig ein kleines Hybridmobil japanischer Provenienz. Und zwar recht häufig. Ich glaube, ich bin in den letzten zwanzig Jahren nicht so viel Auto gefahren wie in den letzten vier Wochen. Und jetzt kommt es, das Gute im Schlechten: Ich stellte fest, dass Autofahren in Frankfurt richtig scheiße ist. Man kommt kaum voran, steht ewig an so doofen Ampeln herum, wird von Radfahrern vollkommen grundlos beschimpft, und ist man am Ziel, muss man ewig einen Parkplatz suchen und dafür auch noch eine Menge Geld bezahlen. Mein Fazit: Prima so. So muss das sein.
Liebe Regierenden in Frankfurt, Ihr habt alles richtig gemacht. Das ist der richtige Weg zur autofreien Innenstadt. Bitte weiter so! Auch wenn ich gerade ein wenig darunter leide. Aber nicht mehr lange.
12. August 2023, 09.13 Uhr
Michi Herl
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