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"Ich fand die Aschewolke absolut geil."
Interview mit Daniel Cohn-Bendit
Die Aschewolke hat Schlagzeilen gemacht. Tausende Passagiere waren gestrandet. Sie auch?
Nein, ich bin eh immer mit dem Zug gefahren. Deshalb war ich im Vorteil. Ich fand die Aschewolke absolut geil.
Hat uns das nicht gezeigt, dass es auch ohne Flugzeuge geht?
Man muss ja nicht gleich übertreiben. In der einen Woche konnte man da noch gar nichts zeigen. Mich hätte es eher interessiert, wie es nach einem halben Jahr ausgesehen hätte. Das wäre spannend geworden.
Nicolas Sarkozy fordert ein Totalverbot von Burkas im öffentlichen Raum. Spricht das nicht gegen die europäische Menschenrechtskonvention?
Das französische Verfassungsgericht hat bereits angedeutet, dass dieses Verbot nicht so einfach durchzubringen ist. Das ist doch eher eine neue Showeinlage von Sarkozy als ein politisches Problem.
Frau Merkel hielt eine Regierungserklärung zum Afghanistan-Einsatz. Durch einen Abzug der deutschen Soldaten würde das Land „in Chaos und Anarchie versinken“. Doch kann man Terrorismus mit Krieg bekämpfen.
Das Problem ist nicht die semantische Auseinandersetzung mit dem Begriff „Krieg“. Man hatte vor, einen handlungsfähigen Staat aufzubauen. Diesem Ziel ist man kein Stück näher gekommen – mit einer militärischen Unterstützung, die viele Fragen aufwirft. Aber ich denke, dass ein sofortiger Abbruch des Einsatzes auch Chaos hervorruft. Deshalb schlage ich einen kontrollierten Abzug vor.
Bischof Walter Mixa hat den Papst gebeten, ihn von seinem Amt zu entbinden. Ein Paukenschlag für die katholische Kirche?
Ich muss sagen, dass mich die ganzen innerkirchlichen Auseinandersetzungen überhaupt nicht interessieren. Was die katholische Kirche macht, ist mir egal. Und ob Mixa bleibt oder geht, erst recht.
Den hessischen Unis stehen laut Hochschulpakt 2011 bis 2015 jährlich 30 Millionen Euro weniger zur Verfügung. Nächstes Jahr treffen zwei Abiturjahrgänge aufeinander. Wie soll das ausgeglichen werden?
Das ist nicht nur ein hessisches Problem, sondern ein bundesweites. Im Bund werden die Prioritäten einfach falsch gesetzt. Es ist mir unverständlich, dass gerade an der Bildung gespart wird. Irgendwann wird es so sein, dass nur noch die Kinder reicher Familien ein Recht auf Bildung haben.
Frankfurt hat ein Stück Offenbach gekauft. Wann wird die Stadt endlich eingemeindet?
Nie. Offenbach soll Offenbach bleiben, und Frankfurt Frankfurt. Es soll einen Oberbürgermeister in Offenbach geben genauso wie einen in Frankfurt. Man muss die regionale Zusammenarbeit ermöglichen und dafür sind beide Oberbürgermeister wichtig.
Der Eintrachtspieler Patrick Ochs hat die Europaliga abgeschrieben. Stimmen Sie ihm zu?
Ehrlich gesagt war die Europaliga doch auch eher ein Wunschdenken. Die Mannschaft muss in der nächsten Saison erheblich verstärkt werden, wenn sie den Sprung in die Europaliga schaffen wollen. Die Top-Leute sind zu oft verletzt. Sie brauchen eine Qualität von 16 bis 17 Mann, auf die man zurückgreifen kann.
Trainer Michael Skibbe ist sich sicher, dass Halil Altintop bleibt. Ein Gewinn?
Ja, aber auch nur, wenn er noch einen zweiten Stürmer dazubekommt.
Nein, ich bin eh immer mit dem Zug gefahren. Deshalb war ich im Vorteil. Ich fand die Aschewolke absolut geil.
Hat uns das nicht gezeigt, dass es auch ohne Flugzeuge geht?
Man muss ja nicht gleich übertreiben. In der einen Woche konnte man da noch gar nichts zeigen. Mich hätte es eher interessiert, wie es nach einem halben Jahr ausgesehen hätte. Das wäre spannend geworden.
Nicolas Sarkozy fordert ein Totalverbot von Burkas im öffentlichen Raum. Spricht das nicht gegen die europäische Menschenrechtskonvention?
Das französische Verfassungsgericht hat bereits angedeutet, dass dieses Verbot nicht so einfach durchzubringen ist. Das ist doch eher eine neue Showeinlage von Sarkozy als ein politisches Problem.
Frau Merkel hielt eine Regierungserklärung zum Afghanistan-Einsatz. Durch einen Abzug der deutschen Soldaten würde das Land „in Chaos und Anarchie versinken“. Doch kann man Terrorismus mit Krieg bekämpfen.
Das Problem ist nicht die semantische Auseinandersetzung mit dem Begriff „Krieg“. Man hatte vor, einen handlungsfähigen Staat aufzubauen. Diesem Ziel ist man kein Stück näher gekommen – mit einer militärischen Unterstützung, die viele Fragen aufwirft. Aber ich denke, dass ein sofortiger Abbruch des Einsatzes auch Chaos hervorruft. Deshalb schlage ich einen kontrollierten Abzug vor.
Bischof Walter Mixa hat den Papst gebeten, ihn von seinem Amt zu entbinden. Ein Paukenschlag für die katholische Kirche?
Ich muss sagen, dass mich die ganzen innerkirchlichen Auseinandersetzungen überhaupt nicht interessieren. Was die katholische Kirche macht, ist mir egal. Und ob Mixa bleibt oder geht, erst recht.
Den hessischen Unis stehen laut Hochschulpakt 2011 bis 2015 jährlich 30 Millionen Euro weniger zur Verfügung. Nächstes Jahr treffen zwei Abiturjahrgänge aufeinander. Wie soll das ausgeglichen werden?
Das ist nicht nur ein hessisches Problem, sondern ein bundesweites. Im Bund werden die Prioritäten einfach falsch gesetzt. Es ist mir unverständlich, dass gerade an der Bildung gespart wird. Irgendwann wird es so sein, dass nur noch die Kinder reicher Familien ein Recht auf Bildung haben.
Frankfurt hat ein Stück Offenbach gekauft. Wann wird die Stadt endlich eingemeindet?
Nie. Offenbach soll Offenbach bleiben, und Frankfurt Frankfurt. Es soll einen Oberbürgermeister in Offenbach geben genauso wie einen in Frankfurt. Man muss die regionale Zusammenarbeit ermöglichen und dafür sind beide Oberbürgermeister wichtig.
Der Eintrachtspieler Patrick Ochs hat die Europaliga abgeschrieben. Stimmen Sie ihm zu?
Ehrlich gesagt war die Europaliga doch auch eher ein Wunschdenken. Die Mannschaft muss in der nächsten Saison erheblich verstärkt werden, wenn sie den Sprung in die Europaliga schaffen wollen. Die Top-Leute sind zu oft verletzt. Sie brauchen eine Qualität von 16 bis 17 Mann, auf die man zurückgreifen kann.
Trainer Michael Skibbe ist sich sicher, dass Halil Altintop bleibt. Ein Gewinn?
Ja, aber auch nur, wenn er noch einen zweiten Stürmer dazubekommt.
Web: www.cohn-bendit.eu
4. Mai 2010, 12.05 Uhr
Interview: Julia Lorenz
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