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Villa Kunterbunt muss schließen
Kinder machen Platz für Gold und Silber
Nach 22 Jahren Kindervilla im Westend schließt Frankfurts erster Betriebskindergarten zum August. Die neue Eigentümerin weiß noch nicht, was sie mit dem Gebäude tun will. Klar ist nur: Die Kinder müssen weg.
Viele bemalte Transparente hängen vor und an dem Gebäude, dessen Außenfassade durch eine dicke, blaue Riesenrutsche auffällt. „Fast 100 Menschen, Groß und Klein, werden bald auf der Straße sein“, ist auf einem zu lesen. Der Kindergarten Villa Kunterbunt im Westend muss Ende August nach 22 Jahren schließen. 47 Kinder, 18 Mitarbeiter und mehrere Aushilfen und Reinigungskräfte verlassen einen Ort, an dem sie sich „alle sehr wohl fühlen“ und „sehr gerne bleiben würden“, so die Leiterin Ruth Prieger.
Die Allianz Versicherungsgesellschaft gründete die Kindertagesstätte im Jahr 1992 als ersten Betriebskindergarten Frankfurts. Der Eigentümer der Immobilie hat seitdem mehrfach gewechselt. Die Firma Degussa Goldhandel GmbH, die nebenan im Kettenhofweg 29 noch ein Gebäude besitzt, ist ab September die neue Besitzerin und möchte die Räume in Zukunft selbst nutzen. In Gesprächen zwischen dem Sozialpädagogischen Verein zur familienergänzender Erziehung e.V., der die Kindervilla betreibt, und der „Degussa Gold und Silber“, ist bislang nicht hervorgegangen, wie die genauen Pläne der Goldhändler aussehen.
„In einem ersten Gespräch hat man uns gesagt, dass die Degussa plane, ein Firmen-Museum in den Räumlichkeiten zu errichten“, sagt Prieger. „Bei unserem zweiten Treffen, nannte man uns Büroplatzmangel als Grund für den Einzug.“ Die Leiterin hofft, dass die neuen Vermieter der Kindervilla zumindest ein bisschen mehr Zeit für den Auszug einräumen, damit sie weiter nach einem neuen Standort suchen können. Allerdings ist diese Hoffnung sehr klein. Bei Degussa war niemand zu einer Aussage über die Pläne der Firma bereit. Telefonisch teilte das Unternehmen dem Journal Frankfurt mit: „Es gibt niemanden der Ihnen etwas über das Vorhaben von Degussa im Kettenhofweg 27 sagen kann.“
Seit zwei Wochen drückt sich in den Transparenten am Haus stiller Protest gegen die Räumung des Kindergartens. „Wir haben sehr lange still gehalten. Weil wir uns immer wieder in Verhandlungen über Mietverträge befanden und niemanden abschrecken wollten“, so Leiterin Prieger. Der Verein sucht bereits seit zwei Jahren nach einer passenden Alternative im Stadtteil. Gefunden hat er noch keine. Im Juni vergangenen Jahres hatte sich der Träger mit dem Eigentümer eines passenden Gebäudes geeinigt. Die Stadt hat die bau- und brandschutzrechtlichen Genehmigungen erteilt und der Mietvertrag ist bis zur Unterschriftsreife ausgehandelt worden. Im letzten Moment verweigerte der Eigentümer seine Unterschrift, sodass die Verhandlungen für diese Immobilie doch noch scheiterten. „Wahrscheinlich befürchten die Vermieter einen Nachbarschaftsstreit, wenn sie ihre Räumlichkeiten an eine Kita vermieten. Anders kann ich mir einfach nicht erklären, weshalb wir bislang nur Absagen erhalten haben“, sagt Ruth Prieger.
Dabei fehlt es nicht an Nachwuchs im Bankenviertel. Die Deutsche Bank, die Deutsche Zentral Bank, ING DiBa und Goldman Sachs belegen momentan 75 Prozent der Plätze in der Villa Kunterbunt. Das Westend entwickelt sich seit den letzten zehn Jahren immer mehr zu einem Wohngebiet für junge Familien. „Es herrscht ein Engpass bezüglich der Kinderbetreuung, die bestehenden Einrichtungen werden den Wegfall von 47 Plätzen nicht auffangen können“, so die Kita Leiterin.
Die Allianz Versicherungsgesellschaft gründete die Kindertagesstätte im Jahr 1992 als ersten Betriebskindergarten Frankfurts. Der Eigentümer der Immobilie hat seitdem mehrfach gewechselt. Die Firma Degussa Goldhandel GmbH, die nebenan im Kettenhofweg 29 noch ein Gebäude besitzt, ist ab September die neue Besitzerin und möchte die Räume in Zukunft selbst nutzen. In Gesprächen zwischen dem Sozialpädagogischen Verein zur familienergänzender Erziehung e.V., der die Kindervilla betreibt, und der „Degussa Gold und Silber“, ist bislang nicht hervorgegangen, wie die genauen Pläne der Goldhändler aussehen.
„In einem ersten Gespräch hat man uns gesagt, dass die Degussa plane, ein Firmen-Museum in den Räumlichkeiten zu errichten“, sagt Prieger. „Bei unserem zweiten Treffen, nannte man uns Büroplatzmangel als Grund für den Einzug.“ Die Leiterin hofft, dass die neuen Vermieter der Kindervilla zumindest ein bisschen mehr Zeit für den Auszug einräumen, damit sie weiter nach einem neuen Standort suchen können. Allerdings ist diese Hoffnung sehr klein. Bei Degussa war niemand zu einer Aussage über die Pläne der Firma bereit. Telefonisch teilte das Unternehmen dem Journal Frankfurt mit: „Es gibt niemanden der Ihnen etwas über das Vorhaben von Degussa im Kettenhofweg 27 sagen kann.“
Seit zwei Wochen drückt sich in den Transparenten am Haus stiller Protest gegen die Räumung des Kindergartens. „Wir haben sehr lange still gehalten. Weil wir uns immer wieder in Verhandlungen über Mietverträge befanden und niemanden abschrecken wollten“, so Leiterin Prieger. Der Verein sucht bereits seit zwei Jahren nach einer passenden Alternative im Stadtteil. Gefunden hat er noch keine. Im Juni vergangenen Jahres hatte sich der Träger mit dem Eigentümer eines passenden Gebäudes geeinigt. Die Stadt hat die bau- und brandschutzrechtlichen Genehmigungen erteilt und der Mietvertrag ist bis zur Unterschriftsreife ausgehandelt worden. Im letzten Moment verweigerte der Eigentümer seine Unterschrift, sodass die Verhandlungen für diese Immobilie doch noch scheiterten. „Wahrscheinlich befürchten die Vermieter einen Nachbarschaftsstreit, wenn sie ihre Räumlichkeiten an eine Kita vermieten. Anders kann ich mir einfach nicht erklären, weshalb wir bislang nur Absagen erhalten haben“, sagt Ruth Prieger.
Dabei fehlt es nicht an Nachwuchs im Bankenviertel. Die Deutsche Bank, die Deutsche Zentral Bank, ING DiBa und Goldman Sachs belegen momentan 75 Prozent der Plätze in der Villa Kunterbunt. Das Westend entwickelt sich seit den letzten zehn Jahren immer mehr zu einem Wohngebiet für junge Familien. „Es herrscht ein Engpass bezüglich der Kinderbetreuung, die bestehenden Einrichtungen werden den Wegfall von 47 Plätzen nicht auffangen können“, so die Kita Leiterin.
17. Juni 2014, 11.10 Uhr
Vivienne Zerner
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