Partner
Editorial 1/2021
Jetzt erst recht
Am Dienstag erscheint die erste JOURNAL FRANKFURT-Ausgabe für 2021. In ihrem Editorial wirft Chefredakteurin Ronja Merkel einen Blick zurück auf ein absurdes Jahr und übt sich in Zuversicht für die Zukunft.
Wie beginnt man einen Text, der ein ausgesprochen absurdes Jahr gewinnbringend zusammenfassen und zugleich ein noch vollkommen ungewisses neues Jahr ermutigend einleiten soll? Vor zwölf Monaten witzelte ich an dieser Stelle über die AWO-Affäre rund um unseren Oberbürgermeister und schloss mein Editorial, das letzte des Jahres 2019, neben einer Empfehlung für einen Bummel über die Braubachstraße mit folgenden Worten: „Alles Gute für 2020, bleiben Sie uns auch in Zukunft treu und vor allem starten Sie mit Leichtigkeit in das neue Jahrzehnt, das Leben ist schon hart genug.“
Diese Zeilen erscheinen mir heute wie ein Relikt aus längst vergangenen Dekaden. Es gab eine Zeit, in der man durch die Innenstadt schlendern konnte und in der unser Oberbürgermeister die größte unserer Sorgen war? Man konnte mit „Leichtigkeit“ in die Zukunft schauen? Schön war das, als man noch so unbedarft und naiv durchs Leben gehen konnte. Ich übertreibe natürlich, wie so oft.
Das vergangene Jahr war, das muss ich Ihnen nicht erklären, eine ganz schön harte Nummer. Und 2021 wird erstmal auch so weiter gehen. Dennoch hat mich 2020 vor allem zwei Dinge gelehrt: Demut und Dankbarkeit. Wenn Sie diese Ausgabe in den Händen halten, sind die Weihnachtsfeiertage bereits vorbei; für mich ist es in diesem Moment der Tag vor Heiligabend. Einige von Ihnen machen sich möglicherweise gerade Gedanken, ob und wie die Festtage mit Familie und Freunden verbracht werden können. Der ein oder die andere verbringt Weihnachten, und auch den Rutsch ins neue Jahr, vielleicht erstmals allein.
Wie auch immer Sie die kommenden Tage verbringen, ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie mit Zuversicht in das neue Jahr starten können. Und ja, auch mit Leichtigkeit. Denn: Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende.
Bleiben Sie gesund, bleiben Sie uns treu und genießen Sie das Leben. Jetzt erst recht.
Diese Zeilen erscheinen mir heute wie ein Relikt aus längst vergangenen Dekaden. Es gab eine Zeit, in der man durch die Innenstadt schlendern konnte und in der unser Oberbürgermeister die größte unserer Sorgen war? Man konnte mit „Leichtigkeit“ in die Zukunft schauen? Schön war das, als man noch so unbedarft und naiv durchs Leben gehen konnte. Ich übertreibe natürlich, wie so oft.
Das vergangene Jahr war, das muss ich Ihnen nicht erklären, eine ganz schön harte Nummer. Und 2021 wird erstmal auch so weiter gehen. Dennoch hat mich 2020 vor allem zwei Dinge gelehrt: Demut und Dankbarkeit. Wenn Sie diese Ausgabe in den Händen halten, sind die Weihnachtsfeiertage bereits vorbei; für mich ist es in diesem Moment der Tag vor Heiligabend. Einige von Ihnen machen sich möglicherweise gerade Gedanken, ob und wie die Festtage mit Familie und Freunden verbracht werden können. Der ein oder die andere verbringt Weihnachten, und auch den Rutsch ins neue Jahr, vielleicht erstmals allein.
Wie auch immer Sie die kommenden Tage verbringen, ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie mit Zuversicht in das neue Jahr starten können. Und ja, auch mit Leichtigkeit. Denn: Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende.
Bleiben Sie gesund, bleiben Sie uns treu und genießen Sie das Leben. Jetzt erst recht.
28. Dezember 2020, 10.46 Uhr
Ronja Merkel
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. Mehr von Ronja
Merkel >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Meinung
Meinung
Fehlgeleitete Protestkultur
In Höchst wurde das Bismarck-Denkmal gestürzt. Anonyme Aktivisten der „Antikolonialen Bewegung“ haben sich dazu bekannt. Und man muss sich fragen: Was soll das?
Text: Jasmin Schülke / Foto: © Klaus Berger
MeinungMeistgelesen
23. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen