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Kampf um das Theater Willy Praml
Willy Praml: „Damit ist unser Betrieb erledigt“
Am Donnerstag wurden bei einer Brandschutzkontrolle im Theater Willy Praml Mängel festgestellt, die den Betrieb gefährden. Eine Krisenrunde wurde einberufen; am Samstag versammelten sich 200 Menschen an der Naxos Halle, um Solidarität zu bekunden.
Die Naxos Halle im Ostend Frankfurts war einst eine bedeutende Industrieproduktionsstätte. Seit über 25 Jahren betreibt Theatermacher Willy Praml (77) sein gleichnamiges Theater in den denkmalgeschützten Räumen. Seit 2014 ist hier neben dem Theater Willy Praml auch das Studio Naxos beheimatet, zudem finden regelmäßig Konzerte und Filmvorführungen statt. „Mit dem Studio Naxos ist der Betrieb enorm gewachsen. Deswegen musste eine zweite Spielstätte her“, so Willy Praml. Genau dies wurde nun bei einer Brandschutzkontrolle bemängelt. Vergangenen Donnerstag hatten Spezialisten der Feuerwehr und des Amtes für Bauen und Immobilien (ABI) nicht genehmigte Einbauten festgestellt. Dabei handelt es sich um eine zweite, kleinere Bühne und die dazugehörigen Sitzplätze sowie eine Zwischendecke im Foyer.
Praml gibt zu, dass er dafür keine Baugenehmigung gehabt habe, er und sein Team hätten aber nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Die Experten forderten die Entfernung bis Freitag, den 14. Dezember. Wenn das nicht passiert, drohe die Schließung des Theaters. „Wir haben die Auflagen sofort erfüllt“, so Praml. Die zweite Bühne, die Platz für 75 Zuschauer bot, wurde komplett abgebaut. Und auch die Zwischendecke aus Stoff im Foyer wurde weggerissen. Die Decke sorgte für Wärme. „Das Problem ist, dass wir jetzt nicht mehr heizen können. Unter diesen Umständen ist unser Betrieb erledigt“, sagt er weiter.
Am Freitagnachmittag wurde eine Krisenrunde einberufen, bei der alle Beteiligten im Amt für Bauen und Immobilien tagten. Unter anderem war auch der Architekt, der die Sanierung der Naxos Halle konzipiert hat, anwesend war. Die Verhandlungen, bei denen es auch um einen neuen Mietvertrag geht, halten wohl an. Der Mietvertrag liege zwar vor und Praml sei auch grundsätzlich dazu bereit, ihn zu unterschreiben. „Allerdings sind dort existenzielle Punkte enthalten, die wir nicht erfüllen können“, so der Theatermacher. Dass sei insbesondere der Aspekt, dass sich das Theater an fälligen Sanierungsmaßnahmen mit bis zu 20 Prozent beteiligen soll. „Warum sollen wir das als Mieter bezahlen?“, empört sich Praml. Nachdem der Krisenrat getagt hatte, bekam er eine schriftliche Bestätigung, dass man Zwischenlösungen finden wolle. „Dann muss es natürlich auch langfristige Lösungen geben, bei denen Geld in die Hand genommen werden muss“, so der Theaterdirektor.
Auch Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) sei sehr daran gelegen, dass es im Theater unter sicheren Bedingungen weitergehe, so eine Sprecherin des Dezernats. Hartwig schätze Herrn Praml, seine Arbeit und sein Engagement außerordentlich. Das spiegele sich nicht zuletzt in der Förderung des Theaters wieder, die seit 2016 stärk erhöht wurde: 2016 erhielt das Theater 85.000 Euro. 2017 betrug die Förderung 132 000 Euro für das Theater und 35.000 Euro für das „Studio naxos“, dazu gab es eine einmalige Infrastrukturförderung in Höhe von 225 000 Euro. 2018 dann bekam das Theater 83 200 Euro, die Spielstätte 158 7000 Euro und „Studio naxos“ 48 500 Euro. Gerne werde sich Ina Hartwig vermittelnd einschalten.
