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Foto: El Barrio bei Nacht © Ilayda Dağli
Foto: El Barrio bei Nacht © Ilayda Dağli

„El Barrio“ im Metzlerpark

Vielfältige kulturelle Einflüsse auf einem kleinen Raum

Nach dem Frankfurter „Holidays“-Festival ist vor dem „El Barrio“. Lorenzo Dolce und John Steinmark erklären im Interview, was im Metzlerpark parallel zum, aber autonom vom Museumsuferfest zu erwarten ist.
JOURNAL FRANKFURT: Nach „Holidays" ist vor „El Barrio der „Europa“. Wieviel Energie habt ihr nach sieben Wochen vorm Kunstverein noch für das dreitägige Festival?
Jazz Montez: Nach sieben Wochenenden Holidays wechseln wir mit vollem Schwung die Mainseite. „El Barrio" ist zum Ende des Sommers nochmal ein absolutes Highlight, wo wir im Zusammenspiel mit den Teams von der Musikbar AMP, dem Restaurant Emma Metzler und dem Museum Angewandte Kunst die Energie nochmal auf ein neues Niveau heben.

Neben großartiger Musik auf drei Bühnen bis tief in die Nacht und am Wochenende bereits ab 12 Uhr mittags freuen wir uns insbesondere auf das gastronomische Angebot auf dem Food Court und auf die Zusammenarbeit mit dem Team vom World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026 unter dem Titel „Gestalten wir, wie wir leben wollen.“

Darf man musikalisch eine vergleichbare Bandbreite an Stilen bei „El Barrio" erwarten?
Im Vergleich zu Holidays erwartet die Besucher:innen bei „El Barrio" ein dichteres Programm mit bis zu acht verschiedenen Acts an einem Tag von 12 Uhr bis Mitternacht auf der Live Stage, drei DJs auf der Electric Terrace auf der Terrasse des Restaurants Emma Metzler und weiteren drei DJs in der Clubnacht im Museum Angewandte Kunst. Die auftretenden Künstler:innen kommen aus vier Kontinenten und bringen eine Vielzahl musikalischer Stile mit, von Jazz über Soul und Afrobeat bis hin zu Elektro und lateinamerikanischem Rap.

„El Barrio“ im Frankfurter Metzlerpark mit NI-KA, Sedef Adasi und weiteren

Welche Künstler und Künstlerinnen werdet ihr präsentieren?
Auf der Live Stage treten unter anderem die äthiopische Jazzlegende Hailu Mergia, die marokkanische Gnawa-Künstlerin Hind Ennaira, die US-amerikanische Sängerin und Bassistin Tonina sowie die venezolanische Rapperin Gotopo auf. Aber auch der Starsaxofonist Tony Lakatos wird mit seiner Organization vertreten sein sowie die Frankfurter Soulsängerin NI-KA mit dem Urban Art Orchestra. Im Club im Museum erwarten uns Sets von Paramida aus Berlin oder Johannes Albert. Auf der Electric Terrace legen DJs wie Aziesch oder Sedef Adasi auf.

Parallel zum Museumsuferfest, aber autonom. Welche Vorteile bringt euch das und erreicht ihr so auch noch mal ein anderes Publikum als am Hafenpark?
Durch die Zusammenarbeit mit dem AMP, der Emma Metzler und dem Museum Angewandte Kunst entstehen noch einmal neue Kontakte, die unsere Gemeinschaft auf eine spannende Art und Weise anreichern können. Darüber hinaus freuen wir uns über jede Person, die vom traditionellen Museumsuferfest den Weg ins „El Barrio" findet und hier etwas Neues entdeckt. Bei uns kann man gut hängenbleiben.

Wie wichtig sind die Kooperationspartner und vor allem das Museum (bis hinauf in die Direktion) selber für „El Barrio"?
„El Barrio" ist von Anfang an ein echtes Kooperationsprojekt, das ohne eine der beteiligten Institutionen nicht das wäre, was es ist. Alle bringen sich auf ihre Art und Weise und mit ihrer Expertise in das Festival ein und ziehen an einem Strang. Die Grundvoraussetzung dafür ist die Lust und das Vertrauen, das uns das Museum Angewandte Kunst und insbesondere sein Direktor Matthias Wagner K Jahr für Jahr entgegenbringen.

Frankfurter Metzlerpark als temporäres Stadtviertel

Wie lässt sich der Metzlerpark in ein eigenes, neues Stadtviertel verwandeln? Sogar von einer „verwunschenen Landschaft voller Musik und gastronomischer Genüsse" ist die Rede...
Mit „El Barrio" schaffen wir verschiedene Orte, an denen sich Menschen im Park begegnen, neue Dinge kennenlernen und gemeinsam verweilen können. Auf der einen Seite des temporären Stadtviertels findet man auf der Terrasse des Restaurants Emma Metzler eine Bühne mit Fokus auf elektronische Musik und auf der anderen die großen Live Stage an der Schifferstraße.

