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Goethe-Universität

Hochschulgruppe wirft Campus-Service Queerfeindlichkeit vor

Anlässlich der Wahl des Studierendenparlaments an der Goethe-Universität soll die Hochschulgruppe Rosa*Liste beim Plakatieren auf dem Campus Queerfeindlichkeit erlebt haben, unter anderem vonseiten des Campus-Services. Nun bezieht die Universität Stellung.
Im Zuge des Hochschulwahlkampfes soll das queerfeministische Schwulenreferat Rosa*Liste an der Goethe-Universität nach eigenen Angaben auf Trans- und Queerfeindlichkeit gestoßen seien. Dabei seien etwa die Plakate auf dem Campus, die anlässlich der Wahlkampagne aufgehängt wurden, mit queer- und transfeindlichen Aufklebern beschädigt oder abgerissen worden. Darüber hinaus kam es laut Rosa*Liste in mehreren Fällen zu queerfeindlichen Konfrontationen mit Mitarbeitenden des Campus-Service.

Trotz einer schriftlichen Genehmigung, die die Hochschulgruppe hatte, sei sie am Universitätscampus Riedberg beim Aufhängen der Wahlplakate vom Campus-Service behindert worden. So habe einer der Pfortenmitarbeiter das Aufhängen der Plakate nur deshalb erlaubt, weil zwei „weiblich gelesene Personen“ abgebildet seien. „Daraufhin hatte er ein widerliches Grinsen im Gesicht“, sagt Christian Landsmann, Referent der Rosa*Liste, und habe gesagt, sie dürften weitermachen, sofern die beiden abgebildeten „Mädels“ auch bei der Rosa*Liste „dabei“ seien.

In einer weiteren Situation habe das Campus-Personal eine Person der Rosa*Liste beim Plakatieren des Seminarhauses auf dem Westend-Campus „queerfeindlich diskriminiert“. Trotz einer vorgezeigten Genehmigung und der Tatsache, dass andere Hochschulgruppen ihre Plakate bereits angebracht hatten, sei die Person nach einer längeren Diskussion des Gebäudes verwiesen worden. „Wir haben den Pfortenmitarbeiter nach seinem Namen gefragt, den wollte er uns aber nicht verraten. Daraufhin ist das Gespräch etwas lauter geworden und die plakatierende Person wurde des Gebäudes verwiesen“, so Landsmann. Einen ähnlichen Vorfall habe es auch auf dem Campus Bockenheim gegeben.

Neben Konflikten mit dem Campus-Personal habe es auch Angriffe auf die aufgehängten Plakate der Rosa*Liste gegeben. So seien diese nicht nur abgerissen, sondern teilweise auch mit queerfeindlichen Aufklebern beschädigt worden. Jene Aufkleber seien auch auf das Universitätsgebäude geklebt worden und lassen sich laut der Hochschulgruppe nicht leicht entfernen. „Wir kennen diese Art der Beschädigung schon aus den letzten Jahren, doch nun wollten wir endlich aktiv dagegen vorgehen, zumal wir mitten im Pride-Month stecken“, sagt Landsmann.

„Wir haben natürlich sofort die Universitätsleitung um Präsident Schleiff und Kanzler Fester informiert, denn es handelt sich ja neben Queer- und Transfeindlichkeit auch um einen Fall von Sachbeschädigung, da der Aufkleber von der betroffenen Fensterscheibe nicht entfernbar ist“, sagt Christian Landsmann. Eine Antwort habe man seitens der Universitätsleitung aber nicht erhalten.

Goethe-Uni äußert sich zu Vorwürfen

Auf Anfrage des JOURNAL FRANKFURT äußern sich Olaf Kaltenborn, Pressesprecher der Goethe-Universität, sowie Anja Wolde, Gleichstellungsbeauftragte der Goethe-Universität, zu den Vorwürfen der Rosa*Liste. Die Hochschulgruppe habe im Zuge der Wahl des Studierendenparlaments das Recht, Plakate aufzuhängen. Entfernt würden diese nur, wenn sie an Türen oder Eingängen angebracht werden, die aus Sicherheitsgründen freigehalten werden müssen. Laut der beiden Vertretenden der Goethe-Universität habe die Rosa*Liste das Präsidium erst vor kurzem über mutmaßlich queerfeindliche Vorfälle im Rahmen der Hochschulwahl informiert. Daraufhin habe die Universität erstmal einen internen Abstimmungsprozess mit den entsprechenden Fachabteilungen und Beauftragten in Gang setzen müssen, um die Angelegenheit sorgfältig zu klären. Die Hochschulgruppe habe man zwischenzeitlich darüber informiert, dass ein interner Klärungs- und Aufarbeitungsprozess läuft.

Darüber hinaus teilen Kaltenborn und Wolde mit, dass diskriminierende Aussagen und Abwertungen queerer Personen nicht toleriert würden und im Widerspruch zur Antidiskriminierungsrichtlinie der Universität stünden. Die Universität werde auf den Dienstleister zugehen, der den Sicherheitsdienst stellt, und ihm verdeutlichen, dass sie einen wertschätzenden sowie respektvollen Umgang auf den Campi erwarte. Auch eine Entfernung der Aufkleber sei veranlasst worden. Außerdem biete die Universität allen Personen, die an der Universität Diskriminierung erleben oder beobachten, die Möglichkeit, das vertrauliche Beratungs- und Unterstützungsangebot der Antidiskriminierungsstelle in Anspruch zu nehmen.
 
Fotogalerie:
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1. Juli 2022, 13.03 Uhr
sfk
 
 
 
 
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