Momentan befindet sich das Theater in einer Probenphase, die nächsten Aufführungen stehen erst im Januar 2019 an. „Ich hoffe, dass wir Lösungen finden, die den Betrieb in der Naxos Halle langfristig legalisieren“, sagt Praml. Am Samstagabend fand ein Akt der Solidarität statt: Rund 200 Menschen versammelten sich am Theater in der Naxos Halle. Planungsdezernent Mike Josef (SPD) schätzt das Theater Willy Praml. „Ich halte es für einen wesentlichen und festen Bestandteil der Stadtkultur“, so Josef. Am Samstag war er selbst vor Ort, um seine Solidarität zu bekunden. Er wünsche sich, dass die Nutzung weitergeht. „Ich erhoffe mir eine Lösung, bei der der Betrieb des Theaters Willy Praml in der Naxos Halle geschützt und erhalten wird. Ich glaube, dass man da bei den Verhandlungen auf einem guten Weg ist.“
Praml gibt zu, dass er dafür keine Baugenehmigung gehabt habe, er und sein Team hätten aber nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Die Experten forderten die Entfernung bis Freitag, den 14. Dezember. Wenn das nicht passiert, drohe die Schließung des Theaters. „Wir haben die Auflagen sofort erfüllt“, so Praml. Die zweite Bühne, die Platz für 75 Zuschauer bot, wurde komplett abgebaut. Und auch die Zwischendecke aus Stoff im Foyer wurde weggerissen. Die Decke sorgte für Wärme. „Das Problem ist, dass wir jetzt nicht mehr heizen können. Unter diesen Umständen ist unser Betrieb erledigt“, sagt er weiter.
Am Freitagnachmittag wurde eine Krisenrunde einberufen, bei der alle Beteiligten im Amt für Bauen und Immobilien tagten. Unter anderem war auch der Architekt, der die Sanierung der Naxos Halle konzipiert hat, anwesend war. Die Verhandlungen, bei denen es auch um einen neuen Mietvertrag geht, halten wohl an. Der Mietvertrag liege zwar vor und Praml sei auch grundsätzlich dazu bereit, ihn zu unterschreiben. „Allerdings sind dort existenzielle Punkte enthalten, die wir nicht erfüllen können“, so der Theatermacher. Dass sei insbesondere der Aspekt, dass sich das Theater an fälligen Sanierungsmaßnahmen mit bis zu 20 Prozent beteiligen soll. „Warum sollen wir das als Mieter bezahlen?“, empört sich Praml. Nachdem der Krisenrat getagt hatte, bekam er eine schriftliche Bestätigung, dass man Zwischenlösungen finden wolle. „Dann muss es natürlich auch langfristige Lösungen geben, bei denen Geld in die Hand genommen werden muss“, so der Theaterdirektor.
Auch Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) sei sehr daran gelegen, dass es im Theater unter sicheren Bedingungen weitergehe, so eine Sprecherin des Dezernats. Hartwig schätze Herrn Praml, seine Arbeit und sein Engagement außerordentlich. Das spiegele sich nicht zuletzt in der Förderung des Theaters wieder, die seit 2016 stärk erhöht wurde: 2016 erhielt das Theater 85.000 Euro. 2017 betrug die Förderung 132 000 Euro für das Theater und 35.000 Euro für das „Studio naxos“, dazu gab es eine einmalige Infrastrukturförderung in Höhe von 225 000 Euro. 2018 dann bekam das Theater 83 200 Euro, die Spielstätte 158 7000 Euro und „Studio naxos“ 48 500 Euro. Gerne werde sich Ina Hartwig vermittelnd einschalten.
Momentan befindet sich das Theater in einer Probenphase, die nächsten Aufführungen stehen erst im Januar 2019 an. „Ich hoffe, dass wir Lösungen finden, die den Betrieb in der Naxos Halle langfristig legalisieren“, sagt Praml. Am Samstagabend fand ein Akt der Solidarität statt: Rund 200 Menschen versammelten sich am Theater in der Naxos Halle. Planungsdezernent Mike Josef (SPD) schätzt das Theater Willy Praml. „Ich halte es für einen wesentlichen und festen Bestandteil der Stadtkultur“, so Josef. Am Samstag war er selbst vor Ort, um seine Solidarität zu bekunden. Er wünsche sich, dass die Nutzung weitergeht. „Ich erhoffe mir eine Lösung, bei der der Betrieb des Theaters Willy Praml in der Naxos Halle geschützt und erhalten wird. Ich glaube, dass man da bei den Verhandlungen auf einem guten Weg ist.“
10. Dezember 2018, 13.56 Uhr
Helen Schindler
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