Dazwischen betreibt das Team von World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026 noch eine Bühne mit dazugehörigem Werkstattwagen für Mitmachaktionen. Und im Museum selbst finden nachts Clubabende statt. Dazu gibt es allerlei Leckereien auf dem zentralen Food Court, wo Emma Metzler und weitere bekannte Gastronomien wie Yaldy, Antipodeon Gelati und Due Mani am Start sein werden. Den Durst stillen kann man an diversen Getränkeständen, wo es von Limonaden, über Bier und Wein bis hin zu Longdrinks alles gibt, was das Herz begehrt.

„Wir hoffen, dass der Spirit von El Barrio auf weitere Bereiche des Lebens und unserer Stadt abfärbt“

„El Barrio" soll nicht mehr oder weniger ein „transkulturelles Ganzes" sein, Vorbild dafür sein, wie man in einer globalen Stadt wie Frankfurt zusammenleben kann...
Bei „El Barrio" kommen an einem Wochenende vielfältige kulturelle Einflüsse auf einem kleinen Raum zusammen.

Das Erleben verschiedener Musikrichtungen, das Aufeinandertreffen mit Menschen unterschiedlicher Backgrounds, die verschiedenen kulinarischen Genüsse, all das erleben wir als eine große Inspiration und Bereicherung für unser Leben. Wir hoffen, dieser Spirit des interkulturellen Interesses und der Offenheit gegenüber Diversität und Fremden von „El Barrio" aus auf weitere Bereiche des Lebens und unserer Stadt abfärbt.

Wie habt ihr die Entwicklung von „El Barrio" über die vergangenen vier Jahre erlebt?
Über die letzten Jahre ist El Barrio wirklich zu einem kulturellen Großereignis für Frankfurt geworden. Das öffentliche Interesse an dem Festival steigt von Jahr zu Jahr und gleichzeitig auch die Anerkennung von offizieller Seite, dass wir hier etwas Wichtiges für die Stadt auf die Beine stellen. Das freut und motiviert uns, diesen Weg weiterzugehen.

Zusammenarbeit mit World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026

Euer Motto „Jazz im My/Our Democracy" ist als Motto/Slogan/Bekenntnis längst in der Stadt angekommen.
Wenn Leute sich eine Cap aufziehen, auf der der Satz „Jazz Is My Democracy“ steht, zeigt es, dass sie sich damit identifizieren. Das große Interesse an der Cap und weiteren Kleidungsstücken und Accessoires – mittlerweile gibt es auch T-Shirts und eine Tragetasche, zeigen, dass wir mit dem Slogan einen Nerv getroffen haben. Menschen zeigen damit ihre Bereitschaft, anders auf die Themen Gesellschaft und die Demokratie zuzugehen. Jazz mit seinem Fokus auf Improvisation, intensivem Zuhören und Zusammenspielen ist dafür eine schöne Metapher.

Ein Wort zu „Design For Democracy". Wie hat sich die Zusammenarbeit entwickelt und wie wird „Design For Democracy" mit welchen Aktionen diesmal präsent sein?
In 2023 war „Design for Democracy", so hieß damals noch die Bewerbung Frankfurts und des Rhein Main-Gebiets zur World Design Capital 2026, bereits mit ihrem Werkstattwagen und interaktiven Aktionsformaten bei El Barrio dabei.

Nachdem die Region Frankfurt RheinMain den Titel World Design Capital 2026 gewonnen hat, haben wir die Zusammenarbeit intensiviert und über Monate einen sehr schönen Austausch entwickelt, wodurch das Team vom World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026 zu einem wichtigen Teil der Planung und des Programms geworden ist. Konkret wird es in diesem Jahr vor dem Museum Angewandte Kunst eine eigene Bühne mit einer Sommerakademie unter dem Motto „Gestalten wir, wie wir leben wollen" geben.

Dort werden an drei Tagen verschiedene Formate wie Hockerbau, Sieb- und Textildruck angeboten, die zum Austausch über die Zukunft unserer Gesellschaft einladen. Und auch in den Abendstunden ist die WDC-Bühne für Begegnung mit dem Team geöffnet.

Info
Sämtliche Information zum „El Barrio“ vom 23. bis 25. August finden Sie hier.




Lorenzo Dolce (vorne) wurde 1990, John Steinmark 1989 geboren, beide in Frankfurt, wo sie auch leben © Harald Schröder
 
Fotogalerie:
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19. August 2024, 11.56 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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