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Kolumne
„Esst Grüne Soße, bis sie euch zu den Ohren rausquaddelt“
Manche Menschen verteidigen die Grüne Soße gegen Michi Herl. In seiner Kolumne führt er seine Kritik aus – und gibt kulinarische Tipps für Esser guten Fleisches.
Sorry, liebe Leut‘, aber ich muss nochmal auf meine Kolumne vom Juni zurückkommen. Sage und schreibe 7 (sieben) Menschen haben mich nämlich auf diverseste Wege ankommuniziert, also per Mail, per Brief, per Telefon und persönlich. In den asozialen Netzwerken haben sie es gewiss auch probiert, nur bin ich dort halt nicht zu finden. Und Brieftauben scheuen sich davor, bei mir zu landen. Sie ahnen, dass ich sie sofort ihrer ursprünglichen Bestimmung zuführen und ihre Brüste noch leicht blutig gebraten verzehren würde. Ein Hochgenuss!
Was die Menschen von mir wollten? Zürnen wollten sie. Zetern, weil ich ihre ach so heiß geliebte Grüne Soße als „armselig“ bezeichnet hatte. Sie sei doch so köstlich, außerdem lebe doch seit Jahren ein ganzes Festival davon. Deswegen, liebe Leut‘ nochmal zur Klarstellung: Gegen das Festival habe ich schon mal gar nichts. Ganz im Gegenteil. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Frankfurter Kulturlandschaft, die mit Highlights sowieso karg bestückt ist.
„Ich mag diesen Siebenkampf der Kräuter nicht“
Und zur Grünen Soße: Von mir aus könnt Ihr die futtern, bis sie Euch zu den Ohren rausquaddelt. Ich muss sie aber deswegen nicht essen und schon gar nicht mögen. Warum, kann ich aus kulinarischer Sicht begründen. Ich mag diesen Siebenkampf der Kräuter nicht. Alle haben für sich ihre Berechtigung, zu siebt allerdings nehmen sie sich gegenseitig Geschmack, Aroma, Selbstwertgefühl und Sexappeal. Sie kämpfen so sehr gegeneinander an, dass man gar nicht weiß, wo man hinschmecken soll.
Weniger, aber dafür gutes Fleisch
Ansonsten bin ich selbstverständlich der Meinung, dass viel zu viel Fleisch gefressen wird – und dann meistens nur schlechtes. Also lieber Grüne Soße als billiges Schnitzel. Ich selbst esse vielleicht noch einmal die Woche Fleisch, dann aber gutes – und gerne auch Teile des Viechs, die sonst eher verschmäht werden.
Zum Abschluss ein Auszug aus einem Lokal in Wien, das ich immer wieder gerne aufsuche. Man serviert mir dort: Alpencalamari (frittierte Kalbskutteln), Ochsenmarkknochen, Lammbries, Rieslingbeuschel oder Hirn von der Biosau mit Ei. Willkommen in meiner Welt!
>> Dieser Text erschien zuerst in der Juli-Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT (7/23).
Was die Menschen von mir wollten? Zürnen wollten sie. Zetern, weil ich ihre ach so heiß geliebte Grüne Soße als „armselig“ bezeichnet hatte. Sie sei doch so köstlich, außerdem lebe doch seit Jahren ein ganzes Festival davon. Deswegen, liebe Leut‘ nochmal zur Klarstellung: Gegen das Festival habe ich schon mal gar nichts. Ganz im Gegenteil. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Frankfurter Kulturlandschaft, die mit Highlights sowieso karg bestückt ist.
Und zur Grünen Soße: Von mir aus könnt Ihr die futtern, bis sie Euch zu den Ohren rausquaddelt. Ich muss sie aber deswegen nicht essen und schon gar nicht mögen. Warum, kann ich aus kulinarischer Sicht begründen. Ich mag diesen Siebenkampf der Kräuter nicht. Alle haben für sich ihre Berechtigung, zu siebt allerdings nehmen sie sich gegenseitig Geschmack, Aroma, Selbstwertgefühl und Sexappeal. Sie kämpfen so sehr gegeneinander an, dass man gar nicht weiß, wo man hinschmecken soll.
Ansonsten bin ich selbstverständlich der Meinung, dass viel zu viel Fleisch gefressen wird – und dann meistens nur schlechtes. Also lieber Grüne Soße als billiges Schnitzel. Ich selbst esse vielleicht noch einmal die Woche Fleisch, dann aber gutes – und gerne auch Teile des Viechs, die sonst eher verschmäht werden.
Zum Abschluss ein Auszug aus einem Lokal in Wien, das ich immer wieder gerne aufsuche. Man serviert mir dort: Alpencalamari (frittierte Kalbskutteln), Ochsenmarkknochen, Lammbries, Rieslingbeuschel oder Hirn von der Biosau mit Ei. Willkommen in meiner Welt!
>> Dieser Text erschien zuerst in der Juli-Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT (7/23).
3. Juli 2023, 09.50 Uhr
Michael Herl
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