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Editorial 6/24
Auf ein Sommermärchen 2.0!
Mit den Europawahlen und der Fußball-Europameisterschaft steht der Juni ganz im Zeichen von Europa. Ob der deutschen Fußball-Nationalmeisterschaft in diesem Jahr erneut ein Sommermärchen gelingt?
Der Juni steht ganz im Zeichen von Europa, mit der Fußball-Europameisterschaft und den Europawahlen am 9. Juni. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik wurde das Wahlalter auf 16 Jahre abgesenkt. Eine wichtige Entscheidung, denn das Wahlalter hat nichts mit der Volljährigkeit zu tun. Demokratie muss erlernt werden. Je früher junge Menschen am demokratischen System beteiligt werden, desto besser. Natürlich braucht es dafür eine politische Reife, die durch Bildung entsteht.
Bei den 14- bis 29-Jährigen kommt die AfD bundesweit zurzeit auf 22 Prozent Zustimmung. Zu diesem Ergebnis gelangt die jüngst vorgelegte Trendstudie „Jugend in Deutschland 2024“. Die Jugendforscher Simon Schnetzer und Klaus Kurrelmann sowie der Politikwissenschaftler Kilian Hampel zeigten in ihrer Studie auf, dass die Befragten pessimistischer und mit der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Lage unzufriedener seien als im Vergleich zu den Erhebungen der Vorjahre. Die Forscher fordern mehr Möglichkeiten für junge Menschen, sich an politischen Prozessen zu beteiligen. Hurrelmann sagte, junge Menschen seien bereit, Verantwortung zu übernehmen. Sie hätten aber den Eindruck, dass der Staat sich nicht um sie kümmere.
Es liegt in unserer Verantwortung, Möglichkeiten der Teilhabe zu schaffen
Es liegt daher in unserer Verantwortung, Möglichkeiten der Teilhabe zu schaffen: in Jugendparlamenten, Ortsbeiräten und an Wahlen. In Frankfurt dürfen 14 118 Jungwählerinnen und Jungwähler an der Europawahl teilnehmen. Warum nicht auch bei Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen? Wir dürfen politische Bildung nicht den Sozialen Medien überlassen, in denen Antidemokraten ihre Angeln auswerfen. Zum dritten Mal organisiert deshalb die Stiftung Polytechnische Gesellschaft zusammen mit dem StadtschülerInnenrat und dem JOURNAL FRANKFURT die Veranstaltung „Demokratie in der Stadt. Unsere erste Wahl – unsere Zukunft“. Alle, die zum ersten Mal an einer Europawahl teilnehmen können, sind eingeladen über europäische Themen und die Zukunft der EU zu diskutieren. Zur Anmeldung geht es hier.
Von der Europawahl zur Europameisterschaft: Eröffnungsinszenierung am 12. Juni
Von der Europawahl zur Europameisterschaft. Frankfurt ist Austragungsort von fünf Spielen. Viele von Ihnen erinnern sich bestimmt noch an das Sommermärchen 2006. Im Main stand eine Leinwand, das Mainufer war eine einzige Fanmeile, auf der die Fußballfans weitgehend friedlich miteinander feierten. Ich persönlich freue mich auf die Eröffnungsinszenierung am 12. Juni. Die Flößerbrücke wird illuminiert und die Frankfurter Singer/Songwriterin Julie Kuhl wird „You’ll Never Walk Alone“ singen – mit der Frankfurter Skyline im Hintergrund. Auf ein Sommermärchen 2.0!
Bei den 14- bis 29-Jährigen kommt die AfD bundesweit zurzeit auf 22 Prozent Zustimmung. Zu diesem Ergebnis gelangt die jüngst vorgelegte Trendstudie „Jugend in Deutschland 2024“. Die Jugendforscher Simon Schnetzer und Klaus Kurrelmann sowie der Politikwissenschaftler Kilian Hampel zeigten in ihrer Studie auf, dass die Befragten pessimistischer und mit der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Lage unzufriedener seien als im Vergleich zu den Erhebungen der Vorjahre. Die Forscher fordern mehr Möglichkeiten für junge Menschen, sich an politischen Prozessen zu beteiligen. Hurrelmann sagte, junge Menschen seien bereit, Verantwortung zu übernehmen. Sie hätten aber den Eindruck, dass der Staat sich nicht um sie kümmere.
Es liegt daher in unserer Verantwortung, Möglichkeiten der Teilhabe zu schaffen: in Jugendparlamenten, Ortsbeiräten und an Wahlen. In Frankfurt dürfen 14 118 Jungwählerinnen und Jungwähler an der Europawahl teilnehmen. Warum nicht auch bei Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen? Wir dürfen politische Bildung nicht den Sozialen Medien überlassen, in denen Antidemokraten ihre Angeln auswerfen. Zum dritten Mal organisiert deshalb die Stiftung Polytechnische Gesellschaft zusammen mit dem StadtschülerInnenrat und dem JOURNAL FRANKFURT die Veranstaltung „Demokratie in der Stadt. Unsere erste Wahl – unsere Zukunft“. Alle, die zum ersten Mal an einer Europawahl teilnehmen können, sind eingeladen über europäische Themen und die Zukunft der EU zu diskutieren. Zur Anmeldung geht es hier.
Von der Europawahl zur Europameisterschaft. Frankfurt ist Austragungsort von fünf Spielen. Viele von Ihnen erinnern sich bestimmt noch an das Sommermärchen 2006. Im Main stand eine Leinwand, das Mainufer war eine einzige Fanmeile, auf der die Fußballfans weitgehend friedlich miteinander feierten. Ich persönlich freue mich auf die Eröffnungsinszenierung am 12. Juni. Die Flößerbrücke wird illuminiert und die Frankfurter Singer/Songwriterin Julie Kuhl wird „You’ll Never Walk Alone“ singen – mit der Frankfurter Skyline im Hintergrund. Auf ein Sommermärchen 2.0!
28. Mai 2024, 11.00 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
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