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Kolumne
Die Causa Döpfner hat etwas Denunziatorisches
Der einflussreichste Medienmogul des Landes beleidigt in Chats Ostdeutsche. Doch wer hat vom Durchstechen der Interna am meisten profitiert? Kolumne von Christoph Schröder.
Wissen Sie noch, was Sie in den vergangenen Jahren so alles mit Ihrem Mobiltelefon gemacht haben? Welche Art von Kurznachrichten Sie geschrieben, in welche Chatgruppen Sie was hineinposaunt haben? Und wie wäre das für Sie, wenn plötzlich haufenweise von dem Unsinn, den Sie mal eben schnell und garantiert nicht fehlerfrei in die Welt geblasen haben (und jeder von uns macht das täglich), plötzlich Diskussionsgegenstand der Öffentlichkeit wäre? Nur mal so als Grundsatzfragen.
Nun ist es natürlich ein Unterschied, ob Sie oder ich in unserem Freundeskreis beispielsweise Ostdeutsche beleidigen oder die SPD, oder ob das der einflussreichste Medienmogul des Landes macht, dessen Weltbild sich dann, wenn auch vielfach gefiltert, in den Meinungskanälen diverser gut frequentierter Presseorgane wiederfindet.
Causa Döpfner hat etwas Denunziatorisches
Trotzdem hat die Causa Döpfner, damit ist der Name genannt, nicht nur etwas Aufklärerisches, sondern auch etwas unangenehm Denunziatorisches und auch Boulevardeskes. Dass dieser Mann kein angenehmer Mensch ist, dürfte schon immer klar gewesen sein, sonst wäre er nicht in der Position, in der er ist.
Causa-Döpfner lockt Profiteure
Das ist ein Naturgesetz. Hätte es für den Beweis noch dieser armseligen Durchstechereien bedurft? Das ist wahrscheinlich Geschmacksache. Einem haben diese Enthüllungen ganz sicher geholfen: Döpfners Ex-Buddy und dem ehemaligen Springer-Mitarbeiter Benjamin von Stuckrad-Barre. Dessen neuer Roman „Noch wach?“ ist soeben erschienen, beschäftigt sich, huch, zufällig mit dem Thema Machtmissbrauch im größten deutschen Medienhaus und wurde bis zum Erscheinungstag gehütet wie ein Staatsgeheimnis, wenn er auch auf Instagram recht aggressiv von Prominenten beworben wurde. Die meisten davon kannte ich nicht.
Was also konnte man lernen: Es gibt sympathischere Leute als den Chef der Axel-Springer-Medien. Und Benjamin von Stuckrad-Barre ist ein Cleverle, der weiß, wann er wo Inhalte zu platzieren und dabei so zu tun hat, als sei er der Erste damit. Die Maschinerie läuft. Dieser Text hier ist Teil davon.
Nun ist es natürlich ein Unterschied, ob Sie oder ich in unserem Freundeskreis beispielsweise Ostdeutsche beleidigen oder die SPD, oder ob das der einflussreichste Medienmogul des Landes macht, dessen Weltbild sich dann, wenn auch vielfach gefiltert, in den Meinungskanälen diverser gut frequentierter Presseorgane wiederfindet.
Trotzdem hat die Causa Döpfner, damit ist der Name genannt, nicht nur etwas Aufklärerisches, sondern auch etwas unangenehm Denunziatorisches und auch Boulevardeskes. Dass dieser Mann kein angenehmer Mensch ist, dürfte schon immer klar gewesen sein, sonst wäre er nicht in der Position, in der er ist.
Das ist ein Naturgesetz. Hätte es für den Beweis noch dieser armseligen Durchstechereien bedurft? Das ist wahrscheinlich Geschmacksache. Einem haben diese Enthüllungen ganz sicher geholfen: Döpfners Ex-Buddy und dem ehemaligen Springer-Mitarbeiter Benjamin von Stuckrad-Barre. Dessen neuer Roman „Noch wach?“ ist soeben erschienen, beschäftigt sich, huch, zufällig mit dem Thema Machtmissbrauch im größten deutschen Medienhaus und wurde bis zum Erscheinungstag gehütet wie ein Staatsgeheimnis, wenn er auch auf Instagram recht aggressiv von Prominenten beworben wurde. Die meisten davon kannte ich nicht.
Was also konnte man lernen: Es gibt sympathischere Leute als den Chef der Axel-Springer-Medien. Und Benjamin von Stuckrad-Barre ist ein Cleverle, der weiß, wann er wo Inhalte zu platzieren und dabei so zu tun hat, als sei er der Erste damit. Die Maschinerie läuft. Dieser Text hier ist Teil davon.
13. Mai 2023, 11.32 Uhr
Christoph Schröder
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Text: Jasmin Schülke / Foto: © Klaus Berger
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