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Editorial 2/24
Kuriose Orte in Frankfurt
Die Stadtgestaltung in Frankfurt war schon immer besonders. So manche Entscheidung sorgt für Verwunderung, etwa wenn Otto von Bismarck ein kleines Rasenstück in Höchst schmückt. Das Editorial zur Februar-Ausgabe.
Liebe Leserinnen und Leser,
wir Frankfurter hatten schon immer eine besondere Herangehensweise an die Gestaltung unserer Stadt. Eine dieser Besonderheiten ist zum Beispiel der Platz der Republik, der im eigentlichen Sinne kein Platz, sondern vielmehr eine stark frequentierte Kreuzung ist: 13 Fahrspuren und sechs Straßenbahngleise treffen hier aufeinander. Triumphbogen, Fontänen oder Fahnen sucht man vergeblich. Kennen Sie die Place de la République in Paris? Oder die Piazza della Repubblica in Rom? Eben.
Auch Bismarck muss sich in unserer Stadt mit einem kleinen Rasenstück in Höchst begnügen. Während andere Städte noch vor 120 Jahren mit immer größeren Denkmälern ihren Untertanengeist bewiesen, wurde das Abbild des großen Preußen wenig repräsentativ in der damaligen Provinz Hessen-Nassau aufgestellt.
Bertold Brecht in Frankfurt-Nieder-Eschbach
Auch der große Lyriker Bertolt Brecht muss sich mit einem kleinen Sträßchen begnügen, das aber nicht im Dichterviertel zu finden ist, sondern in Frankfurt, Nieder-Eschbach. In unserer Titelstory begeben wir uns auf einen Streifzug zu skurrilen Orten, die sehr viel über unsere Stadtgeschichte verraten. Gehen Sie mit uns auf eine besondere Erkundungstour!
Was hat Gesundheit mit Demokratie zu tun? Darüber sprach ich mit der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek. „Man kann nicht an Frankfurt und Gesundheit denken, ohne dabei an das Bahnhofsviertel zu denken. Hier sehen wir Personen, die ganz offensichtlich gesundheitliche Probleme haben und mehr Hilfe bedürfen, als sie aktuell empfangen. Das sehe ich generell als eine der Herausforderungen für Menschen in Metropolregionen – dass nicht alle gleichwertig mitzählen“, meint Ciesek.
Eine gleiche, hochwertige Gesundheitsversorgung muss uns allen zustehen, doch nicht nur im Bahnhofsviertel, auch in anderen Bereichen gibt es eklatante Unterschiede. In den nächsten Jahren werden auf Frankfurt einige Herausforderungen zukommen. Welche, lesen Sie ab Seite 48.
Frankfurter Stadtverordnete ebnen Weg für Kulturmeile
Kurz vor Weihnachten gab es eine überfällige kulturpolitische Entscheidung: Die Frankfurter Stadtverordneten haben den Weg für die Kulturmeile freigemacht. Damit ist – und das muss man sich vor Augen halten – Deutschlands größter Kulturneubau beschlossen. Auch beim English Theatre gibt es Erfreuliches zu vermelden: Die international bekannte Frankfurter Institution ist gerettet. Das sind gute Nachrichten, diese und viele weitere lesen Sie in der aktuellen Ausgabe.
wir Frankfurter hatten schon immer eine besondere Herangehensweise an die Gestaltung unserer Stadt. Eine dieser Besonderheiten ist zum Beispiel der Platz der Republik, der im eigentlichen Sinne kein Platz, sondern vielmehr eine stark frequentierte Kreuzung ist: 13 Fahrspuren und sechs Straßenbahngleise treffen hier aufeinander. Triumphbogen, Fontänen oder Fahnen sucht man vergeblich. Kennen Sie die Place de la République in Paris? Oder die Piazza della Repubblica in Rom? Eben.
Auch Bismarck muss sich in unserer Stadt mit einem kleinen Rasenstück in Höchst begnügen. Während andere Städte noch vor 120 Jahren mit immer größeren Denkmälern ihren Untertanengeist bewiesen, wurde das Abbild des großen Preußen wenig repräsentativ in der damaligen Provinz Hessen-Nassau aufgestellt.
Auch der große Lyriker Bertolt Brecht muss sich mit einem kleinen Sträßchen begnügen, das aber nicht im Dichterviertel zu finden ist, sondern in Frankfurt, Nieder-Eschbach. In unserer Titelstory begeben wir uns auf einen Streifzug zu skurrilen Orten, die sehr viel über unsere Stadtgeschichte verraten. Gehen Sie mit uns auf eine besondere Erkundungstour!
Was hat Gesundheit mit Demokratie zu tun? Darüber sprach ich mit der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek. „Man kann nicht an Frankfurt und Gesundheit denken, ohne dabei an das Bahnhofsviertel zu denken. Hier sehen wir Personen, die ganz offensichtlich gesundheitliche Probleme haben und mehr Hilfe bedürfen, als sie aktuell empfangen. Das sehe ich generell als eine der Herausforderungen für Menschen in Metropolregionen – dass nicht alle gleichwertig mitzählen“, meint Ciesek.
Eine gleiche, hochwertige Gesundheitsversorgung muss uns allen zustehen, doch nicht nur im Bahnhofsviertel, auch in anderen Bereichen gibt es eklatante Unterschiede. In den nächsten Jahren werden auf Frankfurt einige Herausforderungen zukommen. Welche, lesen Sie ab Seite 48.
Kurz vor Weihnachten gab es eine überfällige kulturpolitische Entscheidung: Die Frankfurter Stadtverordneten haben den Weg für die Kulturmeile freigemacht. Damit ist – und das muss man sich vor Augen halten – Deutschlands größter Kulturneubau beschlossen. Auch beim English Theatre gibt es Erfreuliches zu vermelden: Die international bekannte Frankfurter Institution ist gerettet. Das sind gute Nachrichten, diese und viele weitere lesen Sie in der aktuellen Ausgabe.
25. Januar 2024, 10.45 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
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Fehlgeleitete Protestkultur
In Höchst wurde das Bismarck-Denkmal gestürzt. Anonyme Aktivisten der „Antikolonialen Bewegung“ haben sich dazu bekannt. Und man muss sich fragen: Was soll das?
Text: Jasmin Schülke / Foto: © Klaus Berger
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